Lehrermangel in Sachsen-Anhalt: Demos fordern dringend Hilfe!

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Sachsen-Anhalt steht vor einem Lehrermangel: Rund 1.000 Lehrer fehlen, Proteste am 24. März sollen auf die Krise aufmerksam machen.

Sachsen-Anhalt steht vor einem Lehrermangel: Rund 1.000 Lehrer fehlen, Proteste am 24. März sollen auf die Krise aufmerksam machen.
Sachsen-Anhalt steht vor einem Lehrermangel: Rund 1.000 Lehrer fehlen, Proteste am 24. März sollen auf die Krise aufmerksam machen.

Lehrermangel in Sachsen-Anhalt: Demos fordern dringend Hilfe!

In Sachsen-Anhalt stehen die Schulen vor einer alarmierenden Herausforderung: Rund 1.000 Lehrer fehlen, was in vielen Klassenräumen zu erheblichen Engpässen führt. Die Situation ist so prekär, dass Lehrer, Schüler und Eltern am 24. März auf den Lehrermangel aufmerksam machen wollen. In Bernburg (Salzlandkreis) ist eine Kundgebung geplant, während in Burg (Jerichower Land) ein Bildungsmarsch stattfinden wird. An der Diesterwegschule in Burg führte der hohe Krankenstand dazu, dass mehrere Klassen mehrfach zu Hause bleiben mussten, ein direkter Ausdruck der angespannten Lage.

Ivonne Grundmann, die Vorsitzende des Elternbeirats, schildert die Dramatik der Situation. Fünf Stellen wurden bereits ausgeschrieben, doch Bewerber entschieden sich für andere Schulen, was die Verzweiflung der betroffenen Schulen verdeutlicht. Für eine offene Stelle laufen zwar Gespräche, jedoch sind die Organisatoren der Demos der Meinung, dass mehr pädagogische Mitarbeiter nötig sind, um die Lehrer zu entlasten. Diese Forderung findet auch Unterstützung im Bildungsministerium, das jedoch durch einen Einstellungsstopp des Landes eingeschränkt ist. Das Ministerium sieht die Demos kritisch, da in der Vergangenheit zahlreiche Bewerber abgesprungen sind, weil die Schulen unattraktiv erschienen radiosaw.de.

Auswirkungen des Lehrermangels

Die Problematik ist nicht neu. Sachsen-Anhalt hat, ähnlich wie andere Bundesländer, mit massivem Unterrichtsausfall zu kämpfen. In einer groß angelegten Ausschreibungsrunde wurden bis Mitte Juni 568 Stellen angeboten, die jedoch nur begrenzt besetzt werden konnten. Pädagogische Mitarbeiter, die als Lehrkräfte arbeiten möchten, erhalten zunächst befristete Verträge für ein Jahr, wobei eine unbefristete Anstellung von der Teilnahme an einer Qualifizierungsmaßnahme abhängt. Allerdings ist eigenverantwortlicher Unterricht in wichtigen Fächern wie Mathematik und Deutsch in den ersten beiden Schuljahren ausgeschlossen, was die Ausbildung von neuen Lehrkräften weiter verkompliziert mdr.de.

Die regionale Ungleichheit in der Unterrichtsversorgung ist ebenfalls ein zentrales Thema. Die Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2024/25 zeigt signifikante Unterschiede: Während Halle eine Versorgung von 100,3 Prozent erreicht, liegt der Landkreis Jerichower Land nur bei 88,2 Prozent. Dies bedeutet für die Schüler signifikanten Unterrichtsausfall, denn der Unterschied entspricht etwa einem Jahr Unterrichtsausfall über zehn Schuljahre. Thomas Lippmann, bildungspolitischer Sprecher der Linken-Landtagsfraktion, fordert mehr Diskussion über dieses regionale Gefälle zeit.de.

Steigende Schülerzahlen und rückläufige Lehrerausbildung

Die Herausforderungen werden durch steigende Schülerzahlen noch verstärkt. Aktuell unterrichten etwa 11.670 Vollzeitkräfte rund 190.150 Schüler. Vor 15 Jahren waren es noch etwa 163.000 Schüler bei 11.630 Lehrkräften. Die Bildungsexperten haben festgestellt, dass es in Sachsen-Anhalt an Lehrernachwuchs mangelt; für das Wintersemester 2024/25 wurden lediglich 256 Immatrikulationen für das Lehramt an Sekundarschulen registriert, während eine Expertenkommission 934 Immatrikulationen empfiehlt. Es wird offensichtlich, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Ausbildung neuer Lehrkräfte zu fördern und die Unterrichtsversorgung flächendeckend zu verbessern.