Aktuell kommt es in Mittelsachsen zu einem intensiven Tarifstreit für die rund 550 Maler und Lackierer, die in 76 Betrieben beschäftigt sind. Die IG BAU hat die Tarifverhandlungen in der dritten Runde nach „zähem Ringen“ abgebrochen, und der Druck auf die Arbeitgeber soll nun erhöht werden. Bernd Günther, Vorsitzender der IG BAU Nord-West-Sachsen, beschreibt die Lage als „handfesten Tarifstreit“, der nicht nur auf lokaler Ebene, sondern auch bundesweit zu beobachten ist.
Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von acht Prozent, was für die Beschäftigten etwa 1,50 Euro mehr pro Stunde bedeuten würde. Im Gegensatz dazu haben die Arbeitgeber ein Angebot von lediglich zwei Prozent unterbreitet, was lediglich 37 Cent pro Stunde entspricht. Diese Diskrepanz zwischen den Forderungen und dem Angebot sorgt für erhebliche Frustration unter den Malern und Lackierern in der Region.
Gründe für den Streit
Die IG BAU sieht sich in ihrer Position durch die gute Auftragslage gestärkt, während die Arbeitgeber eine „düstere Konjunkturwarnung“ anführen, um ihre Lohnpolitik zu rechtfertigen. Diese Argumentation wurde von der Gewerkschaft scharf kritisiert. Sie bezeichnet die Gründe der Arbeitgeber als unangemessen und warnt vor möglichen Folgen wie Fachkräftemangel und einem sinkenden Interesse junger Menschen an einer Ausbildung in diesem Berufsfeld.
Carsten Burckhardt, Verhandlungsführer der IG BAU, äußerte sich ebenfalls zu der aktuellen Lage. Er bemängelte, dass die Arbeitgeber nicht ernsthaft die Realität der Lohnsituation der Beschäftigten anerkennen würden. Stattdessen sei man geneigt, wirtschaftliche Krisen und äußere Einflüsse als Ausrede zu verwenden, um gerechtfertigte Lohnerhöhungen abzulehnen.
Die Situation im deutschen Malerhandwerk
Für einen breiteren Kontext sei erwähnt, dass in Deutschland insgesamt rund 115.000 Maler und Lackierer in etwa 21.700 Betrieben beschäftigt sind. Der Streit in Mittelsachsen ist damit Teil einer größeren Problematik innerhalb des Handwerks. Traditionell haben andere Branchen bewiesen, dass es möglich ist, Kompromisse am Tariftisch zu finden, doch dies scheint in der Malerbranche aktuell nicht zu gelingen.
Die IG BAU beabsichtigt nun, die Schlichtung einzuleiten, um zu einer Lösung zu gelangen und die Interessen der Maler und Lackierer zu wahren. Forderungen nach mehr Lohn werden durch die Gewerkschaft als unabdingbar erachtet, um die Attraktivität des Berufes zu erhalten und den Herausforderungen des Fachkräftemangels entgegenzuwirken.
Abschließend bleibt abzuwarten, ob die Schlichtung eine Einigung bringen wird oder ob die Maler und Lackierer in Mittelsachsen weiterhin gegen die geringe Lohnsteigerung ankämpfen müssen.
Sächsische.de berichtet, dass …
IG Bau informiert über die aktuelle Lohnverhandlungssituation …