In Sachsen sorgt eine drohende Streichung der S-Bahnverbindung zwischen Torgau und Falkenberg/Elster für erhebliche Besorgnis unter Pendlern, Bürgermeistern und Politikern. Eine Petition hat bereits über 1.000 Unterschriften gesammelt und richtet sich an den Freistaat Sachsen sowie den Zweckverband Nahverkehrsraum Leipzig. Sie fordert, dass die S-Bahnlinie „S4“ nicht an der Landesgrenze zwischen Sachsen und Brandenburg enden darf. Dies wäre eine signifikante Einschränkung für die Mobilität in der Region, die für Pendler, Schüler, Touristen und kommunale Anbindungen von entscheidender Bedeutung ist, wie OpenPetition berichtet.
Ab 2026 soll die S-Bahnlinie Torgau–Falkenberg nur noch in Torgau enden. Der Haltepunkt Beilrode, der für die strukturschwache Region mit über 5.000 Einwohnern zentral ist, wird dann nicht mehr bedient. Stattdessen wird nur ein Regionalexpress mit einer 2-stündigen Taktung auf der Strecke verkehren. Dies wird als unzureichend für die Bedürfnisse der Menschen vor Ort angesehen, da die Busverbindungen nicht die gleiche Zuverlässigkeit oder Kapazität bieten können.
Ein wichtiges Mobilitätsproblem
Die Bürgermeister von Torgau, Beilrode, Arzberg, Herzberg, Falkenberg/Elster und der Verbandsgemeinde Bad Liebenwerda äußern sich unisono gegen die geplante Streichung. Sie betonen die Wichtigkeit der S-Bahnlinie als Lebensader, die Brandenburg und Sachsen miteinander verbindet. Die Streichung würde die Mobilität der über 23.000 Einwohner der Verbandsgemeinde Liebenwerda und des Mittelzentrums Herzberg mit 9.000 Einwohnern erheblich einschränken. Ein stündlicher Takt nach Leipzig ist für die Beschäftigten in der Metropolregion unverzichtbar, da viele dort arbeiten.
Zusätzlich plant man, die Anbindung von Falkenberg/Elster an Berlin zu verbessern, was ebenfalls zu einer besseren Anbindung für Torgau führen soll. Um die wirtschaftliche Entwicklung der Region fördern zu können, ist die Bahnanbindung für den Bundeswehrstandort Schönewalde-Holzdorf entscheidend. Auch der Ausbildungsstandort der enviaM-Gruppe ist auf eine gute Bahnanbindung angewiesen.
Öffentliche Arbeiten und Fahrpläne
Die Deutsche Bahn hat bereits angekündigt, dass es in der Nacht vom 10. bis 11. Mai und vom 17. bis 18. Mai 2024 zu Fahrplanänderungen auf der S-Bahnlinie S4 kommen wird. Dies ist auf notwendige Bauarbeiten zur Schienenerneuerung zwischen Torgau und Mockrehna zurückzuführen. In den betroffenen Nächten fahren einige S-Bahnen in Richtung Eilenburg etwa sechs bis zehn Minuten früher ab, was eine Anpassung der Reiseplanung erfordert. Die Torgauer Zeitung berichtet darüber und gibt Hinweise zur Fahrplananpassung.
Bürgermeister und Bürger hoffen auf eine Rücknahme der Streichung durch den Zweckverband Nahverkehrsraum Leipzig. Positive Signale aus Brandenburg, wo eine Kostenübernahme bis zur Landesgrenze in Aussicht gestellt wurde, lassen auf eine mögliche Einigung hoffen. Die endgültige Entscheidung soll bis zum Sommer 2025 getroffen werden und könnte entscheidend für die Zukunft der Mobilität in der Region sein.