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Menschlichkeit im Meinungsstreit: Ein Festabend der Katholischen Akademie

Am 29. August 2024 eröffnete die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen ihr neues Herbstprogramm mit einem Festvortrag von Prof. Monika Grütters zur Bedeutung der Menschlichkeit im Meinungsstreit und der offiziellen Einführung der neuen Akademiedirektorin Dr. Ulrike Irrgang, die sich einer hohen Messlatte an Themen und Herausforderungen gegenübersieht.

Dresden – Am 29. August 2024 fand ein bedeutender Abend in der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen statt. Im Rahmen des Auftakts des neuen Herbstprogramms wurde auch die neue Akademiedirektorin Dr. Ulrike Irrgang offiziell in ihr Amt eingeführt. Die Festrednerin, die frühere Staatsministerin Professorin Monika Grütters, beleuchtete in ihrem Vortrag das Thema „Menschlichkeit im Meinungsstreit“ und inspirierte das Publikum mit tiefgehenden Gedanken zu Sprache und Debattenkultur.

Die Veranstaltung begann mit einer eindringlichen Botschaft von Grütters. Sie stellte fest, dass in der heutigen öffentlichen Debatte oft nicht die Verständigung, sondern das Verstummen anderer Menschen angestrebt werde. Diese alarmierende Beobachtung brachte sie mit der zunehmend dominierenden Wokeness im Sprachgebrauch in Verbindung, die ihrer Meinung nach zu einer Verengung des Diskurses führt. Grütters rief dazu auf, den politischen Streit auf eine Art und Weise zu führen, die nicht nur auf politische Korrektheit fokussiert ist, sondern auch Raum für eine differenzierte Auseinandersetzung lässt.

Ein Appell zur Reflexion

In ihrem Festvortrag stellte die Bundestagsabgeordnete Vergleiche zu den politischen Verhältnissen in der deutschen Geschichte an, insbesondere in der Zeit des Nationalsozialismus. Sie warnte, dass der Begriff „Volk“ mittlerweile wieder inflationär genutzt wird, was nicht als Zufall betrachtet werden sollte. Die Politikerin machte deutlich, dass dies ein Zeichen für die Notwendigkeit ist, die Kommunikation in der Gesellschaft neu zu denken. „Wie viel Freiheit des Wortes braucht die Demokratie? Und wie viel Freiheit verträgt sie?“ Diese zwei Fragen stellte sie zur Diskussion, um ein höheres Bewusstsein für den Wert von Meinungsäußerungen zu schaffen.

Der Bischof Heinrich Timmerevers unterstützte Grütters‘ Anliegen in seiner Ansprache. Er bezeichnete die thematischen Herausforderungen des Abends als eine „hohe Messlatte“ und betonte das Bedürfnis nach einer „Kultur des Beieinanderbleibens“. Dies ist besonders relevant in Zeiten, in denen politische und gesellschaftliche Spannungen zunehmen. Er begrüßte die neue Direktorin Dr. Irrgang herzlich und ermutigte sie, die Gründung einer „Christlichen Akademie“ in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Angriff zu nehmen.

Zusätzlich zu den Ansprachen wurde dem Team der Katholischen Akademie für die Aufrechterhaltung des Veranstaltungsprogramms während der Vakanz des Direktorenpostens gedankt. Hauptabteilungsleiterin Silke Meemken würdigte die kontinuierliche Arbeit des Teams und wünschte der neuen Akademiedirektorin viel Erfolg und Gottes Segen in ihrer neuen Rolle.

Der Abend wurde durch die einfühlsamen und herausfordernden Worte der Festrednerin geprägt, die sowohl zur Reflexion als auch zu einem aktiven Dialog einluden. Ein solcher Austausch ist von entscheidender Bedeutung für eine lebendige Demokratie, und die Katholische Akademie hat mit diesem gelungenen Auftakt einen bemerkenswerten ersten Schritt in das neue Herbstprogramm gemacht.

Für weitere Informationen und kommende Veranstaltungen besuchen Sie bitte die Webseite der Katholischen Akademie Dresden.

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