Chemnitz

VW-Chemnitz: Belegschaft erhebt sich gegen drohende Werksschließung!

Im VW-Motorenwerk Chemnitz brodelt es: Über 1000 wütende Beschäftigte protestieren gegen drohende Stellenabbau und die Ignoranz des Managements, während die Angst vor einem erneuten Arbeitsplatzverlust in Ostdeutschland wächst!

Die Situation bei Volkswagen in Chemnitz spitzt sich zu und die Beschäftigten zeigen sich zunehmend unzufrieden mit der Konzernführung. Was anfänglich als interne Unruhen begann, hat sich zu einem ernsten Konflikt entwickelt, der das gesamte Werk betrifft.

Im Mittelpunkt dieser Auseinandersetzung steht das VW-Motorenwerk in Chemnitz, wo es kürzlich zu massiven Protesten kam. Die Belegschaft ist besorgt über drohende Stellenabbaupläne und die Möglichkeit einer Schließung des Werks. Auf einer Betriebsversammlung konnten rund 1000 Mitarbeiter ihren Unmut lautstark kundtun, wobei die Ansprache des VW-Technikvorstands, Thomas Schmall, mit einem lautstarken Pfeifkonzert begleitet wurde. „Die Truppe ist sauer“, so der Betriebsratschef René Utoff, der die mangelhaften Antworten des Managements scharf kritisierte.

Der Unmut wächst

Der Unmut ist nicht grundlos: Viele Mitarbeiter befürchten, die unsichere Lage könnte sie ihren Arbeitsplatz kosten. Besonders in Ostdeutschland haben die Erinnerungen an die schwierigen Zeiten nach der Wende tiefe Wunden hinterlassen. Utoff äußert scharfe Kritik an der Konzernleitung, die die Sorgen der Belegschaft nicht ernst nehme und lediglich „Wiederholungen von Bekanntem“ liefere. Er sieht Möglichkeiten, die Wirtschaftlichkeit des Werks zu steigern, beispielsweise durch eine 4-Tage-Woche, jedoch wurden bisher keine überzeugenden Lösungen präsentiert.

Auch die Gewerkschaft IG Metall ist aktiv geworden. Eddie Kruppa, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Chemnitz, fordert eine Wende im Kurs von VW und erläutert, dass die Beschäftigten nicht länger bereit sind, die gegenwärtige Unsicherheit hinzunehmen. Chemnitz müsse als leistungsfähiger Standort weiter gefördert werden.

Der Wandel der Automobilindustrie

Das Chemnitzer Werk steht besonders im Fokus des Wandels in der Automobilindustrie. Während andere Werke, wie das in Zwickau, bereits vollständig auf die Produktion von Elektrofahrzeugen umgestellt haben, wird in Chemnitz weiterhin an Verbrennungsmotoren gearbeitet. Diese Unsicherheit über die Zukunft, insbesondere im Hinblick auf das bevorstehende Ende der Neuwagen mit Verbrennungsmotoren, verstärkt die Sorgen der Mitarbeiter. Als schwacher Trost bleibt die Ankündigung, dass in Zukunft möglicherweise Komponenten für das Thermomanagement von Elektrofahrzeugen gefertigt werden sollen. Doch diese Nachricht kann die Ängste um bevorstehende Arbeitsplatzverluste nicht mindern.

Die Situation bleibt angespannt und die Beschäftigten fordern dringend klärende Antworten von der Konzernspitze, um eine sichere Zukunft für das Werk Chemnitz zu garantieren. In diesem Zusammenhang bleibt zu beobachten, ob und wie das Management auf die berechtigten Anliegen der Belegschaft reagieren wird, wie bereits von www.news38.de berichtet.

Lebt in Steenfeld und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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