Sachsen-Anhalt

Buchmesse in Kremkau: Altmark feiert Literatur und regionale Autoren

Vom 23. bis 25. August lädt der ehemalige Ortsbürgermeister und Verleger Helmut Block zur ersten Buchmesse in Kremkau ein, um unabhängigen Verlagen und Schriftstellern aus der Region eine Plattform zu bieten und das 800-jährige Bestehen des Dorfes zu feiern.

In einer Region, die manch einem als „der Mittelpunkt von Nichts“ erscheint, blüht eine kulturelle Initiative, die bemerkenswerte lokale Talente in den Fokus rückt. Kremkau, ein beschauliches Dorf in der Altmark, wird vom 23. bis 25. August zur Bühne für eine unabhängige Buchmesse. Helmut Block, ein ehemaliger Bürgermeister und Verleger, hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Schriftstellertum in seiner Heimat zu würdigen und gleichzeitig das 800-jährige Bestehen seines Dorfes zu feiern.

Helmut Block wurde in Salzwedel, einem nahegelegenen Ort, geboren und lebt seit mehr als zwei Jahrzehnten wieder in der Altmark. Seine vielfältigen Erfahrungen als Diplom-Bibliothekar und LDPD-Mitglied haben ihn geprägt, doch sein Engagement in Kremkau nimmt jetzt eine neue Form an. Trotz seines Rücktritts von politischen Ämtern hat er die Buchmesse als Plattform geschaffen, um die Werke regionaler Autoren und Verlage ins Licht zu rücken.

Vielseitiges Programm mit lokalen Stimmen

Die Messe wird nicht nur von Block selbst, sondern auch von weiteren unabhängigen Verlagen und lokalen Schriftstellern gestaltet. Insgesamt vier Verlage und elf Autoren haben ihre Teilnahme zugesichert. Das Programm ist abwechslungsreich und bietet für jeden Geschmack etwas. Gedichte von Elias Kanitz werden ebenso präsentiert wie Kriminalgeschichten von Sylvie Braesie oder ein fröhliches Zirkusbuch von Ewald Laudon für Kinder. Die angehenden Autoren und Verlage, die in der Altmark oft im Schatten größerer Namen stehen, zeigen, dass auch kleine Perlen in der Literatur zu finden sind.

Block hat eine klare Vision: Er möchte kleineren Verlagen, die sich die hohen Kosten für große Buchmessen wie in Frankfurt oder Leipzig nicht leisten können, eine Plattform bieten. Die Lesungen der Autoren sind zeitlich auf jeweils eine Stunde angesetzt, sodass jeder die Möglichkeit hat, sein Werk vorzustellen. Wolfgang Beck wird sein neues Sachbuch „Alles hat ein Ende, auch die Marktwirtschaft“ präsentieren, während Mirjam Jasmin Strube aus ihren Kinderbüchern lesen wird. Diese Veranstaltungen erhöhen die Sichtbarkeit für diese oft ungehörten Stimmen der Region.

Eine Hommage an die literarische Vergangenheit

Helmut Block hat sich auch die Rechte an der kultigen DDR-Krimi-Buchreihe „Blaulicht“ gesichert. Diese Reihe war während der DDR-Zeit äußerst beliebt und hat auch heute noch eine treue Fangemeinde. Block plant, die Reihe fortzuführen und sich dabei vor allem auf Krimis aus Ostdeutschland zu konzentrieren. Seine Leidenschaft für diese Geschichten zeigt sich nicht nur in der Reaktivierung der Bücher, sondern auch in Veranstaltungen wie den Krimi-Dinnern, die während der Buchmesse stattfinden werden. Hier können die Gäste in spannende Kriminalfälle eintauchen und selbst versuchen, den Täter zu entlarven.

Das Engagement von Helmut Block ist nicht nur ein Versuch, die altehrwürdige Kultur der Altmark zu fördern, sondern auch eine Einladung an alle, die Literatur abseits der großen Bühnen lieben. Indem er nationalen Verlage und Autoren eine Plattform bietet, hofft Block, einen neuen Raum für kreative Ausdrucksformen zu schaffen und andere dazu zu inspirieren, die Geschichten ihrer Heimatsregionen zu erzählen.

