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Aufschrei in St. Wendel: Geburtshilfe soll nach Neunkirchen verlegt werden!

Steuergeld verschwendet? Im St. Wendeler Marienhaus-Klinikum wird die Geburtshilfe zum 1. Oktober nach Neunkirchen verlagert, obwohl erst im Januar ein Kreißsaal eröffnet wurde – Gesundheitsminister Jung und die Saar-FDP kritisieren die Entscheidung und fordern eine Rückkehr zur Bedarfsdeckung!

In St. Wendel, Saarland, gibt es derzeit eine große Debatte über die Schließung der Geburtshilfe am Marienhaus-Klinikum, die zum 1. Oktober nach Neunkirchen verlagert werden soll. Diese Entscheidung hat viele Bürger und Politiker überrascht, insbesondere da erst im Januar ein geburtsmedizinisches Zentrum eingerichtet wurde, das einzig von Hebammen geleitet wird und als erster solcher Kreißsaal im Saarland gilt. Besonders der Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) hat seine Bedenken geäußert, während die Saar-FDP von einer Verschwendung von Steuergeldern spricht.

Der Hintergrund dieser Kontroversen lässt sich auf massive finanzielle Investitionen zurückführen. Im Jahr 2023 flossen etwa 800.000 Euro und im darauffolgenden Jahr nochmals 750.000 Euro in die Unterstützung der Geburtshilfe in St. Wendel. Das Gesundheitsministerium hat diese Mittel bereitgestellt, um die Geburtshilfe vor Ort aufrechtzuerhalten.

Kritik an der Entscheidung

Die Marienhaus-Gruppe, die das Krankenhaus betreibt, begründet ihre Entscheidung mit einer rückläufigen Geburtenanzahl und einem spürbaren Mangel an Fachkräften. Obwohl die Geburtsabteilung geschlossen wird, sollen Vor- und Nachsorgedienste weiterhin angeboten werden. Minister Jung macht darauf aufmerksam, dass die Probleme, mit denen das Krankenhaus konfrontiert ist, durch missratene Planungen in den vergangenen Jahren hervorgerufen wurden. Er argumentiert, dass eine Geburtshilfe in St. Wendel weiterhin sinnvoll und umsetzbar sein sollte, sofern der Träger sich dafür einsetzt.

Außerdem hat Jung die Verantwortlichen der Marienhaus-Klinik erneut zu Gesprächen eingeladen, um sie davon zu überzeugen, von diesem schnellen und offenbar überstürzten Schritt abzusehen. Diese Aufforderung scheint jedoch in der Luft zu hängen, während die Schließung bereits in trockenen Tüchern zu sein scheint.

Problem der Krankenhausplanung

Helmut Isringhaus, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP im Saarland, nimmt Minister Jung in die Verantwortung und kritisiert, dass die Planung der Krankenhausleistungen eine der Hauptaufgaben des Gesundheitsministers sei. Er bemängelt, dass die Marienhaus-Gruppe wieder einmal Fakten schafft, während erhebliche Fördermittel in den letzten Jahren geflossen sind, ohne dass sich die Situation verbessert hat.

Die Schließung der Geburtshilfe in St. Wendel ist nicht der erste Vorfall dieser Art. Bereits zuvor hatten die Krankenhäuser in Losheim und Wadern ohne lange Vorankündigung ihre Türen geschlossen. Dies ruft zur Erinnerung hervor, dass in unmittelbarer Nähe zur geplanten Verlagerung eine umfassende Geburtsabteilung an der Uniklinik Homburg existiert, die dort erfolgreich arbeitet.

Isringhaus glaubt, dass der regionale Versorgungsaspekt von der Marienhaus-Gruppe vollständig ignoriert wird. Angesichts der bereits investierten Fördermittel fragt sich der Steuerzahler, wie lange solche Mittel weiterhin als sinnvoll erachtet werden können. Die Diskussion über die nachhaltige Krankenhausversorgung in der Region ist damit eröffnet, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird.

Für weiterführende Informationen zu diesen Entwicklungen ist ein detaillierter Artikel hier zu finden.

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