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Donnerstag, 16. Januar 2025

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Neuer Müllskandal: Deponie in Saale-Unstrut bedroht Weinbau!

Eine neue Abfalldeponie soll zwischen Freyburg und Zeuchfeld an der Bundesstraße 176 entstehen. Diese Pläne wurden gestern vom Leiter des Kreis-Umweltamtes, Christian Kah, bestätigt. Die Deponie wird in einer ehemaligen Kiesgrube errichtet und ist für die Lagerung von mehr als vier Millionen Kubikmetern Abfall vorgesehen. Die „Burgenland Recycling GmbH“ plant, Bauschutt, Schlacken sowie Verbrennungsrückstände zu lagern, die nicht als neue Baustoffe aufbereitet werden können. Die Unterlagen zur Deponie sind bereits öffentlich ausgelegt.

Der Umweltverband BUND äußert jedoch ernsthafte Bedenken. Besonders kritisch wird die potenzielle Beeinträchtigung der Weinqualität in der renommierten Weinbauregion Saale-Unstrut betrachtet. Diese Region im Burgenlandkreis ist bekannt als das nördlichste Qualitätsweinanbaugebiet Deutschlands und erstreckt sich entlang der Flüsse Saale und Unstrut. Hier werden seit über 1000 Jahren Weine produziert, wobei der Weinbau durch die Mönche des Zisterzienser-Klosters Sancta Maria Schulpforta seit 1137 entscheidend gefördert wurde.

Weinbau und Umweltschutz

Die Anbaufläche der Saale-Unstrut-Region umfasst aktuell 798 Hektar in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. Zu den bekannten Weinlagen zählen Orte wie Westerhausen und Quedlinburg. Historische Rückschläge, wie die Reblausplage im 19. Jahrhundert oder die Abwertung der Weine der Region in der DDR, haben den Weinbau stark beeinträchtigt. Erst nach der Wende erlebte die Region eine erneute wirtschaftliche Belebung, maßgeblich unterstützt durch die Rotkäppchen Sektkellerei.

Umweltschützer befürchten nun, dass die geplante Deponie nicht nur die Qualität des Weins gefährdet, sondern auch das Naturbild des Naturparks Saale-Unstrut-Triasland beeinträchtigen könnte. Gerade in einer Region, die über 30 Rebsorten mit einem besonderen Schwerpunkt auf Müller-Thurgau und Grauburgunder hervorbringt, wie die Weine mit ihrem feingliedrigen und fruchtigen Bukett zeichnen, würde eine solche Deponie möglicherweise spürbare negative Auswirkungen haben.

Aktuelle Entwicklungen

Das Umweltamt des Burgenlandkreises steht derzeit in der Prüfung der geplanten Mülldeponie. Drei Alternativstandorte für die Deponie werden ebenfalls in Betracht gezogen: zwei Kiesgruben in Freyburg und Prittitz sowie ein Steinbruch in Reußen. Diese Überlegungen werden von der Öffentlichkeit aufmerksam verfolgt, da viele Bürger um den Erhalt der hohen Weinbauqualität und des schönsten Naturraums in der Region besorgt sind. In einer Zeit, in der nachhaltige Entwicklung und Umweltschutz immer mehr in den Vordergrund rücken, sind die Entscheidungen, die in dieser Sache getroffen werden, von großer Bedeutung.

Die Bevölkerung ist aufgefordert, sich mit den Ergebnissen der Prüfungen auseinanderzusetzen und ihre Meinungen zu äußern. Der Dialog zwischen der Industrie, den Umweltschützern und den Anwohnern wird entscheidend dafür sein, wie die Zukunft der Region Saale-Unstrut gestaltet wird.

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