Am Mittwoch, dem 5. Februar 2025, fanden im Saalekreis umfangreiche Warnstreiks der kommunalen Beschäftigten statt, die sowohl Kitas als auch andere Verwaltungsstellen betrafen. Hierbei waren zahlreiche Einrichtungen betroffen, darunter Kindertagesstätten, Horte, Verwaltungen, Jobcenter und die Bundesagentur für Arbeit. Dieses bundesweite Signal folgt auf die erste Verhandlungsrunde am 24. Januar, die ohne Ergebnis blieb. Gewerkschaftsmitglieder haben sich in großen Zahlen an den Aktionen beteiligt: Allein in Schleswig-Holstein waren es 4500 Beschäftigte, während in Baden-Württemberg mehr als 2000 Beschäftigte auf die Straßen gingen, um für bessere Arbeitsbedingungen und eine Gehaltserhöhung zu demonstrieren.
In der Stadt Merseburg, wo rund 150 angestellte Mitarbeiter an einer Kundgebung teilnahmen, äußerte Gewerkschaftssekretär Wieland Kämpfe, dass die Beschäftigten unter Personalmangel leiden. Dies führe häufig zu Überforderung und gesundheitlichen Problemen. Zudem gab es auch Streiks in nördlichem Sachsen-Anhalt, in Städten wie Magdeburg, Stendal und Haldensleben, jedoch waren Kindertagesstätten hiervon ausgenommen. In Magdeburg beteiligten sich ebenfalls rund 150 Mitarbeiter an einer Kundgebung, um lautstark ihre Forderungen zu artikulieren.
Forderungen der Gewerkschaften
Die Gewerkschaften, insbesondere Verdi und der Deutsche Beamtenbund, fordern eine Gehaltserhöhung von 8% oder mindestens 350 Euro pro Monat. Diese Anforderung wurde von der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) als nicht finanzierbar abgelehnt. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 17. Februar 2025 angesetzt, wobei Verdi in der Zwischenzeit angekündigt hat, die Warnstreikaktionen zu intensivieren. Außerdem fordert Verdi drei zusätzliche Urlaubstage als Ausgleich für die steigende Arbeitsverdichtung im öffentlichen Dienst. Es wird darauf hingewiesen, dass aktuell etwa 500.000 Stellen unbesetzt sind, was den Druck auf die vorhandenen Mitarbeiter weiter erhöht.
Die Warnstreiks sind nicht auf Sachsen-Anhalt beschränkt. Auch in anderen Bundesländern, wie Nordrhein-Westfalen, sind ähnliche Aktionen zu verzeichnen. Auch die Deutschen Post sind betroffen, wo die Tarifverhandlungen am 12. Februar fortgesetzt werden sollen. Letztendlich ist der Druck auf die Arbeitgeber mittlerweile so hoch, dass es notwendig erscheint, substanzielle Veränderungen im öffentlichen Dienst zu schaffen. Nur so kann verhindert werden, dass wichtige Bereiche der Daseinsvorsorge ernsthaft gefährdet werden.