Am 12. Februar 2025 wird der abscheuliche Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg zum Gesprächsthema in der Öffentlichkeit. Der mutmaßliche Täter, Taleb A., hat in einem schrecklichen Vorfall, der sechs Menschenleben forderte und fast 300 weitere verletzte, mit einem SUV in die Menschenmenge gerast. Besorgniserregend sind die Vorbohrungen, die Taleb A. im Vorfeld seiner Tat hinterlassen hat.
Taleb A. arbeitete als Arzt im Maßregelvollzug in Bernburg, wo er seit 2020 als Stationsarzt tätig war und psychiatrische Straftäter betreute. In den Wochen vor dem Anschlag erreichten seine Arbeitgeber, das Gesundheitsunternehmen Salus, alarmierende Hinweise von Kollegen über seinen psychischen Zustand. Besonders im August 2024 wurde eine E-Mail an die Vorgesetzten gesendet, in der Bedenken über Taleb A.s besorgniserregende Aussagen geäußert wurden. Dabei hatte er in einem Gespräch angedeutet, dass er „in einem Krieg“ sei, dessen Ausgang „sterben oder umbringen“ sein werde. Diese Warnsignale wurden schlichtweg ignoriert.
Frühere Warnungen und Polizeiliche Interventionen
Am Tag, an dem die besorgniserregende E-Mail bei Salus eintraf, war Taleb A. bereits krankgeschrieben. In einem nachfolgenden Gespräch, das einige Tage darauf stattfand, konnte keine Selbst- oder Fremdgefährdung festgestellt werden. Dennoch erhielt Taleb A. am 4. Oktober 2024 Besuch von der Polizei wegen einer Drohung, wobei keine umfassende Kommunikation zwischen Salus und den Behörden stattfand, die den Vorfall hätte klären können. Die Gründe für den Polizeieinsatz wurden dem Arbeitgeber nicht mitgeteilt.
Die ausländischen Wurzeln des Täters werfen ein weiteres Licht auf die Tragödie. Taleb A. stammt ursprünglich aus Saudi-Arabien und lebt seit 2006 in Deutschland. Er besitzt eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung und hatte Asyl beantragt, da er in seinem Heimatland aufgrund seiner Abkehr vom Islam bedroht wurde.
Psychische Belastungen und Radikalisierung
Taleb A.s psychisches Wohlbefinden stand in den letzten Jahren stark unter Druck. Kollege berichteten von unberechenbarem Verhalten und zeigten auf, dass er sich selbst verfolgt fühlte, möglicherweise durch Geheimdienstmitarbeiter. Diese psychischen Störungen sind alarmierend verbreitet unter Personen, die in extremistisch motivierte Straftaten verwickelt sind. Studien belegen, dass über ein Drittel der Inhaftierten schwere psychische Störungen aufweisen, mit einem besonders hohen Anteil unter islamistisch radikalisierten Individuen.
Am Tag vor dem Anschlag hatte Taleb A. zudem einen Strafbefehl wegen missbräuchlicher Notrufabsetzung erhalten. Dies weist auf eine bereits etablierte Problemgeschichte hin. Als die schreckliche Tat schließlich am Weihnachtsmarkt in Magdeburg geschah, fuhren noch immer Menschen zur Feier der Vorweihnachtszeit zusammen.
Nachwirkungen und gesellschaftliche Debatte
Der Anschlag hat erneut Fragen über die Sicherheitsvorkehrungen in Verbindung mit psychisch belasteten Menschen aufgeworfen. Der Umgang mit solchen Individuen im Justizvollzug und die wichtigen präventiven Maßnahmen sind sowohl für Sicherheitsbehörden als auch für Einrichtungen der psychischen Gesundheit von enormer Bedeutung. Ein koordiniertes Vorgehen zwischen den Institutionen ist unabdingbar, um die Sicherheit der Öffentlichkeit zu gewährleisten und das Risiko eines weiteren Anschlages zu minimieren.
In Anbetracht der Entwicklungen ist es klar, dass die Herausbildung extremistischer Ideologien häufig auch mit individuellen psychischen Problemen verknüpft ist. Um präventiv tätig zu werden, müssen sowohl die Gesundheitsdienste als auch die Sicherheitsbehörden eng zusammenarbeiten und die entsprechenden Hilfsangebote für gefährdete Individuen bereitstellen.