Am 6. Februar 2025 steht die Bundestagswahl unmittelbar bevor. Sachsen-Anhalt hat sich in diesem Zusammenhang auf eine grundlegende Veränderung der Wahlkreise eingestellt. Aufgrund einer sinkenden Bevölkerungszahl hat das Bundesland einen Bundestagswahlkreis an Bayern verloren. Diese Anpassung an die demografischen Gegebenheiten folgt auf die im Jahr 2024 beschlossene Änderung des Wahlgesetzes, die zur Auflösung des Wahlkreises Anhalt führte, welcher Bitterfeld-Wolfen und Köthen umfasste. Die Wähler aus den betroffenen Gebieten werden auf benachbarte Wahlkreise verteilt, was eine erhebliche Umstrukturierung zur Folge hat.
Insgesamt sind jetzt für die Bundestagswahl 2025 im Landkreis Stendal, der zum Wahlkreis 66 gehört, sieben Direktkandidaten zugelassen worden. Diese Kandidaten repräsentieren die unterschiedlichen politischen Strömungen in Deutschland und zeigen die Vielfalt der politischen Landschaft auf. Michael Faber von der FDP, der seit 2017 im Bundestag sitzt, ist eine starke Stimme für sicherheits- und verteidigungspolitische Themen.
Kandidaten im Wahlkreis 66
Die Direktkandidaten im Wahlkreis 66 sind:
- Marcus Faber (FDP)
40 Jahre alt, aus Stendal. Stellvertretender Landesvorsitzender der FDP Sachsen-Anhalt und Mitglied im Bundesvorstand. Seit 2024 leitet er den Verteidigungsausschuss im Bundestag. - Thomas Korell (AfD)
41 Jahre alt und Dachdecker aus Salzwedel. Seit 2021 im Landtag von Sachsen-Anhalt und Fraktionsvorsitzender der AfD im Stadtrat von Klötze. - Nadja Lüttich (Linke)
Bildungswissenschaftlerin, aktiv in der Bildungspolitik, im Stadtrat der Einheitsgemeinde Arendsee tätig. - Andreas Tischmacher (Freie Wähler)
63 Jahre alt, Versicherungskaufmann und Meister im Maschinenbau, mit Themenschwerpunkten in Bildung und Gesundheit. - Gerry Weber (CDU)
Geschäftsführer aus Burg, dessen Nominierung wegen eines Formfehlers wiederholt werden musste. - Herbert Wollmann (SPD)
70 Jahre alt, Mediziner, der 2021 ein Direktmandat für die SPD gewann und im Gesundheits- und Sportausschuss sitzt. - Miriam Zeller (Grüne)
Lehrerin für Bio und Chemie, engagiert sich für Bildung, Klimaschutz und Gesellschaft in Stendal.
Die Neugliederung der Wahlkreise in Sachsen-Anhalt unterliegt den Regelungen, die im Wahlgesetz zur Bundestagswahl 2025 festgelegt wurden. Laut den neuen Bestimmungen wurde Sachsen-Anhalt auf insgesamt acht Wahlkreise reduziert. Diese Strukturänderung ist Teil einer weitreichenden Reform, die bereits 16 Wahlkreise in ganz Deutschland betrifft und auf die Notwendigkeit zur Anpassung an die Bevölkerungsentwicklung reagiert. Neben der Umverteilung wurden auch mehrere Wahlkreise umbenannt.
Reform des Wahlrechts
Ein weiterer Kontext, der die bevorstehende Wahl prägt, ist die umfassende Reform des Wahlrechts. Diese Reform wurde vom Bundestag beschlossen und soll die Anzahl der Sitze im Parlament auf 630 reduzieren. Der Bundestag zählt gegenwärtig 733 Abgeordnete, das größte frei gewählte Parlament der Welt. Die Reform zielt darauf ab, Überhangmandate und Ausgleichsmandate abzuschaffen, was eine wesentliche Anpassung für die kommende Wahl im Februar 2025 darstellt.
Wichtig ist, dass die Reform nicht ohne Kontroversen über die Gleichstellung und Vertretung bestimmter Wahlkreise diskutiert wurde. Kritiker, darunter Vertreter von CDU/CSU und Linken, befürchten, dass diese Änderungen die Repräsentation marginalisierter Wählerschichten gefährden können. Bis zu einer Neuregelung bleibt die Grundmandatsklausel in Kraft, was für die derzeitigen Wahlen von Bedeutung ist.
Die Bundestagswahl 2025 verspricht also ein spannendes politisches Szenario. Die verschiedenen Kandidaten treten in einem veränderten Rahmen an, was sowohl Herausforderungen als auch Chancen für die Wähler mit sich bringt. Die neuen Regelungen sind klar darauf ausgelegt, die politische Landschaft gerechter und effizienter zu gestalten.