Flensburg

Windhorst in der Finanzfalle: Werften-Drama und drohende Pleite!

Lars Windhorst, einst gefeiertes Wirtschaftswunderkind, steht nun als umstrittener Investor in der Kritik, während sich seine Werften in Schleswig-Holstein in einem verfahrenen Zustand befinden und mehrere Millionen Euro Schulden aufgetürmt haben – gelingt ihm erneut das Kunststück, trotz aller Skandale ungeschoren davonzukommen?

Die vielschichtige und oft umstrittene Karriere von Lars Windhorst zeichnet ein Bild eines Investors, der mit Höhen und Tiefen zu kämpfen hat. Geprägt als „Wunderkind“ in der deutschen Wirtschaft, erlebt er momentan eine Reihe finanzieller Probleme, die sowohl seine Unternehmen als auch die Angestellten in den betroffenen Betrieben stark belasten.

Im Juni besuchte Windhorst die Flensburger Schiffbau Gesellschaft (FSG), um Optimismus zu verbreiten und ein positives Bild der finanziellen Lage zu vermitteln. Doch wenig später äußerte der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) Kritik an Windhorsts unerfüllten Versprechungen zur Sanierung der Werftengruppe FSG-Nobiskrug. Trotz der Rückschläge und der fehlenden Aufträge für die Werften scheinen sich die Probleme zu häufen. Ein Vierteljahr nach Windhorsts optimistischer Ankündigung haben sich die Umstände bei den Werften gravierend verschlechtert.

Finanzielle Probleme bei der Wima und Umweltauswirkungen

Besonders dramatisch zeigt sich die Situation in der Würzburger Interieur Manufaktur (Wima), die seit 2023 Teil von Windhorsts Holding ist. Dort stellt ein Team von etwa 30 Mitarbeitenden luxuriöse Innenausstattungen für Yachten her, doch die Produktion kam nahezu zum Erliegen. Seit Monaten stehen die Löhne aus, und die Angestellten kämpften darum, ihre grundlegenden Lebenshaltungskosten zu decken. Durch die ausstehenden Mietzahlungen hat der Vermieter sogar das Wasser abgestellt, was eine sofortige Unterbrechung der Arbeitsbedingungen bedeutete. „Arbeiten wird unmöglich, ohne Wasser gibt es kein Waschbecken und keine Toilette“, erklärt Betriebsrat Christian Krämer. Diese schweren Verhältnisse werfen die Frage auf, wie Windhorst in der Lage ist, Unternehmen zu kaufen und gleichzeitig die Mitarbeitenden nicht zu entlohnen.

Die Situation hat sich so weit verschlechtert, dass die Staatsanwaltschaft Kiel Ermittlungen gegen FSG-Nobiskrug aufgenommen hat, insbesondere wegen möglicher Insolvenzverschleppung. Windhorsts Firmen auf dem deutschen Markt erleben unterdessen einen beispiellosen Rückgang an Aufträgen und finanziellen Mitteln.

Das Netzwerk von Windhorsts Imperium

Die wirtschaftliche Lage von Windhorst ist ein verzweifeltes Bild eines einst profitablen Netzwerks, das sich über 150 Firmen in zahlreichen Ländern erstreckt. In dieser komplexen Struktur stecken Unternehmen, die in unterschiedlichen Bereichen tätig sind, darunter Filmproduktionen und Landwirtschaft. Dennoch zeigen Recherchen von Panorama 3, dass die wirtschaftliche Stabilität vieler dieser Firmen in Gefahr ist. Besonders der Kicker Hertha BSC Berlin steht exemplarisch für ein Unternehmen, dessen finanzielle Misere mit Windhorst verbunden ist. Gerüchte über verlorene Hunderte Millionen Euro werfen einen Schatten auf Windhorsts geschäftlichen Erfolg.

Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass sich Fragen über Windhorsts Dauerhaftigkeit im Markt und seine Fähigkeit, die Kontrolle zu bewahren, zunehmend häufen. Insgesamt scheinen sich Windhorsts einst strahlende unternehmerische Ambitionen in ein Chaos aus Schulden und rechtlichen Herausforderungen verwandelt zu haben.

Internationale Herausforderungen und die Marktreaktionen

Obwohl Windhorst international agiert, zeigen sich jetzt auch in Großbritannien und den Niederlanden immer wieder rechtliche Probleme. Klagen, die sich auf Hunderte Millionen Euro summieren, erhöhen den Druck auf Windhorst und seine Tennor Holding. Die finanziellen Rücklagen der Konzernmutter scheinen schnell zu schwinden, was die Zukunft der gesamten Holding in Frage stellt.

Das jüngste Beispiel eines Skandals ist die Vermögensverwaltung H2O, die als „großer Wal“ der Branche gilt und Millionen in Windhorsts Projekte investiert hat. Berichte sprechen von einem finanziellen Verlust der Anlegergelder, was nicht nur für Windhorst ein erhebliches Problemmittel darstellt, sondern auch für die betroffenen Anleger, die möglicherweise ihre Altersvorsorge verloren haben. Diese Vorfälle verdeutlichen die prekäre Lage und werfen ernsthafte Fragen auf, ob Windhorsts Stil des Geldmachens nachhaltig ist.

Die Presse bleibt auf diesen Fall aufmerksam, und es bleibt abzuwarten, ob Windhorst erneut als sprichwörtlicher „Katzenspringer“ aus den Schwierigkeiten hervorgehen kann. Momentan scheinen jedoch die Anzeichen auf eine ernsthafte Krise hinzuweisen. Jüngste finanzielle Einschätzungen bestätigen, dass Windhorsts Unternehmen in einem besorgniserregenden Zustand sind, und die öffentliche Diskussion über seine Zukunft aufbricht. Für viele bleibt das Rätsel, wie es weitergeht und welche Lehren aus dieser Situation gezogen werden können.

Lebt in Dortmund und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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