Im Wahlkreis 160 Mittelsachsen stehen die Zeichen auf Veränderung. Am kommenden Sonntag bewerben sich sieben Kandidaten um das begehrte Direktmandat für den Bundestag. Die Themen Migration und Asyl sind dabei entscheidende Stellschrauben, die die Meinungen der unterschiedliche Parteien prägen. DNN berichtet, dass die Bewerber nicht nur Ambitionen für die Bundespolitik mitbringen, sondern auch klare Positionen zur Migrationspolitik vertreten.
Die Kandidaten sind Carolin Bachmann (AfD), Dr. Ralf Walper (SPD), Johann Haupt (CDU), Philipp Hartewig (FDP), Nicole Weichhold (Linke), Sebastian Walter (Grüne) und Mark Sontowski (Freie Wähler). Während Bachmann und Sontowski besonders für eine klare Migrationspolitik plädieren, setzen andere wie Weichhold auf soziale Integration und die Bekämpfung von Fluchtursachen.
Einblicke in die Kandidatenpositionen
Carolin Bachmann von der AfD vertritt eine harte Linie. Sie fordert Remigration und Abschiebungen, sieht das Asyl als Aufenthalt auf Zeit. Ebenso fordert sie einen Stopp des Ausbaus der Windindustrie, während sie 1,1 Millionen Euro für die Umgestaltung der „Alte Baumwolle” in Flöha anstrebt.
Dr. Ralf Walper von der SPD hingegen hat den Fokus auf Gesundheits- und Sozialpolitik gelegt. Er spricht sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen in Pflegeheimen aus und sieht als wichtig an, Allgemein- und Fachärzte für ländliche Gebiete zu gewinnen. Zudem betrachtet er das Asylrecht als Verfassungsrecht und will Rückkehrmöglichkeiten für jene schaffen, die nicht dauerhaft bleiben möchten.
Johann Haupt von der CDU hat sich zum Ziel gesetzt, seine Berufs- und Lebenserfahrung in die parlamentarische Arbeit einzubringen und die finanziellen Auswirkungen von Aufgabenübertragungen an Kommunen zu berücksichtigen. Auch er unterstützt strengere Regeln zur Migration.
Philipp Hartewig von der FDP fordert eine Verbesserung der Infrastruktur und ein Einwanderungsgesetzbuch, das den Zugang zur Migration regelt. Seine Forderungen umfassen auch eine Zentralisierung der Abschiebungen und mehr Kontrollen.
Positionen zu Migration und Asyl
Die Haltung zur Asylpolitik unterscheidet sich deutlich zwischen den Parteien. Die Linke, vertreten durch Nicole Weichhold, setzt sich für die Sichtbarkeit des ländlichen Raums ein und will soziale Integration forcieren. Sebastian Walter von den Grünen lehnt die Zusammenarbeit mit der AfD ausdrücklich ab und setzt sich für die Verbesserung der ärztlichen Versorgung ein.
Die Ansichten zur Zusammenarbeit mit der AfD sind ebenfalls polarisiert. Bachmann verteidigt die parlamentarische Zusammenarbeit, während Walper vor der Normalisierung der AfD warnt und Weichhold deren Ansatz kritisch sieht. Mark Sontowski von den Freien Wählern lehnt Ausgrenzung ab und spricht sich für hilfreiche Ideen aus, unabhängig von der Herkunft.
Insgesamt ist Migration ein zentrales Thema im Bundestagswahlkampf 2025. Die Union, unter Führung von Friedrich Merz, hat ihren Fokus nach einem Messerangriff in Aschaffenburg geändert und plädiert nun für schärfere Regeln. Ein Fünf-Punkte-Plan zur Migration wurde von Union, FDP und AfD angenommen, ertote zwei andere Anträge schafften es nicht.
Wie Tagesschau berichtet, haben sich die Parteien in ihren Wahlprogrammen stark mit unterschiedlichen Ansichten zur Migration und Asyl auseinandergesetzt, was den Wählerwillen in Mittelsachsen vor eine anspruchsvolle Wahl stellt.