Die Bedeutung der Buchmesse für die Altmark

Die Buchmesse in Kremkau schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, indem sie lokale Talente würdigt und gleichzeitig Geschichte lebendig hält. Die Veranstaltung ist nicht nur eine Buchpräsentation, sondern ein kulturelles Ereignis, das in der Altmark lange Zeit vermisst wurde. Helmut Block und seine Mitstreiter zeigen, dass auch in ländlichen Gebieten kreative Energie und literarisches Schaffen florieren können.

Die Buchmesse als kulturelles Ereignis

Die Buchmesse in Kremkau ist nicht nur eine Plattform für unabhängige Verlage und Schriftsteller, sondern auch ein kulturelles Ereignis, das die Gemeinschaft der Altmark zusammenbringt. Solche Veranstaltungen sind für kleinere Regionen oft entscheidend, um kulturelle Vielfalt und literarische Kreativität zu fördern. Laut einer Studie des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels sind lokale Buchmessen ein wichtiges Medium zur Förderung des literarischen Geschichtenerzählens, weshalb Helmut Blocks Engagement als besonders wertvoll angesehen werden kann.

Zudem bietet die Buchmesse die Möglichkeit, auf die besondere kulturelle Identität der Altmark aufmerksam zu machen. Diese Region hat eine reiche Geschichte und Tradition, die oft im Schatten größerer städtischer Zentren steht. In einem Umfeld, in dem regionale Identität und Geschichte gefördert werden, können lokale Autoren und Verlage die Stimme der Gemeinschaft stärken und neue Talente hervorheben.

Der Einfluss unabhängiger Verlage

Unabhängige Verlage spielen eine entscheidende Rolle im Literaturmarkt, vor allem in ländlichen Regionen. Oft spezialisiert sie sich auf Nischen, die von größeren Verlagen übersehen werden. In Deutschland gab es einen Anstieg von Neugründungen unabhängiger Verlage, die alternative Perspektiven und diverse Stimmen bieten. Laut dem Verzeichnis unabhängiger Verlage in Deutschland gibt es mittlerweile mehrere hundert solcher Verlage, die ihre eigene Identität und Programme entwickeln.

Diese Verlage sind oft eng mit ihren Autoren verbunden und bieten eine stärkere Unterstützung und Förderung in den Anfangsjahren ihrer Karrieren. Sie sind wichtig für das Ökosystem der Literatur, insbesondere für aufstrebende Schriftsteller, die auf der Suche nach Gelegenheiten sind, ihre Arbeiten einem breiteren Publikum zu präsentieren. Die Initiative von Helmut Block, als Verlag eine Buchmesse auszurichten, ist somit Ausdruck eines Engagements für die Literatur und die Gemeinschaft, die oft mit den großen Medien nicht oder nur wenig in Verbindung steht.

Kulturelle Auswirkungen auf die Region

Die Ausrichtung der Buchmesse könnte weitreichende kulturelle Auswirkungen auf die Altmark haben. Indem sie eine Plattform für Schriftsteller und Verlage schafft, fördert sie nicht nur das Lesen und Schreiben in der Region, sondern kann auch das Interesse an weiteren kulturellen Aktivitäten steigern. Veranstaltungen wie diese können das gesamte Dorfleben beleben und dazu beitragen, Touristen anzuziehen, die interessiert sind, die Region kennenzulernen.

Darüber hinaus könnte die Buchmesse als Katalysator für zukünftige kulturelle Projekte dienen. Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen lokalen Akteuren, seien es Schulen, Bibliotheken oder kulturelle Einrichtungen, könnte durch solch ein Event angeregt werden. Eine Studie der Kulturstiftung des Bundes zeigt, dass kulturelle Veranstaltungen oft die Grundlage für eine stärkere Gemeinschaftsbildung, mehr Ehrenamtlichkeit und letztendlich für eine höhere Lebensqualität in ländlichen Gebieten bilden.

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