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Rechtsaußen und Protest: Spannende Wochenenden in Schnellroda!

Am kommenden Samstag findet in Schnellroda das umstrittene vierte Preußenfest der AfD statt, organisiert von Kreischef Hans-Thomas Tillschneider und featuring rechtsextreme Gäste wie Maximilian Krah und Jürgen Elsässer, während zeitgleich ein Gegenprotest für Vielfalt und Zivilcourage geplant ist – ein spannendes Duell der politischen Strömungen inmitten unerwarteter gesellschaftlicher Spannungen!

Schnellroda wird in den kommenden Wochen zum Schauplatz politischer Ereignisse. Der kleine Ort im Weida-Land sieht sich einem bunten Mix aus Veranstaltungen von Rechtsaußen und entsprechenden Gegenprotesten gegenüber. Am kommenden Samstag beginnt das Geschehen mit dem vierten Preußenfest, das von AfD-Kreischef Hans-Thomas Tillschneider organisiert wird. Die Gäste können für 60 Euro an einem Abendessen teilnehmen, das nicht nur kulinarische Köstlichkeiten, sondern auch Reden von extrem rechten Politfiguren beinhaltet.

Besonders auffallend ist die Gästeliste, auf der auch Maximilian Krah, ein umstrittener Spitzenkandidat für die Europawahl, sowie Jürgen Elsässer, der Kopf des rechtsextremen „Compact“-Magazins, stehen. Beide Persönlichkeiten haben in der Vergangenheit für viel Aufsehen gesorgt, Krah unter anderem durch umstrittene Kommentare über die SS.

Protest und alternative Veranstaltungen in Schnellroda

In unmittelbarer Nähe zum Veranstaltungsort wird ein Protest organisiert. Das Bündnis „Merseburg für Vielfalt und Zivilcourage“ hat eine Kundgebung für Samstag, 13 Uhr, angekündigt. Sprecher Jens Voigt beschreibt den Protest als klein und übeschaubar, jedoch symbolisch stark: „Wir möchten zeigen, dass wir für Vielfalt stehen, nicht für die Ideologien der neuen Rechten“. Der Protest wird als Vernetzungsveranstaltung wahrgenommen, auch wenn die ursprünglich angekündigte Teilnahme des Thüringer AfD-Landeschefs Björn Höcke aufgrund interner Streitigkeiten nicht stattfindet.

Woche für Woche setzt sich das politische Spektakel fort. Vom 20. bis 22. September finden in Schnellroda die sogenannten Studien Tage statt, organisiert von „Menschenpark“. Diese Studie wird von Götz Kubitschek, einer Schlüsselfigur der rechten Szene, geprägt. Die Veranstaltung wird sich mit dem Essay „Regeln für den Menschenpark“ von Peter Sloterdijk befassen. Laut Kubitschek sind die Plätze bereits ausgebucht, was die weiterhin hohe Nachfrage nach solchen rechten Veranstaltungen zeigt.

Doch es gibt auch eine positive Wendung für die Gemeinde: Am 28. September veranstaltet das Bündnis „Merseburg für Vielfalt und Zivilcourage“ ein Fest für Demokratie. Laut Sprecher Voigt sollen hier Menschen zusammenkommen, um den interkulturellen Austausch zu fördern und Vorurteile abzubauen. Das Fest beginnt mit einer Friedensandacht und bietet vielfältige Aktivitäten für Kinder und Erwachsene, darunter Puppentheater und Konzerte.

Während das Preußenfest einen historischen Rückgriff auf die preußische Identität darstellt, möchte das Fest für Demokratie ein Zeichen für Offenheit und Vielfalt setzen. Die Spannungen zwischen diesen beiden Veranstaltungen spiegeln die gesellschaftlichen Herausforderungen wider, mit denen nicht nur Schnellroda, sondern viele Orte in Deutschland konfrontiert sind. Der Verlauf dieser Wochenenden wird mit Sicherheit genau beobachtet werden.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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