In Rheinland-Pfalz zeichnet sich eine neue politische Bewegung ab. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat großes Interesse daran, im kommenden Landtag vertreten zu sein, und Experten halten die Chancen dafür für durchaus realistisch. Die Partei plant, am kommenden Sonntag in Kaiserslautern ihren Landesverband zu gründen. Politikwissenschaftler Uwe Jun sieht in dieser Entwicklung ein vorhandenes Wählerpotenzial, das möglicherweise für ein erfolgreiches Abschneiden der BSW bei der nächsten Wahl sorgen könnte.
Jun äußerte sich in Trier gegenüber der Deutschen Presse-Agentur und unterstrich, dass das BSW insbesondere da Prognosen für gute Ergebnisse abgibt, wo es darum geht, Wähler zu erreichen, die sowohl links- als auch rechtsmustern in ihrer politischen Überzeugung kombinieren. In Rheinland-Pfalz könnte dies bedeuten, dass die Partei sich als ernstzunehmender Mitbewerber im Parteienwettbewerb positioniert.
Aufbau und Herausforderungen
Die Parteistrukturen scheinen jedoch noch fragil. Jun hebt hervor, dass die BSW eine breitere gesellschaftliche Akzeptanz benötigt, um wirklich Fuß zu fassen. Dies erfordert Mitglieder, die sich lokal engagieren und in Schlüsselpositionen innerhalb der Partei aktiv werden. Ein Manko könnte sich in der Notwendigkeit von politisch aktiven Mitgliedern zeigen: Immer mehr Anträge könnten gestellt werden, was die angesprochene Handverlesung kompliziert machen würde.
Für die Führung des Landesverbands bewerben sich Ulrich und die Quereinsteigerin Sina Listmann, eine Unternehmerin und Journalistin. Ihr Ziel ist es, die Partei einer breiten Wählerschaft zugänglich zu machen. Der neugegründete Landesvorstand zählt zwölf Mitglieder, wobei viele Kandidaten ohne Verbindung zur früheren Linkspartei kommen.
Die vorangegangene Wahlleistung der BSW könnte ein Indikator für ihr zukünftiges Potenzial sein. Bei den Europawahlen im Juni hat die Partei in Rheinland-Pfalz 4,7 Prozent der Stimmen erzielt. In einigen Landkreisen, wie im Kreis Kaiserslautern, wurden sogar 7,4 Prozent erreicht. „Das zeigt, dass wir in Rheinland-Pfalz eine Lücke besetzen, die andere Parteien lassen“, erklärt Ulrich.
Mit der Gründung des Landesverbands in Rheinland-Pfalz wird die BSW nun in zehn Bundesländern vertreten sein, was ihrem Einfluss nicht nur in der Region, sondern bundesweit deutlich steigert. Diese Entwicklung könnte für die bevorstehenden Landtagswahlen 2026 von Bedeutung sein. Hinsichtlich der möglichen weiteren Entwicklung bleibt jedoch die Frage bestehen, ob die BSW diese Dynamik in die Tat umsetzen kann und ob der Mitgliederzuwachs stabil und nachhaltig gewährleistet werden kann. Für weitere Informationen zu diesem Thema sind detaillierte Berichte auf www.n-tv.de verfügbar.