Mit Bach in Wittenberg: Ein unvergessliches Konzert für die Seele!

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Am 22.01.2025 begeisterte Bariton Matthias Goerne in der Marienkirche Wittenberg mit Bach-Kantaten und instrumentalen Werken.

Am 22.01.2025 begeisterte Bariton Matthias Goerne in der Marienkirche Wittenberg mit Bach-Kantaten und instrumentalen Werken.
Am 22.01.2025 begeisterte Bariton Matthias Goerne in der Marienkirche Wittenberg mit Bach-Kantaten und instrumentalen Werken.

Mit Bach in Wittenberg: Ein unvergessliches Konzert für die Seele!

Am 22. Januar 2025 gab der gefeierte Bariton Matthias Goerne zusammen mit herausragenden Musikern ein außergewöhnliches Konzert in der Marienkirche in Wittenberg. Begleitet wurde er von der Violinistin Vilde Frang, dem Cellisten Nicolas Altstaedt, dem Flötisten Stathis Karapanos und der Cembalistin Michaela Hasselt. Das Programm widmete sich der Musik von Johann Sebastian Bach und bot ein umfassendes Spektrum seiner Werke.

Im Fokus des Abends standen Bariton-Arien aus verschiedenen Kantaten sowie Solostücke und Duette. Die Auswahl umfasste bemerkenswerte Kompositionen, darunter die Sonate Nr. 3 in C-Dur für ein Geigensolo, BWV 1005, die Arien ‚Hier, in meines Vaters Stätte‘, BWV 32 und ‚Die Welt mit allen Königreichen‘, BWV 59, sowie die Suite Nr. 5 in C-Moll für ein Cellosolo, BWV 1011. Zu den weiteren aufführten Werken gehörten ‚Wenn Trost und Hülf ermangeln muß‘, BWV 117, ‚Ja, ja, ich halte Jesum fest‘, BWV 157, und Welt ade, ich bin dein müde‘, BWV 158. Die Darbietungen umfassten auch die Invention Nr. 7 in E-Moll und die Invention in A-Dur, BWV 783.

Virtuoses Zusammenspiel

Die Musicalität des Ensembles wurde von der hochgelobten Performance Goernes geprägt, dessen Stimme die Anforderungen von Bachs virtuos angelegten Melismen meisterhaft erfüllte. Besonders die Arie Endlich, endlich wird mein Joch aus BWV 56 bekräftigte die Hoffnungen und Ängste, die mit dem Thema des Todes verknüpft sind. In einem Dialog mit der Oboistin Katharina Arfken, deren Spiel die vollen emotionalen Dimensionen erweiterte, entstand ein eindrucksvolles Zusammenspiel, das sowohl kraftvoll als auch zart war. Unterstützt wurde das Ensemble dabei vom Freiburger Barockorchester, das leichten, aber expressiven Beistand leistete.

Goernes beeindruckende Fähigkeit, Emotionen zu vermitteln, stellte sich auch in seiner Interpretation von Ich habe genug, BWV 82, heraus. Hier äußerte er den tiefen Wunsch, in Frieden zu sterben, nachdem er Jesus gesehen hatte. Der persönliche Charakter dieser Kantate wird durch die Verwendung von Personalpronomina verstärkt, wodurch Bachs Botschaft noch unmittelbarer wirkte.

Kontekstualisierte Aufführungen

Bachs Kantaten sind oft für spezielle Anlässe im Kirchenjahr komponiert worden, was die Vielfalt der emotionale Erlebnisse unterstreicht, die das Publikum durch diese Musik erfährt. Wie auch in den Arbeiten von Goerne sichtbar, variieren die Besetzungen der Kantaten und ihre Uraufführungen über den Zeitraum von 1707 bis 1748. Die Kunstfertigkeit in der Klangsprache, die Goerne und sein Ensemble boten, erinnert an die gesamteuropäische Tradition von Bachs Werk, das auch heute noch wichtige kulturelle Anlässe prägt.

Goernes außergewöhnliches Programm ist nicht nur eine Hommage an Bach, sondern auch ein bedeutender Beitrag zur Feier des 500. Jahrestages der Reformation. Er spiegelt die Relevanz und die fortdauernde Anziehungskraft von Bachs Musik wider, die bis in die moderne Zeit hinein wirkt. Für Liebhaber klassischer Musik und für alle, die die Tiefe emotionaler Ausdrucksformen schätzen, war dieses Konzert ein unvergessliches Erlebnis.