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Robert Enke: Erinnerung und Hoffnung bei den Mental Health Days

Am bevorstehenden Samstag wäre der verstorbene Nationaltorwart Robert Enke 47 Jahre alt geworden; zu dessen Gedenken organisiert seine Witwe Teresa in Hannover die „Mental Health Days“ (23. bis 25. August) mit dem Ziel, das Bewusstsein für Depressionen zu schärfen und den Schmerz des Verlustes in eine positive Erinnerung zu verwandeln, während gleichzeitig der „Mental Health Awareness Award“ an Kurt Krömer verliehen wird.

Robert Enke, der ehemalige Nationaltorwart und Kapitän von Hannover 96, wäre am kommenden Samstag 47 Jahre alt geworden. Ein tragischer Verlust, der Deutschland am 10. November 2009 erschütterte, als er seinem jahrelangen Kampf gegen die Depressionen ein Ende setzte. Zu seinem Gedächtnis veranstaltet seine Witwe Teresa Enke vom 23. bis 25. August 2023 die „Mental Health Days“ in Hannover, eine positive Initiative, die sich mit dem wichtigen Thema psychischer Gesundheit auseinandersetzt.

Im Rahmen dieser Veranstaltung wird am Samstag auch der „Mental Health Awareness Award“ verliehen, und die Feierlichkeiten sprechen für sich: Kurt Krömer, der beliebte Berliner Comedy-Star, wird diese Auszeichnung erhalten. Unter den geladenen Gästen befinden sich auch Fußballgrößen wie Per Mertesacker und Ron-Robert Zieler sowie Bernd Neuendorf, Präsident des DFB. Diese Zusammenkunft zeugt nicht nur von der Verbundenheit der Fußballgemeinschaft, sondern auch von dem kontinuierlichen Engagement zur Sensibilisierung für Depressionen.

Gespräch über die Bedeutung des Lebens von Robert Enke

Teresa Enke, 48 Jahre alt, erklärt, dass die Entscheidung, die Mental Health Days nun zu veranstalten, auf dem Wunsch basiert, die Belastungen des Todestages zu vermeiden. „Dieser Tag ist doch immer sehr belastet“, sagt sie und fährt fort: „Man soll Robbi nicht nur mit Wehmut und Traurigkeit gedenken.“ Die Wahl des Geburtstags als Zeitpunkt für diese Veranstaltung signalisiert eine positive Wendung, die unterstreicht, dass man auch Freude und Lachen in solch schweren Zeiten finden kann.

„Ich bin glücklich und habe eine tolle Familie, dennoch kann man den Tod eines geliebten Menschen nie ganz verarbeiten“, erklärt Teresa, während sie über den anhaltenden Schmerz spricht, den der Verlust von Robert in ihrem Leben hinterlassen hat. Sie erinnert sich an die fröhlichen Momente mit ihm, an seinen Humor, den er selbst während schwieriger Zeiten bewahrt hatte.

Die Stiftung von Teresa Enke, die nach dem Tod ihres Mannes ins Leben gerufen wurde, hat in den vergangenen 15 Jahren bereits viel erreicht. Es gibt eine offene Kommunikation über Depressionen, und die Stigmatisierung dieser Erkrankung wurde erheblich reduziert. Teresa drückt einen gewissen Stolz darüber aus, dass die Themen jetzt von den Medien ernst genommen werden und die Menschen über Depressionen sachlich berichten. „In der Fußball-Familie sind wir mittlerweile gut angekommen“, fügt sie hinzu.

Der Einfluss auf die Fußballwelt

Die Frage, ob ein Spieler mit Depressionen genauso behandelt wird wie jemand mit einer Bänderdehnung, ist leider nicht vollends geklärt. „Das ist unser Ziel, aber ganz so weit sind wir noch nicht“, sagt Teresa. Es besteht jedoch Hoffnung, dass Trainer und Vereinsverantwortliche die Bedeutung der mentalen Gesundheit erkannt haben. „Alle wissen, dass nur ein guter Geist funktionieren kann, egal ob im Tor oder am Schreibtisch“, so Teresa weiter.

In den Herrenhäuser Gärten in Hannover wird während der Mental Health Days ein Rahmen geschaffen, der Menschen, die unter Depressionen leiden, die Möglichkeit bietet, Hilfe zu finden und sich zu informieren. Auch für Kinder wird ein Programm angeboten, um diese Thematik auf spielerische Weise näherzubringen. „Wir möchten den Schrecken nehmen, wenn es um Depressionen geht“, erklärt Teresa.

