SachsenSachsen-Anhalt

Zugausfälle in Sachsen-Anhalt: Personalmangel sorgt für Frust bei Fahrgästen

Personalprobleme bei Abellio führen in Sachsen-Anhalt seit Jahresbeginn zu einem signifikanten Anstieg der Zugausfälle, mit über 53.000 ausgefallenen Fahrten bis August, was die Planbarkeit für Reisende stark beeinträchtigt und eine dringende Lösung erfordert.

In Sachsen-Anhalt erleben Bahnreisende in diesem Jahr eine verstärkte Herausforderung: die häufigen Zugausfälle. Laut der Nahverkehrsgesellschaft Nasa liegt die kurzfristige Ausfallquote der geplant fahrenden Züge bei 5,3 Prozent, während zusätzlich 8,5 Prozent der Fahrten planmäßig ausfielen. Diese Zahlen verdeutlichen einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren, in denen die Ausfallquote zwischen vier und fünf Prozent lag. Für die Reisenden bedeutet dies eine Quelle ständigen Frustes und Unannehmlichkeiten.

Die Gründe für diese unbefriedigende Situation sind vielfältig, wobei Personalprobleme als Hauptursache identifiziert wurden. Nasa-Sprecherin Jasmin Dudda erklärte, dass die Schwierigkeiten nicht neu sind. Bereits seit Ende Februar hat ein Plan in Kraft, der darauf abzielte, die Zugverbindungen aufgrund des bestehenden Personalmangels vorzusehen. So wurde etwa die Verbindung zwischen Dessau und Aschersleben auf einen Zweistundentakt umgestellt, um die Zuverlässigkeit trotz des Personalmangels aufrechtzuerhalten.

Wachsende Personalprobleme verschärfen die Lage

Die Situation verschärfte sich insbesondere seit Juni. Unbesetzte Schichten führten dazu, dass kurzfristige Ausfälle nicht mehr durch Bereitschaftsdienste abgedeckt werden konnten, was die Lage für Pendler und Reisende weiter verschlechterte. Abellio, das Unternehmen, das die Strecken betreibt, hat zwar ab September eine Verbesserung der Zuverlässigkeit der Zugangebote angekündigt, jedoch bleibt die aktuelle Situation kritisch. Zwischen Januar und August waren insgesamt fast 386.000 Zugfahrten geplant, von denen über 53.300 nicht stattfanden.

Ein Sprecher von Abellio wies darauf hin, dass es kurzfristig keine Lösungen gebe. Die Infrastruktur der Bahn sei an vielen Stellen marode und benötige umfassende Sanierungen. In der Zwischenzeit seien die Unternehmen aktiv daran interessiert, neues Personal zu gewinnen, jedoch handle es sich hierbei um eine Strategie, die eher mittel- bis langfristig wirke. Trotz dieser Bemühungen bleibt die Zahl der kurzfristigen Krankmeldungen ein ungelöstes Problem.

Die Nahverkehrsgesellschaft Nasa beobachtet die Entwicklung bis Mitte September genau und prüft, ob sich die Lage verbessert. Sollte dies nicht der Fall sein, wird in naher Zukunft über weitere Zugausfälle nachgedacht, um den Reisenden Planbarkeit und Verlässlichkeit zu bieten. Abellio betreibt noch bis zum Fahrplanwechsel im Dezember die Dieselverbindungen in Sachsen-Anhalt. Ab Dezember wird die Bahntochter Start GmbH den Betrieb übernehmen. Die Hoffnung seitens der Nahverkehrsgesellschaft ist, dass durch die laufenden Ausbildungskampagnen sowohl bei Abellio als auch beim neuen Betreiber ausreichend Personal zur Verfügung steht, um die Fahrplaneinschränkungen zurückzunehmen und einen reibungsloseren Betrieb sicherzustellen.

dpa-infocom GmbH

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