Am 17. Januar wurde dem Digitalisierungszentrum Zeitz (DZZ) ein Fördermittelbescheid in Höhe von 1.809.978,86 Euro übergeben. Dies geschah im Rahmen einer Veranstaltung in den Räumlichkeiten der Strukturentwicklungs- und Wirtschaftsfördergesellschaft Burgenlandkreis mbH (SEWIG) unter Anwesenheit von Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär. Ziel des DZZ, das seit seiner Gründung im Jahr 2020 aktiv ist, ist es, Zeitz und den ländlichen Raum durch digitale Transformation zu einem attraktiven Standort zu entwickeln.
Das Fördergeld wird im Rahmen des Bundesprogramms „STARK“ bereitgestellt, welches die Transformation in Kohleregionen unterstützt. Insgesamt werden 90% der Mittel vom Bund, 5% vom Land Sachsen-Anhalt und 5% von der Stadt Zeitz finanziert. Der Förderzeitraum erstreckt sich bis August 2026. Oberbürgermeister Christian Thieme und Matthias Laue, Leiter des DZZ, äußerten Dank für die finanzielle Unterstützung und hoben die Bedeutung des Zentrums für den regionalen Strukturwandel hervor.
Schwerpunkte der Digitalisierung
Das DZZ hat sich zum Ziel gesetzt, die digitale Strategie für Stadt und Region zu erstellen, um lokale Stärken zu identifizieren und auszubauen. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten gehören die Bereiche Smart Region, digitale Bildung, Stärkung unternehmerischen Handelns, digitale Gesundheit sowie die regionale und überregionale Vernetzung. In diesem Kontext wird die Sensibilisierung und Adaption neuer digitaler Technologien und Dienstleistungen forciert.
Sechs Mitarbeitende des DZZ sind derzeit am Altmarkt 13a in Zeitz tätig und arbeiten an verschiedenen Digitalisierungsprojekten. Die Initiativen umfassen digitale Workshops, die Installation von LoRaWan-Technologie und interkommunale Netzwerkprojekte. Durch diese Maßnahmen agiert das DZZ als Bindeglied zwischen der Bevölkerung, privatwirtschaftlichen Institutionen und öffentlichen Akteuren.
Konferenzen und Diskurse
Ein bedeutsames Event war die 11. Digitalisierungskonferenz mit dem Thema „Digitalisierung und Strukturwandel“, die am 14. Juli 2021 stattfand. Ziel dieser Konferenz war es, aktuelle Entwicklungen der Digitalisierung im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bis 2038 zu diskutieren. Dabei wurden neue Strategien und Projekte für Innovation und Wertschöpfung thematisiert, um zukünftige Wachstumsperspektiven nach der Kohlenära zu schaffen.
Die Konferenz wurde von verschiedenen Organisationen, darunter das DZZ und der Cluster IT Mitteldeutschland e. V., ausgerichtet. Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik trugen aktiv zur Diskussion bei, die sich um Themen wie neue Formen von Arbeit und die digitale Vernetzung als Chance für den Strukturwandel drehte.
Digitale Chancen für ländliche Räume
Angesichts der Herausforderungen, die ländliche Regionen derzeit bewältigen müssen—wie Landflucht und eine alternde Gesellschaft—bietet die Digitalisierung wertvolle Chancen. Über 95% der deutschen Haushalte verfügen mittlerweile über eine Breitbandanbindung von mehr als 2 Mbit pro Sekunde, und über 75% sogar über 6 Mbit pro Sekunde. Dennoch zeigt sich, dass die Handlungsbereitschaft mancher Gemeinden in Bezug auf die Digitalisierung gering ist.
Der Mangel an Wissen über den Nutzen digitaler Lösungen sowie Unterschiede in der Internetverfügbarkeit zwischen städtischen und ländlichen Gebieten stellen weitere Herausforderungen dar. Das DZZ arbeitet daran, diese Hemmnisse abzubauen und die Potenziale der Digitalisierung aktiv zu nutzen, um die Region Zeitz zukunftsorientiert zu gestalten.