In den letzten eineinhalb Jahren hat die Stadt Mainz bemerkenswerte Fortschritte bei der Anwerbung von Erzieherinnen und Erziehern erzielt. Laut Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) wird die Stadt zu Beginn des neuen Kita-Jahres mit über 10 Prozent mehr Fachkräften aufwarten können, was ungefähr 80 Vollzeitstellen entspricht. Diese Zahlen sind im Vergleich zu den vorhergehenden Jahren signifikant, in denen durchschnittlich nur etwa elf neue Stellen besetzt wurden.
Die Stadt hat es geschafft, viele frisch ausgebildete Fachkräfte direkt nach ihrem Abschluss zu gewinnen, trotz des vorherrschenden Fachkräftemangels. In den letzten beiden Sommern wurde dieser Trend beobachtet, aber die genauen Methoden, wie diese Anwerbung erfolgreich war, bleiben unklar. Die Stadt reagierte auf Anfragen dazu nicht.
Personalengpass bleibt bestehen
Das Problem des Personalmangels hat auch praktische Konsequenzen. Kitas sind gezwungen, ihre Öffnungszeiten zu reduzieren, was die Qualität der pädagogischen Arbeit beeinträchtigt. Oft können geplante Ausflüge nicht mehr durchgeführt werden, was die Möglichkeiten für die Kinder weiter einschränkt.
Neuer Fröbel-Kindergarten kommt im Oktober
Ein neuer Fröbel-Kindergarten wird in Kürze am Fort Hauptstein in der Nähe des Mainzer Taubertsbergbades eröffnet. In diesem Kindergarten scheinen die Sorgen um Personal nicht vorhanden zu sein, da bereits Wochen vor der Eröffnung alle 18 pädagogischen Stellen besetzt waren. Dies zeigt die Attraktivität des Fröbel-Konzepts für angehende Fachkräfte. Der Träger des Kindergartens beschäftigt zudem eine Köchin und einen Koch.
Der Fröbel-Kindergarten wird 80 Plätze bereitstellen, darunter 20 für Krippenkinder unter zwei Jahren. Das Fröbel-Konzept legt den Fokus auf die Rechte der Kinder, die in ihren Einrichtungen die Freiheit haben, ihre Interessen zu verfolgen und ihre Persönlichkeit zu entfalten. Es wird Wert darauf gelegt, dass die Kinder an Entscheidungen über ihre Aktivitäten beteiligt sind, sei es im Bewegungsraum oder im Atelier.
Das Ziel der pädagogischen Fachkräfte in den Fröbel-Kindergärten ist es, auf die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Kinder einzugehen und entsprechende Bildungsmöglichkeiten anzubieten. Dies könnte möglicherweise eine Lösung für die von der GEW angesprochenen Personalprobleme bieten und ein hochwirksames Modell für die zukünftige Entwicklung der frühkindlichen Bildung in Mainz darstellen. Für mehr Informationen zu dieser neuen Einrichtung und dem Fröbel-Konzept siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.swr.de.