Die Klaus Jensen-Stiftung hat den Versöhnungspreis 2024 an zwei engagierte Persönlichkeiten verliehen: die Deutsch-Palästinenserin Jouanna Hassoun und den Deutsch-Israeli Shai Hoffmann. Ihre Arbeit zielt darauf ab, den Dialog über den Nahostkonflikt zu fördern, insbesondere im Kontext der aktuellen Konflikte, die durch den Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst wurden. In Zusammenarbeit mit Schulen bieten die beiden bundesweit Gesprächskreise an, um Schülerinnen und Schülern ein Forum zu bieten, in dem sie ihre Gedanken und Gefühle zu diesem komplexen Thema äußern können.
Klaus Jensen, der Vorstand der Stiftung, äußerte sich positiv über das Diskussionsformat, das von Hoffmann und Hassoun entwickelt wurde. Er betonte die Wichtigkeit von respektvollen Gesprächen, um bestehende Gräben zu überwinden und eine Kultur des Dialogs zu etablieren. „Mit diesem hoch gefragten Diskussionsformat setzen Hoffmann und Hassoun Zeichen für eine Diskussionskultur, die Gräben überwindet“, so Jensen.
Wichtige Ziele der Auszeichnung
Der Versöhnungspreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird am 27. September in Trier im Rahmen einer festlichen Veranstaltung verliehen. Dieses Jahr sind die Preisträger außerdem Botschafter für Demokratie und Toleranz, eine Ehrung, die ihnen bereits im Mai durch die Bundeszentrale für politische Bildung zuteilwurde. Jensen hebt hervor, dass besonders in Zeiten von Krieg und Gewalt eine respektvolle Gesprächskultur unerlässlich ist, um Versöhnung und ein friedliches Zusammenleben zu erreichen.
Jouanna Hassoun erklärte: „Es geht nicht darum, wer Recht hat und wer Unrecht, sondern darum, wie wir hier in Deutschland füreinander einstehen können.“ Sie und Hoffmann setzen sich dafür ein, dass im Schulprojekt „Triloge“ eine respektvolle Kommunikation gelebt wird. Hoffmann betont, dass Zuhören und ausreden lassen Voraussetzung sind, um den Schülerinnen und Schülern Raum zu geben, ihre eigenen Erfahrungen und Emotionen im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt zu teilen.
Engagement der Stiftung
Die Klaus Jensen-Stiftung hat sich der Förderung von internationalen, zivilgesellschaftlichen Engagements zur Konfliktlösung verschrieben. Sie setzt sich aktiv gegen Gewalt in jeglicher Form ein und unterstützt eine Kultur der Gewaltlosigkeit und Versöhnung. Die Stiftung wurde 2003 von Klaus Jensen, dem ehemaligen Oberbürgermeister von Trier, gegründet. Mitgründerin ist die ehemalige Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, die auch mit Jensen verheiratet ist. Die Preisverleihung wird von der Sozialpsychologin Eva Walther von der Universität Trier begleitet, die die Laudatio hält.
Diese Auszeichnung spielt eine entscheidende Rolle, um das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines zivilen Dialogs in Zeiten des Konflikts zu schärfen. Die Arbeit von Hassoun und Hoffmann zeigt, dass der Austausch und das Verständnis zwischen verschiedenen Kulturen nicht nur möglich, sondern auch notwendig sind.