Trier

Herbarien der Universität Trier: Schlüssel zum Rätsel des Insektensterbens!

Forscher der Universität Trier durchleuchten alte Pflanzensammlungen und entdecken mit modernster eDNA-Technologie verblüffende Zusammenhänge zwischen Pflanzen und dem dramatischen Insektensterben – ein bahnbrechender Schritt zur Rettung unserer Ökosysteme!

Die aktuelle Forschung an der Universität Trier hat spannende Erkenntnisse über das Insektensterben hervorgebracht. Im Fokus stehen dabei historische Herbarien, die eine wertvolle Quelle für Wissenschaftler darstellen. Diese Sammlungen aus getrockneten Pflanzen ermöglichen es, die Beziehung zwischen Pflanzen und den Insekten, die auf ihnen lebten, über mehrere Jahrzehnte hinweg zu untersuchen.

In einer kürzlich im Fachmagazin Current Biology veröffentlichten Studie hat das Team um Prof. Dr. Henrik Krehenwinkel erstmals nachgewiesen, dass Herbarien hervorragende Tools sind, um historische Daten zu Insektenpopulationen zu analysieren. „Wir haben 40 bis 60 Jahre alte Pflanzenproben untersucht, um festzustellen, welche Insekten in der Vergangenheit auf diesen Pflanzen lebten“, erklärte Krehenwinkel. Diese Methode ist besonders wertvoll, da es bisher nur wenige Datensätze zu Insektenpopulationen gab, die für frühere Studien herangezogen werden konnten.

Die Rolle der eDNA-Methode

Ein wichtiger Aspekt dieser Studien ist die Anwendung der sogenannten Umwelt-DNA (eDNA). Diese Technik ermöglicht es Forschern, genetische Spuren von Organismen in Umgebungsproben nachzuweisen. An der Universität Trier haben die Wissenschaftler bereits gezeigt, dass eDNA-Analysen auch aus getrockneten Pflanzenteilen wie Teebeuteln durchgeführt werden können. „Wir konnten nachweisen, dass die eDNA-Methode funktioniert, auch bei Proben, die bei extrem niedrigen Temperaturen gelagert werden“, so Krehenwinkel weiter.

Die Bedeutung von Herbarien in dieser Forschung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Anders als andere Proben bieten sie die Möglichkeit, zeitliche Entwicklungen nachzuvollziehen. „Durch die Untersuchung der Herbarien können wir Lücken in den Daten schließen und Rückschlüsse auf die Veränderungen der Insektenpopulationen ziehen“, erläuterten die Doktoranden Lisa Mahla und Manuel Stothut. Sie betonen, dass diese Informationen entscheidend sind, um die vielfältigen Theorien zum Artensterben, von Klimawandel bis Lichtverschmutzung, zu überprüfen.

Ein interdisziplinäres Team an der Universität Trier beschäftigt sich nicht nur mit diesen historischen Aspekten, sondern untersucht auch aktuelle Bestände an Insekten und deren Wechselwirkungen mit verschiedenen Pflanzen. Judith Paetsch, eine Doktorandin, erhebt derzeit den Ist-Zustand der Insektenpopulationen in Rheinland-Pfalz. Durch den Vergleich mit älteren Herbarien erhoffen sich die Forscher, tiefere Einblicke in die Ursachen des Insektensterbens zu gewinnen.

Das Team ist auf der Suche nach weiteren Herbarien aus privaten Sammlungen. „Falls jemand seine Sammlungen, die vielleicht noch aus der Studienzeit stammen, der Biogeographie an der Universität Trier zur Verfügung stellen möchte, bitten wir um Kontaktaufnahme“, erklärt Paetsch. Forscher und Interessierte können ihre alten Pflanzenproben an die Universität senden oder direkt abgeben, um einen Beitrag zu dieser bedeutenden Forschungsarbeit zu leisten.

Für weitere Informationen zu diesem Thema können Interessierte die Webseite der Universität Trier besuchen, wo sie auch die Kontaktdaten von Judith Paetsch finden: [email protected]

Die Erkundung dieser historischen Sammlungen könnte entscheidend dazu beitragen, Lösungen für das Insektensterben zu finden. Der Verlust von Insekten hat weitreichende Folgen für Ökosysteme, Landwirtschaft und Biodiversität, weshalb diese Forschung von großer gesellschaftlicher Bedeutung ist.

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