SachsenSachsen-Anhalt

Wärmewende in Sachsen-Anhalt: Heizungstechniken im Wandel

Im Jahr 2022 waren in Sachsen-Anhalt rund 75 % der Wohngebäude mit Zentralheizung ausgestattet, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu 1995 darstellt und die Entwicklung hin zu effizienteren Heizsystemen verdeutlicht.

Halle. Am 15. Mai 2022 wurde der Zensus in Sachsen-Anhalt durchgeführt, und die Ergebnisse zeigen eine signifikante Entwicklung in der Heiztechnik der Wohngebäude im Bundesland. Die Statistiken des Statistischen Landesamtes enthüllen, dass etwa 75 Prozent der 426.900 Wohngebäude ohne Wohnheime und die darin enthaltenen 729.870 Wohnungen mit Zentralheizung ausgestattet sind. Im Vergleich zu den Erhebungen aus den Jahren 1995 und 2011 zeigt sich eine klare Tendenz zur Zentralheizung: Während 1995 nur 54,2 Prozent der Gebäude Zentralheizungen hatten, stieg dieser Anteil bis 2011 auf 70,0 Prozent und hat sich seither leicht erhöht.

Der Rückgang der traditionellen Ofenheizungen ist ebenfalls signifikant. Im Jahr 2022 waren nur noch 6,3 Prozent der Wohngebäude (36.640) mit Einzel- oder Mehrraumöfen beheizt. Im Vergleich dazu waren es 1995 noch 31,7 Prozent, was die Verschiebung hin zu effizienteren Heizmöglichkeiten verdeutlicht. Diese Entwicklung könnte als Reaktion auf die steigenden Energiekosten und den Bedarf an nachhaltigeren Heizmethoden gesehen werden. Der Anteil der Fernheizungen hat ebenfalls zugenommen und beträgt 9,2 Prozent (53.470 Gebäude) im Jahr 2022, was auf einen Trend zu gemeinschaftlicher Wärmeversorgung hinweist.

Heizmethoden im Wandel

Bei näherer Betrachtung der verschiedenen Heizmethoden zeigt sich, dass Gas als Hauptenergieträger für die Beheizung von mehr als der Hälfte aller Wohngebäude (56,0 Prozent; 325.130 Gebäude) dient. Heizöl fällt mit 20,7 Prozent (120.060 Gebäude) deutlich hinter Gas zurück. Interessanterweise dominieren bei den mit Ölheizungen ausgestatteten Gebäuden solche, die vor 1919 errichtet wurden. Jüngere Gebäude setzen zunehmend auf alternative Energieträger; von den Ölheizungen wurden nur 0,2 Prozent (260) nach 2016 installiert.

Erneuerbare Energien gewinnen ebenfalls an Bedeutung, auch wenn der Anteil der Wohnungen, die mit Solarenergie oder Wärmepumpen beheizt werden, mit 3,4 Prozent respektive 19.960 Gebäude eher gering ist. Eine positive Auffälligkeit dabei ist, dass insbesondere neuere Bauprojekte seit 2016 zunehmend auf Solar- und Geothermietechnologien setzen.

Die gesammelten Daten werfen auch ein Licht auf die Heizungsinfrastruktur in Sachsen-Anhalt insgesamt. Trotz der vielfältigen Möglichkeiten, gibt es immer noch einen kleinen Prozentsatz an Wohngebäuden (1,5 Prozent; 8.830), die gänzlich ohne Heizsystem auskommen. Dies zeigt, dass trotz aller Fortschritte in der Heizungstechnik, einige Herausforderungen bestehen bleiben.

Der Zensus 2022 und seine Bedeutung

Der Zensus 2022 verfolgt das Ziel, eine umfassende und vollständige Erfassung aller Wohngebäude sowie der darin enthaltenen Wohnungen zu gewährleisten. Diese Erhebung ist nicht nur wichtig für statistische Zwecke, sondern spielt auch eine zentrale Rolle für die Planung und Entwicklung zukünftiger Energieangebote und infrastruktureller Maßnahmen im Land. Die Informationen, die im Rahmen dieser Zählung gesammelt werden, sind entscheidend für die politischen Entscheidungsträger und Energieversorger. Sie können damit fundierte Entscheidungen über Investitionen in moderne, nachhaltige Heiztechnologien treffen und den Bürgern dabei helfen, effizienter mit Energie umzugehen.

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