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Freitag, 24. Januar 2025

Chemnitz 2025: Europas Kultur-Hauptstadt begeistert mit viel Vielfalt!

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Bundestagswahl im Erzgebirgskreis: 16 Kandidaten kämpfen um zwei Mandate!

Am 23. Februar 2025 finden im Erzgebirgskreis die Bundestagswahlen statt, mit 16 Kandidaten aus neun Parteien.

Kunst und Kultur in Wittenberg: Ein Wochenende voller Highlights!

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Historisches Kirchenbuch nach 26 Jahren endlich zurück in Stendal!

Die Evangelische Stadtgemeinde in Stendal, Sachsen-Anhalt, kann sich freuen: Nach 26 Jahren ist ein gestohlenes historisches Kirchenbuch zurückgekehrt. Diese bemerkenswerte Rückkehr eines Dokuments, das als eines der ältesten Bücher der Altmark gilt, passiert unter Amnestiebedingungen und gibt einen einmaligen Einblick in die regionale Geschichte.

Das Kirchenbuch enthält Tauf-, Hochzeits- und Sterbeeinträge, die bis ins späte 16. Jahrhundert zurückreichen. Besonders hervorzuheben ist der Eintrag zur Taufe von Johann Joachim Winkelmann, einem der bedeutendsten deutschen Archäologen und Kunsthistoriker, der als Begründer der Klassischen Archäologie gilt. Sein Taufeintrag wurde in der DDR auf einer Postkarte festgehalten. Diese historischen Dokumente sind für die Gemeinde von unschätzbarem Wert.

Der Diebstahl und die Rückkehr

Das wertvolle Buch war 1998 während eines Einbruchs im Gemeindehaus der Petri-Kirche gestohlen worden. Es schien für immer verloren, bis sich im vergangenen November eine Person meldete, die anbot, das Buch kostenlos zurückzugeben. Diese Rückkehr ist nicht nur ein erfreuliches Ereignis für die Stadtgemeinde, sondern auch eine bedeutende Wiederentdeckung für die Geschichtsforschung in der Region.

Die Rückkehr des Kirchenbuchs fällt zusammen mit einer umfassenden Dokumentation und Archivierung kirchlicher Unterlagen im Kirchenkreis Stendal. Viele dieser Archive enthalten jahrhundertealte Dokumente, welche einen wichtigen Teil des kulturellen Erbes der Altmark darstellen. Informationen über diese Bestände sind online zugänglich, wie auf der Webseite des Genealogischen Lexikons zu erfahren ist.

Das historische Erbe bewahren

Das Kirchenbuch ist nicht nur ein Zeugnis der religiösen Praktiken vergangener Jahrhunderte, sondern spiegelt auch die Entwicklung der deutschen Schrift wider. Seit dem 16. Jahrhundert existiert in Deutschland eine Differenzierung zwischen Kanzleischrift und Kurrentschrift. Letztere entwickelte sich aus der gotischen Kursive und war im 17. und 18. Jahrhundert stark von den angewandten Schreibtechniken beeinflusst. Manuskripte und kirchliche Aufzeichnungen waren oft kalligraphisch gestaltet oder dienten der schnellen Schreibpraxis.

Die Vielfalt der Schriften und deren formale Merkmale sind noch heute Gegenstand historischer Forschung, wobei eine Schrifttafel oder Leseübungen den Zugang zur älteren deutschen Schrift erleichtern können (Archion.de).

Insgesamt ist die Rückkehr des historischen Kirchenbuchs nicht nur ein wichtiger Schritt für die Stadt Stendal, sondern auch ein bedeutendes Ereignis in der Kulturgeschichte Deutschlands. Die Gemeinde plant bereits, das Buch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um dessen Wert für die zukünftigen Generationen zu würdigen.

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