In Sachsen-Anhalt herrscht eine beachtliche Anzahl von leerstehenden Wohnungen. Am 15. Mai 2022 wurden nach dem Zensus 2022 insgesamt 108.650 unbewohnte Wohnungen in Wohngebäuden erfasst. Diese Zahl entspricht einer beeindruckenden Leerstandsquote von 8,9 Prozent, was bedeutet, dass fast jede elfte Wohnung nicht genutzt wird. Dies wirft Fragen zur Wohnraumnutzung und zu potenziellen Lösungen auf.
Die Situation variiert stark zwischen den verschiedenen Regionen des Bundeslandes. Dessau-Roßlau verzeichnete mit 12,5 Prozent die höchste Leerstandsquote, während der Saalekreis mit nur 7,5 Prozent den geringsten Wert aufwies. Solche signifikanten Unterschiede auf kommunaler Ebene – wo die Leerstandsquote von 3,4 Prozent bis zu 20,8 Prozent reicht – verdeutlichen die unterschiedlichen Herausforderungen, mit denen die Städte konfrontiert sind.
Details zu den leerstehenden Wohnungen
Eine wichtige Erkenntnis aus der Erhebung ist, dass 41,6 Prozent der leerstehenden Wohnungen innerhalb von drei Monaten wieder einziehbar sind. Diese Wohnungen könnten schnell in den Wohnungsmarkt zurückgeführt werden, was eine potenzielle Lösung zur Minderung des Leerstands darstellt. Der Rest der Wohnungen bleibt jedoch aufgrund von verschiedenen Faktoren wie Bauarbeiten, geplanten Verkäufen oder einem zukünftigen Eigenbedarf vorerst unzugänglich.
Besonders auffällig ist, dass von den 69.510 Wohnungen, die seit mehr als einem Jahr leerstehen, etwa ein Drittel ebenfalls in naher Zukunft nutzbar gemacht werden könnte. Viele dieser unbewohnten Wohnungen befinden sich in historischen Gebäuden, die vor 1950 errichtet wurden. Das zeigt, dass in vielen Regionen der Erhalt oder die Renovierung älterer Gebäude eine Rolle bei der Behebung des Leerstands spielen kann.
Die Erfassung der Verfügbarkeit leerstehender Wohnungen im Rahmen des Zensus 2022 war ein erster Schritt, um ein umfassenderes Bild des Wohnungsmarktes zu erhalten. Der Zensus zeigt nicht nur die Anzahl der unbewohnten Wohnungen auf, sondern gibt auch Aufschluss darüber, wie schnell diese wieder genutzt werden könnten. Dies könnte möglicherweise dazu beitragen, zukünftige politische Entscheidungen zur Wohnraumsituation in Sachsen-Anhalt zu unterstützen.
Für weitere Informationen und Details zu diesem Thema bietet der Bericht auf www.kompakt.media eine umfassende Analyse der Situation und der möglichen Lösungen.