Börde

Die vergessene Malerin: Hedwig Marquardt kehrt ins Licht der Kunst zurück

Schönebeck feiert das 100. Jubiläum des Salzlandmuseums mit einer aufregenden Sonderausstellung über die lange vergessene Malerin Hedwig Marquardt, deren beeindruckendes Altarbild endlich die Anerkennung findet, die es verdient – ein Meilenstein für die Kulturgeschichte der Region!

Das Salzlandmuseum in Schönebeck feiert ein ganz besonderes Ereignis: Sein 100-jähriges Bestehen wird mit einer bemerkenswerten Sonderausstellung gewürdigt, die eine lange vergessene Künstlerin ins Rampenlicht rückt. Hedwig Marquardt, eine talentierte Malerin, wurde erst vor 20 Jahren wiederentdeckt, nachdem ihre Kunst in der Region weitgehend ignoriert worden war. Die Ausstellung bietet nun einen reizvollen Einblick in ihr Schaffen, das an den Stil des Symbolismus und Expressionismus angelehnt ist.

Gegründet im Jahr 1912, lieferte Marquardt ihrem Heimatdorf Biere ein Altarbild, das seiner Zeit als eher unkonventionell galt. Der dazugehörige Pfarrer war über die Kunst nicht glücklich und riet zur Zwischenspeicherung des Werkes an einem anderen Ort, damit die Gemeinde sich langsam daran gewöhnen könne. Doch das Altarbild geriet nach kurzer Zeit in Vergessenheit und verschwand letztlich aus der Kirche.

Spurensuche der Nichte

Nach der Wende hatte die Nichte von Hedwig Marquardt die Möglichkeit, nach Deutschland zu reisen, um die Ursprünge ihrer Tante zu erforschen. Diese Suche sollte Jahre in Anspruch nehmen. Erst ein Jahrzehnt später wurde das Altarbild in einem Nebenraum der Kirche entdeckt und durch die Landesmittel restauriert. Dies gab den Anstoß, sich intensiver mit dem Erbe der Künstlerin zu beschäftigen. „Frauen aus jener Zeit sind seit dem Bauhaus-Jubiläum 2019 sehr angesagt“, erklärt Petra Koch, die Leiterin des Museums.

Das wachsende Interesse an der Malerin spiegelt sich auch in den steigenden Preisen ihrer Werke wider. Laut Koch sei man oft überrascht, welche hochwertigen Kunstwerke in den Regionen verborgen seien. Das Ausstellungsprojekt mit dem Namen „Ton und Pinsel“ wird durch Leihgaben aus England und den Niederlanden ergänzt, während Marquardts keramische Arbeiten gemeinsam mit ihrer Lebenspartnerin Augusta Kaiser bereits bekannter sind.

Engagement durch den Förderverein

Die Realisierung solcher Ausstellungen wäre ohne die aktive Unterstützung eines engagierten Fördervereins, der sich der Kulturförderung in der Region verschrieben hat, kaum möglich. Der Verein, der vor dreißig Jahren gegründet wurde, hat sich zur Aufgabe gemacht, das kulturelle Leben vor Ort zu stärken. Trotz der bescheidenen Räumlichkeiten im Museumskeller fühlen sich die Mitglieder durch die Kooperation mit dem Museum gut eingebunden.

Olaf Busch, der Vorsitzende des Vereins, hebt hervor, dass ihre Unterstützung oft praktische Maßnahmen umfasst. So wurden beispielsweise die Kronleuchter des Museums renoviert und mit neuen Kabeln ausgestattet, um dadurch das historische Flair zu bewahren. Dennoch steht der Verein vor der Herausforderung, ebenso wie viele andere Kulturinitiativen, Nachwuchs zu gewinnen. Aus diesem Grund pflegen sie eine Zusammenarbeit mit der Jugendfeuerwehr Schönebeck, um junge Menschen für die Kulturarbeit zu begeistern.

Das Salzlandmuseum hat sich inzwischen zu einem Kulturzentrum für die Region entwickelt. Neben Ausstellungen finden dort Lesungen, Vorträge, Konzerte und andere Veranstaltungen wie eine Kindermuseumsnacht statt. Die Volkshochschule nutzt die Räumlichkeiten für diverse Kursangebote, und sogar Hochzeiten können dort im historischen Ambiente gefeiert werden. Das Museum scheint für die kommenden Jahrzehnte gut aufgestellt zu sein und trägt zur kulturellen Vielfalt der Region bei. Mehr Informationen zu den Aktivitäten und der aktuellen Ausstellung sind hier zu finden.

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