Der Beschluss sieht vor, dass die ehrenamtlichen Beigeordneten Franz Röß und Albert Ziegler künftig jeweils rund 1600 Euro pro Monat erhalten. Dieser Betrag stellt einen Kompromiss dar, nachdem die anfängliche Erhöhung auf fast 2300 Euro für heftige Diskussionen in der Region sorgte. Zum Vergleich: In der vorherigen Legislaturperiode erhielten die Beigeordneten lediglich 588 Euro. Die vorgeschlagene Anhebung wurde ursprünglich damit begründet, dass sowohl Röß als auch Ziegler nun eigenverantwortlich bedeutende Geschäftsbereiche leiten, darunter der Bau eines neuen Feuerwehrhauses und die Verwaltung von Kindertagesstätten.
Der endgültige Betrag von 1600 Euro wurde nach mehreren Diskussionen von den Fraktionen der SPD, CDU und den Grünen festgelegt. Dieser Betrag entspricht der Aufwandsentschädigung für einen Bürgermeister einer Gemeinde mit etwa 2500 Einwohnern, einen relevanten Punkt, wenn man bedenkt, dass die VG Kirchheimbolanden mehr als 20.000 Einwohner hat.
Emotionale Debatte im Rat
Die Abstimmung fand in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend in Marnheim statt, wobei sich die Fraktionen FWG und FDP enthielten. Vor der Abstimmung gab es eine teils emotionale Debatte über die Angemessenheit der Bezahlung. Steffen Mandler von der FWG betonte die Notwendigkeit des Fingerspitzengefühls im Umgang mit ehrenamtlich aktiven Personen und wies darauf hin, dass viele Ehrenamtliche bereit sind, ohne finanzielle Entschädigung zu arbeiten.
Klaus Hartmüller von der CDU kritisierte die frühere Aufwandsentschädigung als viel zu niedrig und wies darauf hin, dass es heutzutage schwierig sei, Ehrenamtliche zu finden. „Das Amt ist nicht attraktiv genug“, so Hartmüller, der die Erhöhung als eine Form der Anerkennung betrachtete.
Fritz Leber von der SPD sprach sich ebenfalls gegen die persönlichen Anfeindungen gegen die Beigeordneten aus und forderte mehr Verständnis für die Herausforderungen, die mit solchen Ämtern verbunden sind. Tobias Feuerle von der FDP äußerte Bedenken in Bezug auf den Zeitpunkt der Erhöhung, da die Beigeordneten ihre Ämter bereits angetreten hatten und nicht mit finanziellen Anreizen zur Übernahme ihrer Verantwortlichkeiten bewegt werden sollten.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich diese Veränderungen auf das politische Klima im Donnersbergkreis auswirken werden, insbesondere vor dem Hintergrund der emotionalen Debatten und der teils kritischen Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Diese Entscheidung ist ein Schritt in einem komplexen Prozess zur angemessenen Bezahlung von ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Kommunalpolitik und spiegelt die Herausforderungen wider, mit denen viele Gemeinden konfrontiert sind.