Bei all den schönen Erinnerungen an Robert blickt sie nostalgisch zurück und kann sich vorstellen, wie er an seinem Geburtstag das Leben genoss. „Robbi hatte in seinem ganzen Leben noch nie eine so große Geburtstagsfeier wie dieses Jahr. Er war da eher der sparsame Typ“, erzählt sie schmunzelnd. Ihre Beschreibung des Geburtstags lässt sich mit einer zauberhaften Vorstellung verbinden, dass Robert jetzt mit ihren verstorbenen Angehörigen gemeinsam feiert.

Gedanken und Erinnerungen an die Zeit im Fußball

In einer bewegenden Reflexion schildert Teresa, wie es ist, Fußballspiele zu schauen und dabei an Robert erinnert zu werden. „Die Gedanken schweifen schon ab. Ich fühle immer sehr mit den Torhütern. Wenn die sich einen reinschmeißen, fühle ich mit“, offenbart sie. Auch wenn der Schmerz noch bleibt, so sind es die wertvollen Momente und Erinnerungen, die sie in ihrer Trauer begleiten.

„Albert Enke war geizig? Naja“, sagt sie lachend, während sie über gemeinsame Shoppingausflüge erzählt. Ihre Geschichten zeigen, dass trotz des Schmerzes auch schöne Erinnerungen bestehen und dass sie dem Lebensgeist von Robert die Ehre erweisen möchte, indem sie dessen Erbe mit diesen bedeutenden Veranstaltungen fortführt.

Ein bleibender Einfluss

Die Mental Health Days sind nicht nur ein Zeichen der Erinnerung, sondern auch eine Aufforderung zur Aktion. Sie zeigen auf, wie wichtig es ist, über psychische Gesundheit zu sprechen und Unterstützung für Betroffene anzubieten. Teresa Enke vermittelt mit ihrer Kraft und ihrem Engagement eine Botschaft der Hoffnung und der positiven Veränderung.

Das Erbe von Robert Enke

Robert Enkes Leben und seine tragische Geschichte haben nicht nur im Fußball, sondern auch darüber hinaus einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sein Tod hat die Diskussion über psychische Erkrankungen im Sport erheblich beeinflusst. Vor Enkes Tod waren Themen wie Depressionen, Angststörungen und andere psychische Probleme oft stigmatisiert und wurden in der Öffentlichkeit selten erörtert. Heute ist das Bewusstsein für diese Themen gestiegen, und es gibt Initiativen, um Athleten besser zu unterstützen.

Die Robert-Enke-Stiftung, gegründet von Teresa Enke, hat viel dazu beigetragen, das Tabu rund um psychische Erkrankungen zu brechen. Die Stiftung engagiert sich in verschiedenen Bereichen, um Aufklärung und Unterstützung zu bieten. Dies geschieht durch Informationsveranstaltungen, Schulungsprogramme, aber auch durch die Förderung von Forschungsprojekten, die sich mit der psychischen Gesundheit von Athleten befassen.

Die Rolle von Sportvereinen und Verbänden

Die Sichtweise von Sportvereinen auf psychische Erkrankungen zeigt seit Enkes Tod eine positive Entwicklung. Immer mehr Vereine haben ethnische Standards für die Behandlung ihrer Spieler eingeführt, die psychische Gesundheit ernst nehmen und entsprechende Unterstützung anbieten. Konzepte zur Förderung mentaler Gesundheit sind mittlerweile nicht nur in der Fußball-Bundesliga gängig, sondern auch in anderen Sportarten und Ligen.

In der Bundesliga beispielsweise erkennen immer mehr Trainer und Funktionäre die Bedeutung der mentalen Fitness ihrer Spieler. Diese Einsicht hat dazu geführt, dass viele Clubs inzwischen psychologische Beratungsdienste integrieren und regelmäßige Schulungen zur Sensibilisierung ihrer Mitarbeiter anbieten. Die Bundesliga hat sich auch aktiv bemüht, die Thematik auf eine breitere öffentliche Plattform zu bringen.

Statistiken zur psychischen Gesundheit im Fußball

Laut einer Umfrage der Deutschen Fußball Liga (DFL) gaben mehr als 40 % der Spieler an, schon einmal unter erheblichen psychischen Belastungen gelitten zu haben, die ihre Leistung beeinträchtigten. Darüber hinaus berichten etwa 24 % der Sportler, dass sie aufgrund psychischer Probleme entsprechende Unterstützung in Anspruch genommen haben.

Eine Studie der Universität Göttingen konnte zeigen, dass gezielte Programme zur Förderung der psychischen Gesundheit nicht nur das Wohlbefinden der Spieler verbessern, sondern auch deren sportliche Leistung steigern können. Diese Ergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit von Maßnahmen zur Unterstützung der mentalen Gesundheit im Profisport.

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