Revolution in Halle: 9,2 Millionen Euro für bahnbrechendes Mikroskop!

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Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erhält 9,2 Millionen Euro für ein neues Kryo-Elektronenmikroskop zur Stärkung der Bio- und Polymerwissenschaften.

Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erhält 9,2 Millionen Euro für ein neues Kryo-Elektronenmikroskop zur Stärkung der Bio- und Polymerwissenschaften.
Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erhält 9,2 Millionen Euro für ein neues Kryo-Elektronenmikroskop zur Stärkung der Bio- und Polymerwissenschaften.

Revolution in Halle: 9,2 Millionen Euro für bahnbrechendes Mikroskop!

Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) hat eine bedeutende Förderung in Höhe von 9,2 Millionen Euro für die Anschaffung eines neuen Kryo-Elektronenmikroskops erhalten. Wie Magdeburger-News berichtet, wird die Finanzierung sowohl aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) als auch vom sachsen-anhaltischen Wissenschaftsministerium bereitgestellt. Diese Investition ist Teil eines umfassenden Programms, das bis Ende 2027 insgesamt rund 232,7 Millionen Euro für 145 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Sachsen-Anhalt vorsieht.

Der neue Mikroskop wird im Biozentrum der MLU am Weinberg-Campus untergebracht, wo auch zahlreiche Biotech-Unternehmen ansässig sind. Dies stellt einen wichtigen Schritt für die Biowissenschaften dar, da es der MLU ermöglicht, ihre Position als einzige Hochschule in Sachsen-Anhalt mit hochauflösenden Kryo-Elektronenmikroskopen zu festigen. Das neue Gerät wird ein über neun Jahre altes Modell ersetzen, das nicht mehr den neuesten Standards entspricht.

Technologische Innovationen

Die Kryo-Elektronenmikroskopie (Kryo-EM), die das neue Gerät nutzen wird, gilt als ein modernes bildgebendes Verfahren, das 2017 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurde. Dieses Verfahren ermöglicht es, hochauflösende Aufnahmen auf atomarer Ebene zu erstellen und gilt somit als essenziell für die Erforschung von Proteinen, Polymermaterialien und Zellen. Laut Halle Pressemitteilungen wird die Kombination aus Kryo-EM und künstlicher Intelligenz eine schnellere Auswertung der Daten erlauben, wodurch die benötigte Zeit zur Datensatzgenerierung von mehreren Wochen auf nur wenigen Tagen verkürzt wird.

Aktuelle Geräte an der MLU sind in der Lage, bis zu 1.200 Aufnahmen pro Stunde zu erstellen, was große Datenmengen generiert. Diese Daten werden im IT-Servicezentrum der MLU auf eigenen Servern analysiert, was eine effiziente Verarbeitung und Auswertung erlaubt. Professor Dr. Panagiotis Kastritis, der den Antrag für das neue Mikroskop stellte, hat mit seiner Arbeitsgruppe entscheidend dazu beigetragen, dass sich die MLU zu einem international angesehenen Zentrum für Kryo-EM entwickelt hat. Die Forschungsgruppe hat Kooperationen mit über 40 internationalen Forschungseinrichtungen und veröffentlicht regelmäßig Studien in renommierten Fachjournalen.

Auswirkungen für Forschung und Industrie

Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann beschreibt die Anschaffung des neuen Mikroskops als „Meilenstein“ für die Biowissenschaften an der MLU. Die Verbesserungen in der Strukturaufnahme sind nicht nur für akademische Forschungszwecke von Bedeutung, sondern auch für die Industrie, insbesondere in der Entwicklung neuer Wirkstoffe und polymerbasierter Materialien. Damit wird die neueste Anschaffung nicht nur die akademische Forschung voranbringen, sondern könnte auch praktische Anwendungen in der Industrie finden.

Die MLU hat sich durch diese Anschaffung gut positioniert, um eine führende Rolle in der Forschung zu übernehmen und innovative Lösungen in verschiedenen Fachbereichen der Bio- und Polymerwissenschaften zu entwickeln. Die neue Technologie wird keine Frage der akademischen Exzellenz darstellen, sondern auch neue Horizonte für die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie eröffnen, was letztlich der gesamten Region Sachsen-Anhalt zugutekommt. Weitere Informationen finden Sie auch unter Du bist Halle.