Am 14. Januar 2025 meldete sich der Bundesopferbeauftragte Roland Weber zu Wort und kündigte an, dass im Bundestag Haushaltsmittel in Millionenhöhe für die Opfer des Anschlags in Magdeburg freigegeben werden sollen. Dies geschieht mit dem Ziel, die Betroffenen des Anschlags mit anderen Terroropfern gleichzustellen. Bisher konnten über 600 Betroffene kontaktiert werden, wobei etwa 230 Gespräche geführt wurden. Die Zahl der Betroffenen steigt kontinuierlich an, was die Dringlichkeit der Maßnahmen unterstreicht.
Justizministerin Franziska Weidinger (CDU) begrüßte die Bestrebungen zur finanziellen Unterstützung für die Opfer und äußerte ihr Mitgefühl. Sie dankte auch den Helfenden, die sich um die betroffenen Personen kümmern. Die individuellen Bedarfe der Opfer sind vielfältig und reichen von medizinischer Betreuung bis hin zu finanziellen Fragen. Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, wird ab 2024 ein Opfer-Hilfefonds eingerichtet, der einmalige Hilfen für Opfer schwerer Gewalttaten bereitstellt. Weidinger stellte jedoch fest, dass der Fonds angesichts eines Anschlags dieser Dimension nicht ausreicht, weshalb das Land eine Aufstockung der Mittel plant.
Gemeinsame Anstrengungen für die Betroffenen
Bundesopferbeauftragter Pascal Kober betonte die Bedeutung der Unterstützung für die Opfer des Magdeburger Anschlags. Sein Ziel ist es, die Betroffenen schnell zu erreichen und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie nicht allein sind. In diesem Zusammenhang wird die enge Zusammenarbeit zwischen dem Bund und dem Land Sachsen-Anhalt hervorgehoben. Kober dankte der Landesregierung für ihr Engagement und die Zusammenarbeit, um auch in den kommenden Monaten und Jahren eine umfassende Unterstützung sicherzustellen.
Dr. Gabriele Theren, die Opferbeauftragte Sachsen-Anhalt, sprach in diesem Zusammenhang von den tiefen Wunden, die in der Gesellschaft hinterlassen werden. Ihr Fokus liegt auf dem Schutz und der Unterstützung der Opfer, wobei das Hilfsangebot finanzielle Hilfe, psychosoziale Betreuung und fachliche Beratung umfasst. Eine persönliche Begleitung der Betroffenen auf dem Weg zurück in den Alltag ist ein zentrales Element dieser Hilfen.
Runder Tisch zur Koordination der Hilfsangebote
Um die Hilfsangebote zu koordinieren, wurde ein Runder Tisch ins Leben gerufen, der Vertreter von Bund, Land, Hilfsorganisationen und Institutionen vereint. Die erste Sitzung fand am 23. Dezember 2024 statt. Weidinger betonte die Wichtigkeit von Gemeinschaft und Solidarität in Krisenzeiten und versicherte, dass die Unterstützung der Opfer oberste Priorität hat. Der Runde Tisch sendet eine Botschaft der Solidarität an die Betroffenen.
Das Hilfs- und Unterstützungsangebot umfasst unter anderem ein psychosoziales Beratungstelefon, das seit dem 21. Dezember 2024 kostenfrei unter der Nummer 0800 000 9546 erreichbar ist. Betroffene wurden bereits über dieses Angebot informiert, und weitere werden kontaktiert, sobald ihre Daten vorliegen. Die Rufnummer wird zudem im Magdeburger Stadtgebiet über digitale Stelen angezeigt.
Die Unterstützung der Betroffenen erstreckt sich auch auf die Inanspruchnahme weiterer Hilfsangebote, einschließlich psychotherapeutischer Unterstützung. Dazu gehört die fachliche Vernetzung und Koordination der Leistungsträger durch den Runden Tisch. Weblinks zu Informationen und Angeboten, wie beispielsweise die der Opferhilfeorganisation „WEISSER RING e. V.“ oder des „Arbeitskreis der Opferhilfen in Deutschland e.V.“, sind ebenfalls vorhanden, um den Betroffenen eine umfassende Unterstützung zu bieten.
Die Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der Betroffenen zeigen eine klare Richtung. Über die direkte Unterstützung hinaus wird auch an langfristigen Lösungen gearbeitet, die die Integration der Opfer in eine tragfähige Gemeinschaft fördern.