Am Mittwoch, den 05. Februar 2025, ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zu einem ganztägigen Warnstreik der kommunalen Beschäftigten im Saalekreis auf. Dieser Streik ist eine direkte Reaktion auf die unzureichenden Angebote der Arbeitgeberseite in der ersten Verhandlungsrunde, die am 24. Januar in Potsdam stattfand. Somit sind Beschäftigte in Kitas, Horten, Verwaltungen, Jobcentern, der Bundesagentur für Arbeit und im Landratsamt betroffen. Lucas Zahn von ver.di kritisiert die unhaltbaren Arbeitsbedingungen und fordert schnelle Lösungen für die Überlastung der Beschäftigten.
In der aktuellen Situation sind etwa 500.000 Stellen unbesetzt, während die Anzahl der Aufgaben für die verbleibenden Beschäftigten kontinuierlich zunimmt. Dies hat zu hohen Belastungen und einem Anstieg der Krankenstände geführt. Frank Werneke, der Vorsitzende von ver.di, warnt vor einem drohenden Kollaps in vielen öffentlichen Einrichtungen, da der Bund zunehmend Aufgaben auf die Kommunen überträgt, die diese mit einer begrenzten Anzahl an Beschäftigten kaum bewältigen können. Bis 2030 müssen rund eine Million Stellen altersbedingt im öffentlichen Dienst nachbesetzt werden.
Forderungen der Gewerkschaften
Im Rahmen der Tarifrunde 2025 fordert ver.di ein Volumen von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen sowie höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten. Auch Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Zur weiteren Entlastung der Beschäftigten wird die Einführung eines „Meine-Zeit-Kontos“ gefordert, das mehr Zeitsouveränität und Flexibilität ermöglichen soll. Zudem sollen drei zusätzliche freie Tage pro Jahr gewährt werden, um die anhaltende Überlastung der Beschäftigten zu mildern.
Die Gewerkschaften gehen davon aus, dass ein Tarifergebnis auch auf Beamte, Richter, Soldaten sowie Versorgungsempfänger übertragen werden muss. Der aktuelle Tarifvertrag endet am 31. Dezember 2024, und die Clausius-Verhandlungen stehen unter hohem Druck, sowohl für das Wohl der Beschäftigten als auch aus wirtschaftlicher Sicht der Kommunen.
Schwierige Verhandlungen
Die Verhandlungen werden unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen geführt. Kommunale Arbeitgeber (VKA) warnen vor den finanziellen Belastungen, die die geforderten Erhöhungen mit sich bringen könnten. Die bevorstehenden Verhandlungstermine sind für den 17./18. Februar und vom 14.-16. März 2025 angesetzt. Es bleibt abzuwarten, ob die Arbeitgeberseite ein verhandlungsfähiges Angebot unterbreiten wird, um die besorgniserregende Situation der Beschäftigten zu verbessern.
Die erste Verhandlungsrunde endete ergebnislos, und ver.di sowie andere Gewerkschaften haben bereits Maßnahmen ergriffen, um die Sichtbarkeit der Anliegen zu erhöhen. Die nahezu 2,8 Millionen Menschen, die vom Tarifabschluss am Ende profitieren könnten, erhoffen sich durch den Warnstreik ein stärkeren Druck auf die Arbeitgeber, um die erforderlichen Verbesserungen in den Arbeits- und Entgeltsbedingungen zu erreichen.
Für viele Beschäftigte steht sehr viel auf dem Spiel, und sie hoffen auf eine zukunftsfähige Lösung, um ihrer wichtigen Arbeit in der Gesellschaft auch weiterhin gerecht werden zu können. Der Warnstreik am 5. Februar ist nur der Anfang einer notwendigen Auseinandersetzung mit den Herausforderungen im öffentlichen Dienst hallanzeiger.de, verdi.de, oeffentlicher-dienst-news.de.