Am 8. März 2025 wird die Broschüre „Demokratie braucht Frauen zum Mitgestalten“ veröffentlicht, die zum Internationalen Frauentag erscheint. Diese wichtige Veröffentlichung zielt darauf ab, die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Kommunalpolitik Sachsen-Anhalts zu fördern, insbesondere in ländlichen Regionen. Herausgegeben wird die Broschüre von den kommunalen Gleichstellungsbeauftragten der Landkreise Börde und Jerichower Land sowie der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau. Das Projekt hat schon lange zuvor, im Rahmen des Modellprojekts „Aktionsprogramm Kommune – Frauen in die Politik“, seinen Anfang genommen.
Die Broschüre richtet sich an Frauen, die sich kommunalpolitisch engagieren möchten und bietet praxisnahe Tipps sowie Einblicke in den politischen Alltag. Damit möchte man Frauen ermutigen, aktiv an der Politik teilzuhaben. Ein zentraler Appell der Veröffentlichung ist, dass sich Interessierte bereits vor der nächsten Kommunalwahl vernetzen und Kontakte knüpfen sollten. Die Gleichstellungsbeauftragten setzen ihr Engagement für mehr Frauen in der Politik auch über die Projektlaufzeit hinaus fort. Die Broschüre wird sowohl in gedruckter Form als auch online verfügbar sein.
Rolle der Gleichstellungsbeauftragten
In Sachsen-Anhalt ist jede Kommune verpflichtet, eine Gleichstellungsbeauftragte zu bestellen. In insgesamt elf Landkreisen sowie drei kreisfreien Städten, darunter Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau, sind die Gleichstellungsbeauftragten hauptamtlich tätig. Dies betrifft auch sechs Einheitsgemeinden und zehn Verwaltungsgemeinschaften. In den kleineren Gemeinden, die weniger als 25.000 Einwohner zählen, kümmert sich eine in der Verwaltung tätige Person um die Gleichstellungsarbeit, was 83 Verwaltungsgemeinschaften und 30 Einheitsgemeinden zur Folge hat. Die Gleichstellungsbeauftragten übernehmen hierbei eine wichtige Rolle, indem sie sowohl intern als auch extern aktiv sind.
Intern arbeiten sie eng mit Behördenleitungen und anderen Verwaltungsdienststellen zusammen. Sie sind wichtige Ansprechpartnerinnen und initiieren Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit in der Verwaltung. Extern hingegen agieren sie in verschiedenen gleichstellungspolitischen Handlungsfeldern und entwickeln Strategien zur Durchsetzung der Chancengleichheit von Frauen und Männern. Ihre Verantwortung umfasst auch die Beratung von Bürgerinnen und Bürgern sowie die Kontaktpflege zu öffentlichen Einrichtungen und Institutionen. Überdies setzen sie sich in Ausschüssen und Gremien für die Gleichstellung von Frauen in Entscheidungspositionen ein.
Bundesweite Perspektiven
Die Initiative in Sachsen-Anhalt fügt sich in einen größeren Kontext ein. Das Bundesgleichstellungsministerium hat ein Aktionsprogramm ins Leben gerufen, das zum Ziel hat, den Anteil von Frauen in Rathäusern, Landratsämtern und kommunalen Vertretungen zu erhöhen. Die zweite Runde dieses Programms begann im Juni 2023 und endet Ende 2024. Im Rahmen dieser Initiative wurden am 19. April 2023 zehn neue Modellregionen ausgewählt, darunter auch die Landkreise Jerichower Land, Börde und Stadt Dessau-Roßlau.
Für die beteiligten Regionen ist eine finanzielle Unterstützung von 5000 Euro vorgesehen, die für frauenfördernde Maßnahmen genutzt werden kann. Zu den Aktivitäten gehören regionale Beratungen, Mentoring- und Qualifizierungsangebote sowie spezielle Veranstaltungen für Bürgermeisterinnen. Diese Programme sollen strukturelle Veränderungen fördern, die die Teilhabe von Frauen an der Kommunalpolitik nachhaltig verbessern.
Das Engagement von Gleichstellungsbeauftragten und die umfassenden Programme auf Landes- und Bundesebene zeigen, wie wichtig es ist, Frauen in politischen Prozessen zu stärken und ihnen eine Stimme zu geben. Ziel ist es, die Unterrepräsentation von Frauen in der Kommunalpolitik zu bekämpfen und eine gleichberechtigte Mitgestaltung zu ermöglichen.