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Rechtsextremer Rap in Bad Bevensen: NDS-Konzert sorgt für Aufregung

Die rechtsextreme Rap-Crew "Neuer Deutscher Standard" (NDS) setzte am vergangenen Samstag ihre umstrittene Tournee in Bad Bevensen fort, nachdem sie ihr ursprünglich geplantes Konzert in Salzwedel aufgrund von Protesten abgesagt hatte, und mobilisierte dabei eine kleine Gruppe von Anhängern, während die Polizei gegen die nicht angemeldete Veranstaltung vorging.

Die rechtsextreme Rap-Crew „Neuer Deutscher Standard“ (NDS) setzt ihre umstrittenen Auftritte in Deutschland fort, jedoch nicht ohne Schwierigkeiten. Nachdem ein geplantes Konzert in Salzwedel abgesagt und an einen neuen Ort in Bad Bevensen verlegt wurde, zeigen sich die Gruppen hinter der Musik weiterhin provozierend und unbeeindruckt.

Am vergangenen Samstag präsentierten die Rapper Proto und Kavalier ihr neues Album, das auf den markanten Titel „Abschiebehauptmeisterparty“ hört. Die Inhalte ihrer Lieder sind deutlich, mit Zeilen, die stolz auf eine vermeintlich deutsche Identität pochen und eine aggressiv-nationalistische Haltung propagieren. Zeilen wie „wir sind stolz, wir sind deutsch“ vermitteln Untertöne, die für viele alarmierend sind.

Verlegung und Herausforderungen der Veranstaltung

Das Konzert sollte ursprünglich in Salzwedel stattfinden. Über die Messaging-App Telegram wurden die Anhänger der Partei aufgerufen, zunächst gegen den Christopher-Street-Day in Magdeburg zu demonstrieren und danach zum NDS-Konzert zu kommen. Als sich jedoch herausstellte, dass der Veranstaltungsort nicht mehr für das NDS-Konzert zur Verfügung stand, zogen die Organizer stattdessen ins niedersächsische Oetzen um.

Dort wollte man im Schützenhaus auftretet, doch nachdem die Antifa Lüneburg informiert hatte, wurden massive Bedenken laut. Der Vorstand des Schützenvereins erklärte schließlich den Mietvertrag für ungültig, was die Rap-Crew zur Umsiedlung auf einen Parkplatz in Bad Bevensen zwang. Diese kontinuierliche Anpassung des Veranstaltungsorts spiegelt die teils verzweifelte Versuche wider, eine geeignete Plattform für ihre Äußerungen zu finden.

Am neuen Veranstaltungsort, einem ehemaligen Krankenhaus im Wald, war die Resonanz jedoch schwach. Lediglich rund 30 Personen fanden sich ein. Das Konzert, das einige hofften, würde eine größere Anhängerschaft mobilisieren, endete schon früh, als die Polizei nach 22 Uhr auftauchte. Die Beamten kontrollierten die Anwesenden und deren Fahrzeuge, da die Veranstaltung als „nicht angemeldete rechtspopulistische Musikveranstaltung“ eingestuft wurde.

Der ideologische Hintergrund

Das Musiknetzwerk NDS wurde 2019 von Cristoph Zloch, auch bekannt als Cris Ares, und Kai Naggert, alias Proto, ins Leben gerufen. Naggert ist stark mit der Identitären Bewegung verbunden und gilt als eine zentrale Figur des NDS-Records. In der Vergangenheit hat der Verfassungsschutz NDS bereits als rechtsextrem eingestuft, insbesondere nach Ares’ Rückzug aufgrund dieser Einstufung.

Naggert selbst hat sich durch Werke wie „Weiss Männlich Kampfbereit“, in dem er aggressive Parolen verbreitet, weiter radikalisiert. Obdachlose Anspielungen auf die „Heimat“ und den „Volk“ in seinen Texten sollen nicht nur nationalistische Gefühle ansprechen, sondern auch zum Widerstand gegen vermeintliche Bedrohungen durch Migration mobilisieren.

Die bemerkenswerte Vorgehensweise der Rap-Crew zeigt eine Strategie der Provokation und des Zusammenhalts innerhalb der rechtsextremen Szene. Durch Konzerte wie in Bad Bevensen wird das Gefühl verstärkt, gegen gesellschaftliche Normen anzukämpfen und sich zusammenzuschließen – ein gefährliches Signal in höchst angespannten politischen Zeiten.

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