Am 20. Januar 2025 läuft die Vorbereitungsphase für die bevorstehende Bundestagswahl, die am 23. Februar 2025 stattfinden wird, auf Hochtouren. Der Wahlkreis Zwickau hat hier besondere Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die Frist zur Einreichung von Wahlvorschlägen endete am Montagabend, der 18. Januar, um 18 Uhr. In dieser kurzen Zeit hat das Bündnis Sahra Wagenknecht im Wahlkreis Zwickau seine Unterlagen eingereicht, was die Dynamik und Konkurrenz in diesem Wahlkreis weiter anheizt.
Insgesamt bewerben sich im Wahlkreis Zwickau elf Kandidaten, ein Bewerber mehr als bei der letzten Wahl im Jahr 2021. Die Aufstellung zeigt, dass die AfD, CDU und FDP auf aktuelle Mitglieder des Bundestages setzen, während die SPD, die Linke, die Grünen und die Freien Wähler auf neue Gesichter setzen. Neu auf dem Wahlzettel sind die Parteien BSW und Bündnis Deutschland, während die Partei und die MLPD 2021 keine Vorschläge einreichten und in dieser Wahl ebenfalls vertreten sind.
Kandidatenübersicht und Wahlverlauf
Die Entscheidung über die Zulassung der Kandidaten erfolgt am Freitag, und der Kreiswahlausschuss in Zwickau wird an diesem Tag über die Bewerbungen entscheiden. Am selben Tag tagt auch der Wahlausschuss in Annaberg-Buchholz für den angrenzenden Wahlkreis Chemnitzer Umland / Erzgebirgskreis II, wo nach Fristablauf nur sieben Wahlvorschläge vorliegen – im Vergleich zu zehn im Jahr 2021. Der Wahlkreis Zwickau umfasst insgesamt neun Städte und Gemeinden im Osten des Landkreises und hat etwa 190.000 Wahlberechtigte.
Die nominierten Kandidaten im Wahlkreis Zwickau sind:
- AfD: Matthias Moosdorf
- SPD: Jens Juraschka
- CDU: Carsten Körber
- FDP: Nico Tippelt
- Linke: Patrick Leonhardt
- Grüne: Manuel Schramm
- Freie Wähler: Anselm Meyer
- Die Partei: Désirée Engel
- MLPD: Dagmar Marie Kolkmann-Lutz
- Bündnis Deutschland: Susan Heinrich
- BSW: Heiko Döhler
Im Wahlkreis Chemnitzer Umland / Erzgebirgskreis II haben sich unter anderem folgende Kandidaten beworben:
- FDP: Billy Bauer
- Linke: Frederic Beck
- Grüne: Bernhard Herrmann
- SPD: Carlos Kasper
- AfD: Maximilian Krah
- CDU: Sophie Pojar
- dieBasis: Alexander Putzschke
Organisatorische Herausforderungen und Wahlrechtsreform
Die organisatorischen Maßnahmen im Landkreis Zwickau werden von der Kreiswahlleiterin Anika Leistner und ihrem Stellvertreter Andreas Ullmann durchgeführt. Ihre Aufgaben umfassen die Entgegennahme und Vorprüfung der Wahlvorschläge sowie die Bekanntmachung der zugelassenen Bewerber. Zudem müssen sie das vorläufige Wahlergebnis ermitteln und das endgültige Ergebnis des Wahlkreises bekanntgeben. Rund 240 Wahllokale werden im Wahlkreis Zwickau eingerichtet, wovon 190 Urnenwahllokale und 50 Briefwahllokale sind.
Eine besondere Herausforderung stellt die verkürzte Frist für die Briefwahl dar, die durch den vorgezogenen Wahltermin entsteht. Briefwahlunterlagen werden voraussichtlich erst einige Tage vor den Winterferien erhältlich sein. Zudem hat die 2023 in Kraft tratene Wahlrechtsreform das Wahlsystem erheblich verändert, sodass die Direktkandidaten nur dann in den Bundestag einziehen können, wenn ihre Partei ausreichend Zweitstimmen erhält. Überhang- und Ausgleichsmandate gibt es nicht mehr.
Das neue Wahlsystem, das seit der letzten Wahl 2021 in Kraft ist, verlangt eine stärkere Fokussierung auf die Zweitstimme, die entscheidend für die Sitzverteilung im Bundestag ist. Parteien, die weniger als 5 % der Zweitstimmen erhalten, nehmen nicht an der Sitzverteilung teil, es sei denn, sie haben in mindestens drei Wahlkreisen die meisten Erststimmen.
Die Vorbereitungen auf die Bundestagswahl 2025 stehen in Zwickau unter besonderer Beobachtung. Interessierte können sich an die Stadt- oder Gemeindeverwaltung wenden, um sich als Wahlhelfer zu engagieren und einen Beitrag zur demokratischen Mitbestimmung zu leisten. Die Wahllokale werden am Wahltag von 8 bis 18 Uhr geöffnet sein und die Stimmenauszählung erfolgt direkt im Anschluss an die Stimmabgabe.
Die Wahl im Landkreis Zwickau, der am 23. Februar 2025 stattfinden wird, verspricht, spannend und herausfordernd zu werden. Die neuen Regelungen und die Vielzahl an Kandidaten bieten genügend Stoff für einen außergewöhnlichen Wahlkampf.