In einem aufsehenerregenden Auftritt auf dem Neustadt Markt hat Sahra Wagenknecht, die Vorsitzende der neuen Partei BSW, eindringlich klare Worte zur Ampel-Regierung gefunden. Die Stimmung während ihrer Rede war hoch; immer wieder brandete Beifall auf, als sie ihre Kritik an den Grünen und deren Politik äußerte. Wagenknecht nannte die Energiepolitik der Grünen „verlogen“ und warf den grünen Ministern eine fehlgeleitete Außen- und Wirtschaftspolitik vor.
Wagenknecht stellte eindringlich die These auf, dass die Schwierigkeiten Deutschlands nicht auf die globale Komplexität zurückzuführen seien, sondern direkt auf die Entscheidungen der Ampel-Koalition. Sie führte an, dass andere Länder, trotz ähnlich schwieriger Rahmenbedingungen, besser mit diesen Herausforderungen umgehen würden als Deutschland. „Wir sollten uns fragen: Was ist für unsere Wirtschaft das beste, da sollten wir kaufen“, so ihre provokante Aussage, die die Zuhörer aufhorchen ließ.
Kritik an Rentenniveau und Medizin der Grünen
Die Kritisierende wagte es zudem, sich an der Grünen-Chefin Ricarda Lang abzuarbeiten. Lang hatte kürzlich in einer Talkshow das durchschnittliche Rentenniveau in Deutschland auf 2.000 Euro geschätzt. Wagenknecht ging dabei jedoch nicht konkret auf diese Zahl ein und ließ die eigenen Zuhörer im Ungewissen. So scheinen diese Widersprüche ihre Debattenführung zu kennzeichnen. Unter anderem zitiert das Demografie-Portal Bund-Länder, dass Männer im Jahr 2022 im Durchschnitt nur 1.278 Euro und Frauen 1.072 Euro Rente erhielten. Dennoch bleibt für sie klar: Die Probleme des Alltags finden nicht nur im „grünen“ Szenario statt, sondern an einem Ort, wo die realen wirtschaftlichen Interessen Deutschlands ganz oben stehen müssen.
Dabei warb sie vehement dafür, die wirtschaftlichen Interessen Deutschlands zu priorisieren. Ihr Standpunkt verdeutlichte sich besonders bei der Bemerkung, dass der Verzicht auf russisches Gas und Öl die wirtschaftliche Lage zusätzlich verschlechtert habe. Deutschland sollte aus ihrer Sicht nicht als „Moralweltmeister“ auftreten, sondern pragmatische Entscheidungen treffen.
Ein markantes Thema ihrer Rede war der Frieden in der Ukraine, zu dem sie eine klare Botschaft überbrachte. Die Anwesenden reagierten zustimmend, als sie betonte, dass der Frieden nicht durch Waffenlieferungen, sondern durch diplomatische Lösungen erreicht werden müsse. „Wir wollen wieder eine Entspannungspolitik“, rief sie den Besuchern zu. Diese Forderung stellt sich jedoch als besonders herausfordernd dar, da die Aussicht, dass solche Worte in der gegenwärtigen geopolitischen Lage einen Einfluss auf den russischen Präsidenten Putin haben, eher fraglich ist.
Wagenknecht führte die Diskussion hierbei zu einem scharfen Fazit. „Die Ampel hat fertig“, stellte sie im Laufe ihrer Präsentation klar. Die Resonanz auf ihre Kritiken und Anliegen war insgesamt positiv. Aktuellen Umfragen zufolge liegt die BSW in Brandenburg mittlerweile bei 15%, was angesichts der erst im Januar gegründeten Partei und der im Mai ins Leben gerufenen Landesorganisation durchaus bemerkenswert ist.
Die Anhängerschaft von Wagenknecht scheint gerade in diesen turbulenten Zeiten auf wohltuende Klarheit und handfeste Lösungen zu hoffen. Mit ihrer markanten Kritik an der Ampel und ihrer Botschaft für Frieden spricht sie viele Menschen an, die sich von der aktuellen Politik nicht mehr vertreten fühlen.