Am 11. Februar 2025 wird der Safer Internet Day gefeiert, und die Landespolizei Sachsen-Anhalt nutzt diesen Anlass, um eine digitale Präventionswoche auf ihren Social-Media-Kanälen zu starten. Ziel dieser Initiative ist die Sensibilisierung für den verantwortungsvollen Umgang mit Missbrauchsdarstellungen, insbesondere unter Kindern und Jugendlichen. Innenministerin Dr. Tamara Zieschang äußert sich besorgt über die unbedachte Verbreitung solcher Darstellungen durch Minderjährige und verweist auf einen alarmierenden Anstieg von Fällen sexueller Missbrauchsdarstellungen im Bundesland. Immer öfter sind minderjährige Tatverdächtige in Chatgruppen und sozialen Medien aktiv, wenn es um die Verbreitung von strafbaren Inhalten geht.
Die Präventionskampagne richtet sich an ein breites Publikum: Kinder, Jugendliche, Eltern, Großeltern und Lehrkräfte sollen einbezogen werden. Neben Missbrauchsdarstellungen wird auch auf andere Formen digitaler Kriminalität wie Cybergrooming, Sexting und Upskirting hingewiesen. Die Kampagne geht einher mit der bundesweiten Aufklärungskampagne ProPK, die seit 2020 unter dem Motto „Let’s talk about Porno! Pornografie im Netz“ über die Gefahren und rechtlichen Konsequenzen informiert. Polizei Beratungsdienste ergänzen diese Informationen mit Hilfsangeboten und Handlungsmöglichkeiten für junge Menschen und ihre Bezugspersonen.
Digitale Gefahren erkennen und handeln
Im Rahmen der Präventionswoche sollen Aufklärungsangebote bereitgestellt werden, die Informationen über die Risiken von Cybergrooming und Sexting vermitteln. Jugendliche sind zunehmend mit kritischen Inhalten konfrontiert und wissen oft nicht, wie sie in solchen Situationen reagieren sollen. Aufbauend auf der Kampagne „Sounds Wrong – gegen die Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen“ werden Erklärvideos und Kurzclips angeboten, um die Ereignisse aufzuarbeiten. Das Programm beinhaltet auch umfassende FAQs zur Abwehr und Meldung von Missbrauchsdarstellungen auf polizeifuerdich.de.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind in Deutschland klar: Pornografische Inhalte gegenüber Kindern unter 14 Jahren sind verboten, und sexuelles Verhalten, wie Sexting unter Minderjährigen, kann strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Es ist wichtig, dass sowohl Jugendliche als auch ihre Eltern die rechtlichen Grenzen verstehen und die Gefahren mildern können. Darüber hinaus wird in der aufklärerischen Arbeit der Begriff „Kinderpornografie“ als ungenau und verharmlosend kritisiert, um ein Bewusstsein für die Ernsthaftigkeit dieser Straftat zu schaffen.
Erweiterte Aufklärung und Ressourcen
Der Safer Internet Day fördert nicht nur legalbedingte Aufklärung, sondern auch die allgemeine Medienkompetenz. Die Europäischen Kommission hat seit 1999 Initiativen zur Förderung der Sicherheit im Internet ins Leben gerufen. In Deutschland werden die nationalen Aktivitäten von der Plattform klicksafe.de koordiniert, die umfassende Materialien für Schulen und außerschulische Jugendarbeit bereitstellt. Insbesondere die Themen Cybergrooming und digitale Gewalt werden intensiv behandelt, um Kinder und Jugendliche über ihre eigenen Grenzen aufzuklären.
Die Landespolizei appelliert somit eindringlich an alle gesellschaftlichen Akteure, sich aktiv an der Bildung und Sensibilisierung zu beteiligen. Der Safer Internet Day bietet die ideale Gelegenheit, um über diese dringenden Themen zu sprechen und präventiv zu handeln. Weitere Informationen sind auch im Podcast #präventionshörbar des Landespräventionsrates Sachsen-Anhalt und in örtlichen Polizeirevieren erhältlich.