Die Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg sehen sich aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten gezwungen, einen drastischen Schritt zu unternehmen. Am Montag hat das Amtsgericht Magdeburg ein Schutzschirmverfahren genehmigt, um eine umfassende Sanierung der Einrichtungen in den nächsten zwölf Monaten einzuleiten. Die Stiftungen, die 1889 gegründet wurden und mit rund 2.000 Mitarbeitern die größte sozialdiakonische Einrichtung in Sachsen-Anhalt darstellen, haben das Verfahren selbst beantragt.
Wie tagesschau.de berichtet, bleibt der laufende Betrieb aller Einrichtungen, einschließlich der Kliniken in Magdeburg-Cracau und Lostau, unberührt. Die Zahlung von Löhnen und Gehältern ist gesichert, was für die betroffenen Mitarbeiter eine wichtige Entlastung darstellt.
Ursachen für die finanzielle Schieflage
Die wirtschaftlichen Probleme der Pfeifferschen Stiftungen resultieren aus steigenden Sach- und Personalkosten sowie zusätzlichen strukturellen Anforderungen. Diese Faktoren haben zu einer finanziellen Schieflage geführt, die ohne eine umfassende Sanierung nicht zu bewältigen ist. In den betroffenen Einrichtungen sind neben den Kliniken auch das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) und eine Dienstleistungsgesellschaft in Schwierigkeiten geraten, wie auch n-tv.de bestätigt.
Ulrike Petermann, die Theologische Vorständin der Stiftungen, betont die fortlaufende Bereitstellung der Angebote und Leistungen. Gemeinsam mit einem Expertenteam plant der Vorstand ein zukunftsfähiges Konzept zur Stabilisierung der Stiftungen. Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt, vertreten durch Finanzminister Michael Richter (CDU), hat bereits angekündigt, den Sanierungsprozess durch die Investitionsbank des Landes zu unterstützen.
Zukunftsperspektiven
Das Schutzschirmverfahren bietet den Pfeifferschen Stiftungen die Möglichkeit, sich zu sanieren, ohne dass sofort ein Insolvenzverfahren beantragt werden muss. Dies schafft einen rechtlichen Rahmen für eine ordnungsgemäße Restrukturierung der Einrichtungen. Der Dresdner Rechtsanwalt Thomas Mulansky wurde als Generalhandlungsbevollmächtigter bestellt, um den Sanierungsprozess zu begleiten, wie vorreiter-zeitung.de berichtet.
Mit über 600 zusätzlichen Beschäftigten in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen sowie Hospiz- und Palliativdiensten bleibt die Bedeutung der Pfeifferschen Stiftungen für die Region unbestritten. Während die Stiftungen sich auf eine zukunftsfähige Ausrichtung konzentrieren, wird die Zusammenarbeit mit Partnern aus Politik und Wirtschaft als entscheidender Schritt zur langfristigen Sicherstellung der Versorgung in Sachsen-Anhalt angesehen.