Kiel

Rheinmetall-Entwaffnen: Protest gegen Militärtechnik und für Frieden in Rojava

In Kiel fand am Vormittag eine antimilitaristische Protestaktion gegen den Rüstungskonzern Hensoldt statt, an der rund 120 Personen teilnahmen, um Solidarität mit der kurdischen Freiheitsbewegung in Rojava auszudrücken und auf die Gefahren der Militarisierung hinzuweisen, während am Nachmittag eine feministische Performance und eine Diskussionsveranstaltung die Verknüpfung von Männlichkeit und Militarisierung thematisierten, was die Relevanz dieser Themen in der heutigen Gesellschaft unterstreicht.

In Kiel wurden am Wochenende zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen abgehalten, die sich gegen militaristische Tendenzen und für die Rechte von Minderheiten einsetzen. Zu den zentralen Themen gehörten unter anderem der Drohnenkrieg in Kurdistan und der aktivistische Widerstand gegen deutsche Rüstungsunternehmen.

Im Rahmen eines Protests, der am Vormittag stattfand, versammelten sich etwa 120 Menschen vor dem Hauptsitz des Rüstungsunternehmens Hensoldt. Die Demonstrierenden wollten auf die Rolle des Unternehmens aufmerksam machen, das in der Vergangenheit die türkischen Bayraktar-Drohnen mit entscheidender Technologie ausstattete. Diese Drohnen werden aktuell gegen die kurdische Bevölkerung eingesetzt, die aufgrund ihres besonders verletzlichen Status im Nahen Osten häufig Ziel von Angriffen ist. Fiona Brinkmann, die Sprecherin des Bündnisses „Rheinmetall Entwaffnen“, bekräftigte die Solidarität mit der kurdischen Freiheitsbewegung in Rojava und stellte die enge Verbindung zu den Kämpfen der dortigen Bevölkerung heraus.

Proteste und Redebeiträge

Die Protestaktion umfasste auch Redebeiträge von verschiedenen Aktivist:innen, die die Ungerechtigkeiten im Zusammenhang mit dem türkischen Militär und den deutschen Rüstungsunternehmen anprangerten. Während dieser Veranstaltung wurden drei Aktivist:innen kurzzeitig von der Polizei in Gewahrsam genommen, da sie Fahnen der kurdischen Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPJ und YPG gezeigt hatten. Diese Einheiten sind in Rojava aktiv und erleben täglich die Auswirkungen des militärischen Drucks durch die Türkei.

Parallel dazu wurde im Rahmen eines Vortrags das Engagement der ezidischen Frauen in Şengal beleuchtet. Vertreterinnen aus Deutschland schilderten die beeindruckende Errungenschaften der dort organisierten Frauen, die nach den Gräueltaten des „Islamischen Staates“ (IS) einen Mut machenden Weg in Richtung Selbstbestimmung und eigener Verwaltung eingeschlagen haben. Diese Aktivistinnen setzen sich für eine basisdemokratische Struktur ein, die auch die Rechte von Frauen und anderen Minderheiten fördert.

Feministische Aktionen gegen Militarisierung

Ein weiterer bedeutender Programmpunkt war eine feministische Performance, die auf die Gefahren der Militarisierung in der Gesellschaft aufmerksam machte. Diese Aktion ging um 16:00 Uhr mit rund 30 Teilnehmenden in Kiel los und thematisierte die Problematik von Männlichkeitsnormen im Militär. Eine Sprecherin der feministischen Organisation forderte dazu auf, den Krieg zu verraten und versicherte, dass eine solche Männlichkeit, die in den Dienst militaristischer Ideologien tritt, nicht die Zukunft der Gesellschaft darstellen könne.

Zusätzlich wurde in einer Diskussionsrunde deutlich, dass die Bundeswehr, wie vom Verteidigungsminister Pistorius gefordert, bis 2029 zu einer schlagkräftigen Truppe ausgebaut werden soll. Teilnehmer:innen reflektierten über die schädlichen Auswirkungen eines patriarchalen Männlichkeitsideals, das nicht nur im Militär, sondern auch in der Gesellschaft und im Alltag präsent ist. Der Zusammenhang zwischen diesem Ideal und der Militarisierung wurde eingehend erörtert, und es wurde betont, wie wichtig es ist, alternative Modelle von Männlichkeit zu entwickeln, die die Gesellschaft stärken und nicht für Kriege missbraucht werden.

Zusammen mit den Aktionen am Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das für militaristische Tugenden steht, zeigt die laufende Kampagne des Bündnisses „Rheinmetall Entwaffnen“, wie Protest und Solidarität in der heutigen Zeit immer relevanter werden. Die Aktivist:innen rufen dazu auf, sich auch in den kommenden Tagen den Protesten anzuschließen und aktiv zu werden.

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