In Sachsen nehmen die Influenza-Infektionen weiter zu und gefährden insbesondere die Gesundheit der Bevölkerung. Wie die LVZ berichtet, wurden allein in der vergangenen Woche über 6000 neue Fälle registriert. Diese Zahlen sind alarmierend und deuten darauf hin, dass die Grippewelle in mehreren Regionen besonders stark ausgeprägt ist, darunter Nordsachsen, das Leipziger Land, die Stadt Leipzig sowie das Erzgebirge und der Landkreis Bautzen.
Seit Jahresbeginn sind in Sachsen bereits 70 Menschen an Influenza gestorben, darunter tragischerweise ein achtjähriges Mädchen. Bei diesem Fall wurden resistente Staphylokokken-Bakterien diagnostiziert, was die Komplexität der Erkrankung unterstreicht. Gesundheitsamtsleiterin Constanze Anders warnt eindringlich vor der Gefährlichkeit solcher Infektionskrankheiten, die oft in Verbindung mit anderen durch Viren übertragenen Erregern auftreten.
Hohe Dunkelziffer und Krankheitslast
Die Gesundheitsbehörden haben darauf hingewiesen, dass sowohl Influenza als auch Corona meldepflichtige Krankheiten sind. Dennoch gibt es eine hohe Dunkelziffer, da Infektionen nur von Ärzten und Laboren gemeldet werden. Dies führt zu unvollständigen Daten, die nicht die tatsächliche Ausbreitung widerspiegeln. Influenza hat seit Jahresbeginn die zuvor dominierende Corona-Welle in Sachsen verdrängt. Von den übermittelten Nachweisen waren 52 % Influenza B-Viren, die besonders häufig bei Schulkindern zu schweren Erkrankungen führen.
Zusätzlich zur Influenza gibt es zahlreiche RSV-Atemwegserkrankungen, die besonders bei Kleinkindern auftreten. In diesem Zusammenhang gab es jüngst einen Todesfall einer 92-jährigen Frau, die nicht gegen diese Virusinfektion geimpft war. Insgesamt hat Sachsen seit Oktober 2024 205 Todesfälle durch Corona verzeichnet, was die besorgniserregende epidemiologische Lage weiter verschärft.
Langjährige Überwachung und Erkenntnisse
Das sächsische ARE-/Influenza-Sentinel, ein Programm zur Überwachung von Influenza und akuten respiratorischen Erkrankungen, ermöglicht eine präzise Datenerfassung über die Saison. Dieses Programm hat eine Tradition von über drei Jahrzehnten und wird unter der Leitung des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Sachsen durchgeführt. Die Ergebnisse liefern wertvolle Informationen über die mit Influenza verbundenen Risiken, Krankheitsverläufe und dominierenden Virustypen. So wurden in der 7. Kalenderwoche 2025, laut Daten der Arbeitsgemeinschaft Influenza, 60 % der identifizierten respiratorischen Viren als Influenza A- und B-Viren nachgewiesen.
Die Influenza-Diagnosen bei schwerwiegenden akuten respiratorischen Infektionen (SARI) lagen insgesamt bei 35 %, unter Schulkindern sogar bei 68 %. Das Abwassermonitoring zeigt zudem, dass die Viruslast stabil bleibt, während RSV-Infektionen ansteigen. Dieses Monitoring, zusammen mit den laboranalytischen Ergebnissen, bietet eine Grundlage für präventive Maßnahmen und gesundheitspolitische Entscheidungen.\
Damit ist klar: In Sachsen sind die gesundheitlichen Herausforderungen durch Influenza und andere Atemwegserkrankungen gravierend. Die Bevölkerung ist aufgerufen, Vorsicht walten zu lassen und sich an präventiven Verhaltensweisen zu orientieren, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. Die aktuellen Entwicklungen zeigen einmal mehr, wie wichtig ein starkes Gesundheitssystem und präventive Maßnahmen in der Winterzeit sind.