Dresden

Skandal um Carolabrücke: DDR-Salz könnte den Einsturz verursacht haben!

In Dresden ist die Carolabrücke teilweise eingestürzt, möglicherweise aufgrund von verstecktem Rost, der durch aggressives DDR-Streusalz verursacht wurde – Experten warnen vor weitreichenden Schäden an anderen Brücken!

Dresden – Der teilweisen Einsturz der Carolabrücke in Dresden bringt eine intensive Untersuchung der Ursachen mit sich. Ein möglicher Grund könnte die Korrosion im Inneren des Stahlbetonbauwerks sein, die durch die chemische Zusammensetzung eines Streusalzes aus der Zeit der DDR verursacht wurde. Holger Kalbe, der Leiter der Brückenabteilung, äußerte während einer Pressekonferenz, dass es massive Chlorideinträge gegeben habe. An der Stelle, wo die Brücke in der Nacht einbrach, stand ein Mast der Dresdner Verkehrsbetriebe. Es könnte also sein, dass dort Chloride in das Bauwerk eingedrungen sind, was zu inneren Schäden und schließlich zum Absturz führte.

Vor der Wende wurde häufig eine Magnesiumchlorid-Lösung eingesetzt, um die Straßen von Eis zu befreien. Diese Chemikalie war aggressiver als die heutigen Tausalze, was die Brücke erheblich belastet haben könnte. Kalbe erklärte weiter, dass der kritische Zustand der Brücke nicht vorhersehbar war. „Man steckt in so einem Bauwerk halt nicht drin“, so Kalbe.

Genehmigungsfragen und die Zukunft der Brücke

Das Dresdner Straßen- und Tiefbauamt hat bisher keine klaren Informationen darüber, ob die bereits seit 2019 für fast 12 Millionen Euro sanierten Brückenzüge A und B ebenfalls betroffen sind. Die Befürchtungen einer längeren Sperrung der Brücke haben zugenommen, da selbst ein Komplettabriss nicht ausgeschlossen wird. Die Carolabrücke besteht aus drei Brückenzügen: Zug A führt vom Stadtzentrum in die Neustadt, Zug B in die entgegengesetzte Richtung, und der eingestürzte Zug C trug Straßenbahngleise sowie einen Fuß- und Radweg. Für den Brückenzug C war eine Sanierung ab 2025 geplant, die rund neun Millionen Euro kosten sollte, bevor der Einsturz die Pläne zunichte machte.

Der Professor für Brückenbau, Reinhard Koettnitz, der über viele Jahre die Straßen- und Tiefbauabteilung an der TU Dresden leitete, bezeichnete den Vorfall als „Versagen der Konstruktion“. Er warnte jedoch davor, voreilige Schlüsse zu ziehen. „Es ist schwer vorherzusagen, dass so etwas eintreten kann, auch wenn es tragisch ist“, sagte Koettnitz. Er wies auf die Möglichkeit von Chlorid-Eintrags und Versagen des Spannstahls hin, aber ohne weitere Forschung sind definitive Diagnosen unmöglich.

Besorgnis über andere Brücken in Dresden

Der renommierte Brückenexperte Helmut Wenzel aus Wien äußerte ähnliche Bedenken und betonte, dass es nicht ungewöhnlich sei, wenn Stahl in Beton beschädigt werde. „Der Stahl ist einbetoniert, und es ist kompliziert zu erkennen, wie stark er geschädigt ist“, erklärte Wenzel und schloss nicht aus, dass das Streusalz für die Korrosion verantwortlich ist. Daher sei es entscheidend, dass Brücken gut abgedichtet werden.

Der Zustand des Betons und die Korrosion werden nun eingehend untersucht, um festzustellen, wie stark das Eisen im Beton betroffen ist und wie viel davon bereits beschädigt ist. „Es bleibt ein Restrisiko, dass auch andere Brücken im Inneren geschädigt sind“, betonte Professor Wenzel.

Für die Carolabrücke selbst führte eine Hauptprüfung im Jahr 2021 zu einer Bewertung von Note 3, was bedeutet, dass der Zustand ungenügend war, aber die Brücke dennoch als sicher eingestuft wurde. Solche Prüfungen werden in Deutschland alle sechs Jahre durchgeführt, während eine einfache Prüfung alle drei Jahre ansteht.

Die Carolabrücke, die 1892 aus Sandstein gebaut wurde und nach Carola von Wasa-Holstein-Gottorp benannt ist, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und zwischen 1967 und 1971 als Spannbetonhohlkasten-Brücke wiederhergestellt. Seit 2022 steht diese historische Konstruktion unter Denkmalschutz und ist ein prägnantes Beispiel der Ingenieurskunst vergangener Zeiten.

Die Brücke trägt nun die Last der Spekulationen und der Besorgnis über die strukturelle Integrität nicht nur ihres eigenen Bauwerks, sondern auch anderer Brücken in der Region. Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.bild.de.

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