Am 5. Februar 2025 bereitet sich Dresden auf einen bedeutsamen Anlass vor: den 80. Jahrestag der Bombardierung, die vom 13. bis 15. Februar 1945 über die Stadt hereinbrach. In Gedenken an die Opfer sowie in der Bitte um Frieden und Versöhnung veranstaltet die Katholische Kirche gemeinsam mit zahlreichen Partnern ein umfangreiches Programm, um dieser dunklen Zeit der Geschichte Rechnung zu tragen. Der Fokus liegt nicht nur auf dem Erinnern, sondern auch auf der Auseinandersetzung mit den Folgen der Vergangenheit für die Gegenwart.
Das zentrale Element des Gedenkens ist das Gedenkkonzert der Dresdner Kapellknaben, das am 8. Februar 2025 um 19.30 Uhr in der Kathedrale stattfindet. Domkapellmeister Christian Bonath wird zusammen mit den Kapellknaben und der Sächsischen Staatskapelle Dresden Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem d-Moll aufführen. Ergänzt wird das Programm durch Werke von Johannes Brahms und Tomas Tallis. Historische Textlesungen gibt es von Dr. Justus H. Ulbricht vom Verein Denk Mal Fort e.V. Der Oberbürgermeister Dirk Hilbert übernimmt die Schirmherrschaft über die Veranstaltung.
Erinnerung und Reflexion
Die Dresdner Kapellknaben haben eine bewegte Geschichte, die von den Schrecken des Zweiten Weltkriegs geprägt ist. Der Chor wurde während des NS-Regimes stark eingeschränkt; 1937 wurde die Zusammenarbeit mit der Staatskapelle verboten, und 1939 kam es zur Schließung des bischöflichen St.-Benno-Gymnasiums, das viele der Sänger besuchten. Kaplan Alois Andritzki, der die Kapellknaben betreute, wurde 1941 von der Gestapo verhaftet und starb 1943 im KZ Dachau. Erst 1948 wagte der Chor einen Neuanfang und erlebte einen raschen Aufschwung.
Der 8. Februar stellt somit nicht nur ein musikalisches Ereignis dar, sondern auch eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. In der Vorbereitungen auf das Konzert wird eine Werkeinführung bereits um 17.30 Uhr im Haus der Kathedrale stattfinden, um den Zuhörern einen Einblick in die Bedeutung der aufgeführten Stücke zu geben.
Friedensgottesdienste und gesellschaftliches Engagement
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Gedenkens sind die Gottesdienste am 13. Februar. Um 18.30 Uhr findet ein traditioneller Friedensgottesdienst in der Kathedrale statt, der von Bischof emeritus Joachim Reinelt, Dompfarrer Norbert Büchner und Pfarrer Norbert Mothes geleitet wird. Der Inhalt dieser Besinnung umfasst Gebete und die Erinnerung an die Schrecken des Krieges.
Gleichzeitig wird von 20.30 bis 21.40 Uhr ein ökumenischer Friedensgottesdienst unter dem Titel „Vom Frieden erzählen“ durchgeführt. Hier sind alle Interessierten eingeladen, Berichte aus der Stadtgesellschaft zu hören, die sich aktiv für den Frieden einsetzen.
Dieses Gedenken wird von der Stadt Dresden als Teil eines stadtweiten Gedenkjahres 2025 organisiert, das den Fokus auf die Ereignisse des Kriegsendes 1945 und deren Erbe legt. Die verbliebenen Zeugen der Bombennacht werden immer weniger, was die Bedeutung solcher Veranstaltungen verstärkt und die Notwendigkeit, aus der Geschichte zu lernen, unterstreicht.