Am 16. September 2024 wurde das neue Forschungszentrum Center for Method Development (CMD) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg feierlich eröffnet. Nach einer Bauzeit von etwa einem Jahr findet das CMD im Technologiepark Barleben, nahe dem Innovations- und Gründerzentrum IGZ, seine neue Heimat. Hier soll intensiv an nachhaltigen Antrieben geforscht werden, um die Entwicklungszyklen in einem sich rasant verändernden Mobilitätssektor zu beschleunigen.
Die Eröffnungszeremonie wurde von prominenten Persönlichkeiten begleitet, darunter der Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, Dr. Reiner Haseloff, und der Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt, Prof. Armin Willingmann. Sie betonten die Bedeutung des Forschungszentrums nicht nur für die Universität, sondern auch für die lokale Wirtschaft, indem sie die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie hervorhoben. „Eine solche Kooperation ist ein Schlüssel zur Innovation und zum nachhaltigen Wachstum,“ erklärte Haseloff.
Innovative Entwicklungsmethoden im Fokus
Das CMD ist als vernetztes Prüffeld gestaltet, das reale Testumgebungen mit virtuellen Simulationen kombiniert. Damit wollen die Forscher moderne digitale Zwillinge für die Antriebs- und Fahrzeugentwicklung etablieren. Mit hochmodernen Prüfständen, ausgestattet mit Möglichkeiten zur Analyse von Verbrennungs- und Elektromotoren sowie hybriden Systemen, wird das CMD ein bedeutendes Werkzeug für die Entwicklung emissionsarmer Mobilitätslösungen.
Willingmann betonte die Rolle der Universität in der agilen Mobilitätsentwicklung: „Die Zukunft der Mobilität wird hier in Magdeburg aktiv mitgestaltet.“ Dies soll nicht nur der Wissenschaft zugutekommen, sondern auch den regional ansässigen Unternehmen, die von den neuesten technologischen Entwicklungen profitieren werden.
Insgesamt sollen bis zu 50 Ingenieure aus verschiedenen Fachbereichen zusammenarbeiten, um neuartige, nachhaltige Mobilitätslösungen zu entwickeln und damit auch das Lehrangebot der Universität im Bereich Automotive Systeme zu erweitern. Rektor Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan äußerte sich stolz über die schnelle Realisierung des Projektes und stellte die hohe Einsatzbereitschaft des Teams heraus.
Zusätzlich wurde im Rahmen der Eröffnung ein Fördermittelbescheid über 7,7 Millionen Euro zur Unterstützung des Projektes „Kompetenzzentrum eMobility II“ übergeben. Diese Finanzierung stammt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und trägt dazu bei, den Forschungsschwerpunkt auf nachhaltige Elektromobilität weiter auszubauen.
„Wir haben die Möglichkeit, durch dieses neue Zentrum nicht nur Innovationsprozesse voranzutreiben, sondern auch eine wichtige Rolle im Bereich der E-Mobilität zu spielen“, bemerkte der Staatssekretär Dr. Jürgen Ude. Die Regionen Sachsen-Anhalt sollen damit wissenschaftliche und technologische Fortschritte in der Mobilitätsbranche erfahren.
Ein zentraler Partner für die Entwicklung und den Betrieb der Prüfstände ist die Firma Kristl, Seibt und Co GmbH, die ihre Expertise in der Prüfungstechnologie in das CMD einbringt. Geschäftsführer Dr. Wolfram Rosegger lobte die Kooperation und die Möglichkeit, innovative Produkte und Technologien in diesem zukunftsorientierten Umfeld zu nutzen.
Ein weiterer Schritt in Richtung Klimaneutralität wurde am Campus Barleben umgesetzt, wo eine Photovoltaikanlage installiert wurde. Diese Anlage liefert einen Teil des benötigten Stroms für das CMD und unterstützt somit die nachhaltigen Ziele der Universität. Es wird erwartet, dass die gesamte Energieproduktion der solarbetriebenen Anlagen bis zu 30 Prozent des Energiebedarfs des neuen Rechenzentrums abdeckt, das ebenfalls am Campus Barleben errichtet wird und bis Ende 2025 fertiggestellt sein soll.
Das CMD wird somit nicht nur ein Ort der Forschung sein, sondern auch ein Beispiel für effektiven Wissenstransfer zwischen akademischen und industriellen Partnern, der weitreichende Auswirkungen auf die Automobilindustrie in Sachsen-Anhalt haben könnte. Trotz der Herausforderungen der modernisierten Mobilität zeigt sich die Otto-von-Guericke-Universität entschlossen, führend in der Digitalisierung und nachhaltigen Entwicklung zu sein.