Alarmierende Feinstaubwerte: Sachsen-Anhalt kämpft mit schlechter Luft!
Wittenberg kämpft mit hoher Feinstaubbelastung. Aktuelle Werte überschreiten gesundheitliche Grenzwerte; dringende Warnungen ergehen.

Alarmierende Feinstaubwerte: Sachsen-Anhalt kämpft mit schlechter Luft!
Die Luftqualität in Sachsen-Anhalt bleibt weiterhin besorgniserregend. Aktuelle Messungen zeigen, dass die Feinstaubkonzentration in zahlreichen Städten weit über den zulässigen Grenzwerten liegt. Laut dem Merkur überschritten 19 von 21 Messstationen die festgelegten Grenzwerte. Insbesondere der 24-Stunden-Grenzwert der EU von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft wird nicht eingehalten.
Die höchsten Werte wurden in Wittenberg an der Dessauer Straße mit 78 Mikrogramm und in Halle an der Paracelsusstraße mit 74 Mikrogramm je Kubikmeter dokumentiert. In Magdeburg und Unterharz zeigten die Messstationen dabei Werte von 46 Mikrogramm und 39 Mikrogramm – diese liegen nur knapp unter dem kritischen Grenzwert.
Ursachen der hohen Feinstaubbelastung
Das Umweltbundesamt warnt vor einer außergewöhnlich schlechten Luftqualität in ganz Deutschland, mit einem Schwerpunkt auf Sachsen-Anhalt. Hierzu tragen mehrere Faktoren bei: Der erhöhte Energiebedarf in den Wintermonaten und die damit verbundene Nutzung von Holzheizungen und verstärkter Verkehrsausstoß sind entscheidend. Zudem sorgt ein Hochdruckgebiet über Europa für stagnierende Luft, die die Schadstoffe in den unteren Luftschichten hält.
Ein Ostwind führt außerdem dazu, dass stark verschmutzte Luft aus Osteuropa, in dem häufig mit Holzkohle geheizt wird, nach Deutschland gelangt. Dies hat die Situation weiter verschärft, da alle Messstationen im Bundesland Schadstoffbelastungen oberhalb der Normalwerte aufweisen.
Gesundheitsrisiken und Empfehlungen
Die hohe Feinstaubbelastung kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben, insbesondere für Menschen mit Atemwegserkrankungen, wie Asthmatiker oder Allergiker. Die Einatmung von Feinstaub kann zu Schleimhautreizungen und Entzündungen in der Luftröhre und den Bronchien führen. Experten empfehlen für Menschen mit Vorerkrankungen, an Tagen mit „moderater“ Luftqualität auf anstrengende Aktivitäten im Freien zu verzichten und bei „sehr schlechter“ Luftqualität den Aufenthalt im Freien minimal zu halten, wie MZ berichtet.
Aktuelle Messwerte aus verschiedenen Städten in Sachsen-Anhalt illustrieren die Problematik:
Stadt | Feinstaubwert (µg/m³) | Jahresmittel (µg/m³) |
---|---|---|
Magdeburg (Schleinufer) | 59 | 8,5 |
Halle (Paracelsusstraße) | 50 | 8,8 |
Dessau/Roßlau | 61 | – |
Wittenberg | 67 | – |
Bernburg | 67 | – |
Die schwindende Luftqualität und die dauerhaften Überschreitungen von Feinstaubgrenzwerten in Sachsen-Anhalt werfen ein ernsthaftes Licht auf die Umwelt- und Gesundheitspolitik in der Region. Ein Wetterwechsel, der zu einer Verbesserung der Situation führen könnte, ist derzeit nicht in Sicht.