Am 23. Februar 2025 fanden die Neuwahlen im Bundestagswahlkreis 73 statt, der durch geringfügige Gebietsänderungen neu definiert wurde. Der Wahlkreis, der ehemals als Wahlkreis 74 bekannt war, umfasst den kompletten Landkreis Mansfeld-Südharz sowie verschiedene Gemeinden aus dem Saalekreis und dem Salzlandkreis. Dies berichtete die MZ. In diesem Wahlkreis leben etwa 250.900 Menschen, basierend auf den letzten Daten von Ende 2023.
Die Wahl war notwendig geworden, nachdem die Ampel-Koalition im Herbst gescheitert war. Dies führte zu einem bemerkenswerten Anstieg der Wahlbeteiligung auf 77,6 Prozent, was einem Plus von 10,8 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Bundestagswahl entspricht, so die Informationen auf Die Zeit.
Wahlergebnisse und Kandidaten
Der AfD-Kandidat Kay-Uwe Ziegler konnte bei dieser Wahl mit 43,8 Prozent der Erststimmen einen klaren Sieg erringen. Dies stellt einen signifikanten Anstieg der Unterstützung für die AfD im Vergleich zur letzten Bundestagswahl dar. Konkurrent Frank Wyszkowski von der CDU kam auf 21,2 Prozent der Erststimmen. Die restlichen Stimmen verteilten sich wie folgt:
Kandidat | Erststimmen (%) |
---|---|
Matthias Schütz (Linke) | 12,3 |
Aick Pietschmann (SPD) | 10,7 |
Marcel Enders (Freie Wähler) | 3,5 |
Jan Czekanowski (FDP) | 3,4 |
Marco Beckmann (Grüne) | 2,0 |
Auf der Ebene der Zweitstimmen erzielte die AfD 43,1 Prozent und verzeichnete damit einen Anstieg um 19,5 Prozentpunkte. Im Vergleich dazu mussten die CDU und die SPD deutliche Verluste hinnehmen: Die CDU sank um 3,4 Prozentpunkte auf 18,4 Prozent, während die SPD mit einem Minus von 14,7 Prozent auf 9,6 Prozent fiel.
Sozioökonomische Hintergründe
Die demografischen Daten des Wahlkreises bieten einen interessanten Kontext. Die Einwohnerdichte liegt bei 92 Einwohnern pro Quadratkilometer und das durchschnittliche Nettoeinkommen pro Person beträgt 21.850 Euro jährlich. Ein beachtlicher Teil von 39,7 Prozent der Bevölkerung ist 60 Jahre oder älter, während der Ausländeranteil bei 3,7 Prozent liegt. Des Weiteren gibt es 82 Bürgergeldempfänger pro 1.000 Einwohner, was auf besondere soziale Herausforderungen in der Region hinweist.
Die Bundestagswahl 2025 war Teil einer umfassenderen Wahlrechtsreform, die die Zahl der Abgeordneten im Bundestag auf maximal 630 begrenzt. Diese Reform hat die Regeln für die Sitzverteilung grundlegend geändert, indem Überhang- und Ausgleichsmandate abgeschafft wurden. Diese Maßnahmen könnten erhebliche Auswirkungen auf die politische Landschaft in Deutschland haben, insbesondere in Verbindung mit der reduzierten Anzahl der Parteien, die an der Wahl teilnehmen, und den insgesamt 4.506 Kandidierenden, was einen Rückgang im Vergleich zu 2021 darstellt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Neuwahlen im Wahlkreis Mansfeld ein deutliches Bild der politischen Veränderungen in Deutschland zeichnen. Die vorläufigen Ergebnisse deuten auf wachsende Unterstützung für die AfD hin, während traditionelle Parteien wie CDU und SPD vor Herausforderungen stehen, die sich aus dem veränderten politischen Klima ergeben.