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Görlitz erhält neuen Forschungscampus: Kahlbaum-Areal wird DZA-Standort

Am Kahlbaum-Areal in Görlitz wurde der Startschuss für den neuen Campus des Deutschen Zentrums für Astrophysik gegeben, wo künftig rund 1.000 Mitarbeiter, darunter viele Wissenschaftler, arbeiten sollen, um in einem historisch bedeutsamen Standort Spitzenforschung zu betreiben und gleichzeitig das Gelände wiederzubeleben.

In Görlitz gibt es aufregende Neuigkeiten für die wissenschaftliche Gemeinschaft und die Region insgesamt. Das Kahlbaum-Areal, ein historisches Gelände in der Nähe der Hochschule, wird zur neuen Heimat des Deutschen Zentrums für Astrophysik (DZA). Dieser bedeutende Schritt markiert den Beginn eines ambitionierten Forschungsprojekts, das in der Aufbauphase ist und die Region zur Drehscheibe für astrophysikalische Forschung machen könnte.

Der Freistaat Sachsen hat das Gelände von der Eigentümergesellschaft übernommen und wird es dem DZA dauerhaft kostenfrei zur Verfügung stellen. Die genauen Kosten für den Grundstückserwerb wurden bislang nicht veröffentlicht. Interessanterweise steht der Baubeginn noch aus, was bedeutet, dass die Bauarbeiten in naher Zukunft beginnen könnten. Bei der Bekanntgabe betonte der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow, dass dies eine hervorragende Gelegenheit sei, um den Wunschstandort des DZA zu sichern. Er hebt hervor, dass diejenigen, die sich für Forschung interessieren, sich freuen dürfen, denn das Kahlbaum-Areal wird nun ein neues Leben erhalten.

Ein Zentrum für Spitzenforschung

Günther Hasinger, der designierte Gründungsdirektor des DZA, äußerte sich ebenfalls enthusiastisch über die Wahl des Standorts. Er sieht das Kahlbaum-Areal als idealen Ort, um im Herzen Europas eine Plattform für Spitzenforschung zu schaffen. In der Zukunft werden rund 1.000 Mitarbeitende auf dem Campus tätig sein, darunter etwa ein Drittel Wissenschaftler. Der Rest wird in administrativen oder technischen Positionen beschäftigt sein. Der Bau von spezialisierten Laboren und Werkstätten ist ebenfalls in Planung, was dem DZA erlauben wird, anspruchsvolle Forschungsprojekte durchzuführen.

Ein weiterer Meilenstein für die Region ist die mögliche Ansiedlung des Einstein-Teleskops. Minister Gemkow erklärte, dass das Land die Bemühungen unterstützen möchte, um auch dieses hochmoderne Projekt nach Sachsen zu holen. Das Einstein-Teleskop ist ein europäisches Vorhaben zur Einrichtung eines unterirdischen Gravitationswellendetektors, der sich in Form eines gleichseitigen Dreiecks erstrecken wird. Beide Großprojekte, das DZA und das Einstein-Teleskop, können thematisch perfekt kombiniert werden und wären benachbart ein echter Gewinn für die Region.

Historisch gesehen hat das Kahlbaum-Areal eine interessante Vorgeschichte. Es war einst der Standort der ersten Epilepsieklinik in Deutschland, die im Jahr 1855 eröffnet wurde, und später war es Sitz der „Zweiten Med“. Allerdings wurde das Gelände ab 2004 schrittweise stillgelegt. Nun wird es nicht nur renoviert, sondern auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, was neue Möglichkeiten für Bürger und Besucher schaffen könnte.

Die Entwicklungen im Kahlbaum-Areal könnten weitreichende Auswirkungen auf die akademische Landschaft in Sachsen haben. Das DZA wird Teile eines Wissenschaftsnetzwerks sein, zu dem auch das Casus-Institut, das Fraunhofer-Institut und die Hochschule gehören. Diese Vernetzung wird es den Institutionen ermöglichen, zusammenzuarbeiten und ihre Ressourcen und Expertise zu bündeln.

Insgesamt verspricht die Ansiedlung des Deutschen Zentrums für Astrophysik sowie potenziell das Einstein-Teleskop, Görlitz zu einem wichtigen Knotenpunkt für Wissenschaft und Innovation zu machen. Die Region steht am Anfang einer vielversprechenden Ära voller Möglichkeiten für Forschung und technologische Entwicklungen.

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