Die Stadt Leipzig plant den Bau neuer Unterkünfte für Flüchtlinge, um auf die steigende Zahl Geflüchteter aus Kriegs- und Krisengebieten zu reagieren. Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) wird mehrere Projekte umsetzen, um den zunehmenden Bedarf an Wohnraum zu decken. Die erste Unterkunft entsteht an der Grünauer Allee 84, wo ein unbebautes Grundstück für den Bau von 40 Wohnungen genutzt wird. Diese Wohnungen werden Platz für bis zu 200 Menschen bieten und sollen bis 2028 fertiggestellt sein. Der Baubeginn ist für das erste Halbjahr 2026 angesetzt. Die geschätzten Baukosten belaufen sich auf etwa 12 Millionen Euro, berichtete Radio Leipzig.
Der LWB-Aufsichtsrat hat bereits einen Beschluss gefasst und mit der nächsten Phase, der Ausschreibung der Bauleistungen, beauftragt. Die Wohnungen werden dem allgemeinen Wohnungsmarkt zur Verfügung stehen, sobald sie nicht mehr für die Unterbringung von Flüchtlingen benötigt werden. Zudem wird die Stadt Leipzig die Bewirtschaftung, soziale Betreuung und den Wachschutz an einen externen Dienstleister vergeben.
Weitere geplante Unterkünfte
Zusätzlich zur Unterkunft an der Grünauer Allee plant die LWB den Bau einer weiteren Unterkunft an der Plovdiver Straße 52. Diese wird in serieller Bauweise errichtet und soll Platz für bis zu 240 Personen bieten. Der Neubau wird voraussichtlich rund 18 Millionen Euro kosten, mit einem angestrebten Baubeginn im ersten Quartal 2026 und einer Fertigstellung bis Ende 2027.
Darüber hinaus wird ein unsaniertes Wohngebäude in der Mariannenstraße 98 saniert, um Platz für weitere 50 Flüchtlinge zu schaffen. Die geschätzten Kosten für die Sanierung belaufen sich auf etwa sechs Millionen Euro und sollen bis 2027 abgeschlossen werden. Wie MDR berichtet, verfolgt die Stadt Leipzig daher eine klare Strategie, um die Kapazitäten in den bestehenden Gemeinschaftsunterkünften zu erweitern und kurzfristige Notunterkünfte abzubauen.
Herausforderungen im sozialen Wohnungsbau
Die Ausweitung des Wohnraums für Flüchtlinge erfolgt in einem Kontext, der von Herausforderungen im sozialen Wohnungsbau geprägt ist. National betrachtet, ist der Bau von Sozialwohnungen durch steigende Kosten und einen Mangel an geeigneten Grundstücken, insbesondere in städtischen Gebieten, erschwert. Der Bedarf an sozialverträglichem Wohnraum ist durch die demografische Entwicklung und die Zunahme von Single-Haushalten gestiegen, was die Integration von geflüchteten Menschen zu einer wesentlichen gesellschaftlichen Aufgabe macht. Die Bereitstellung von ausreichend Wohnraum ist entscheidend für ihre soziale Integration. Sozialer Wohnungsbau muss sowohl qualitativ hochwertig als auch in ausreichender Menge vorhanden sein, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
Um die Entwicklungen in der Stadt weiter voranzutreiben, wird Leipzig am 5. Mai den Stadtbezirksbeirat Leipzig-West über die geplanten Gemeinschaftsunterkünfte informieren. Zudem findet ein Tag der offenen Tür in der neuen Gemeinschaftsunterkunft an der Hohmannstraße in Eutritzsch statt, die Platz für 210 Menschen bietet und zunächst für zehn Jahre angemietet wird. Der Einzug der ersten Bewohner ist für Anfang April vorgesehen.