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Flüchtlinge in Schleswig-Holstein: Neue Wege zur Jobvermittlung!

Pilotprojekt in Schleswig-Holstein: Flüchtlinge wie Kamiran Almahmoud nehmen trotz großer Hürden wie Sprachbarrieren und Bürokratie den Kampf um Jobs im Bauwesen auf – ein wichtiger Schritt, um den akuten Fachkräftemangel zu bekämpfen!

Das Thema der Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt ist in Schleswig-Holstein ein zentrales Anliegen. In diesem Jahr wurde ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, das darauf abzielt, Flüchtlinge gezielt an Arbeitgeber zu vermitteln, die bereit sind, Personen mit minimalen Sprachkenntnissen einzustellen. Dies geschieht im Rahmen des bundesweiten „Job-Turbo“, das Unternehmen dazu ermutigen soll, neue Wege bei der Rekrutierung von Arbeitskräften zu beschreiten.

Kamiran Almahmoud, ein syrischer Flüchtling, ist einer der Bewerber, die im Rahmen dieses Projekts ein Gespräch bei Michel Bau in Neumünster hatten. Trotz seiner mangelnden Deutschkenntnisse bringt Almahmoud umfassende Erfahrung im Bauwesen mit, wo er bereits als Baggerfahrer und Heizungsbauer tätig war. „Arbeit ist Arbeit“, äußerte Almahmoud, was zeigt, dass er bereit ist, auch weniger attraktive Arbeitsbedingungen in Kauf zu nehmen.

Pilotprojekt fördert integrative Ansätze

Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) betonte die Wichtigkeit von Inklusion im Arbeitsmarkt und appellierte an die Unternehmen, sich für neue Möglichkeiten zu öffnen. Das Projekt hat bereits das Interesse mehrerer Betriebe geweckt. Rund 30 Prozent der Geflüchteten in Schleswig-Holstein sind derzeit in Arbeit, doch der Weg dorthin ist oft durch bürokratische Hürden und das Fehlen sprachlicher Schulungsangebote erschwert.

Der Geschäftsführer von Michel Bau, Stephan Remer, erläutert, dass der Druck, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, enorm gestiegen ist. Interessanterweise berichtete er, dass alle sieben Bewerber, die zur Vorstellung eingeladen wurden, pünktlich zum vereinbarten Termin erschienen sind. „Das ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr“, so Remer, der hinzufügte, dass viele potenzielle Bewerber aus unterschiedlichen Gründen oft nicht bei Vorstellungsgesprächen erscheinen.

Die eingehende Abfrage der Kompetenzen der Flüchtlinge erfolgt durch das Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge. Erika Häbel, die die Erstaufnahme in Boostedt betreut, führte ein Grundkompetenz-Screening durch, um zu ermitteln, welche Qualifikationen die Bewerber tatsächlich besitzen. Dabei stellte sich heraus, dass viele interessante berufliche Hintergründe vorhanden sind, auch wenn nicht jeder von ihnen in seinem erlernten Beruf arbeiten kann.

Trotz der Herausforderungen, die die Sprachanforderungen mit sich bringen, zeigte sich Remer optimistisch: „Wenn jemand bereit ist zu arbeiten, müssen wir ihn unterstützen und ausbilden“, erklärte er. Leider gab es dennoch eine Wendung in der Geschichte von Almahmoud. Kurz vor der Vertragsunterzeichnung zog er um, was die administrativen Abläufe komplizierter machte und dazu führte, dass neue Zuständigkeiten in der Bürokratie zu beachten sind.

Das Pilotprojekt hat in seinen ersten Monaten zwar noch nicht die erhofften Ergebnisse erzielt – von 556 geführten Gesprächen wurden bislang nur drei Arbeitsverhältnisse erfolgreich vermittelt –, dennoch bleibt die Hoffnung, dass mit einer konsequenten Umsetzung die Hürden für Flüchtlinge auf dem Weg in den Arbeitsmarkt verringert werden können.

Die Herausforderung, Sprachbarrieren zu überwinden und die Flüchtlinge adäquat zu unterstützen, bleibt ein zentrales Thema in der politischen Diskussion. Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass sowohl die Politik als auch die Gesellschaft gefordert sind, um die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt zu stärken und neue Wege zu ebnen.

Für weitere Informationen zu diesem Thema, sehen Sie den Bericht auf www.ndr.de.

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