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Ramelow warnt: Migrationsdebatte schürt Ausländerfeindlichkeit in Thüringen!

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow kritisiert den alarmierenden „Überbietungswettbewerb der Abschreckung“ in der Migrationsdebatte, warnt vor wachsender Ausländerfeindlichkeit und fordert dringend schnellere Asylverfahren, während Politiker im Bund um Lösungen ringen!

Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) äußerte kürzlich Bedenken hinsichtlich der derzeitigen Migrationsdebatte in Deutschland. Insbesondere kritisierte er den „Überbietungswettbewerb der Abschreckungsgrausamkeiten“, der seiner Meinung nach die Ausländerfeindlichkeit in den Vordergrund rückt. In einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) erklärte Ramelow, dass dieser Trend dazu führe, dass das Gefühl entstehe, die AfD hätte recht gehabt und nun würden auch andere Parteien ähnliches behaupten.

Ramelow, der besorgt über die gesellschaftliche Diskussion ist, weist darauf hin, dass diese häufig von sensationellen und negativen Beispielen dominiert wird. Dabei würden die Erfolgsgeschichten von gelungener Integration vollständig ignoriert. „Wir müssen über gelingende Zuwanderung sprechen und nicht nur über Abschottung“, forderte er. In Thüringen ist die Situation besonders relevant, da die Bevölkerung schwindet und dennoch ein erheblicher Anteil der Migranten in verschiedenen Branchen tätig ist. So besteht beispielsweise ein Anteil von 40 Prozent nichtdeutscher Ärzte in Krankenhäusern und 70 Prozent der aktuellen Ausbildungsverträge in der Gastronomie sind mit Migranten abgeschlossen.

Ramelow fordert Reformen in Asylverfahren

Ein weiteres Thema, das Ramelow anspricht, sind die Asylverfahren, die seiner Meinung nach beschleunigt werden sollten. In einem Treffen der Regierungskoalition auf Bundesebene, an dem Politikwissenschaftler der SPD, der Grünen und der FDP teilnahmen, konnte jedoch kein gemeinschaftlicher Vorschlag zu Grenzkontrollen und den Rückweisungen von Asylsuchenden gefunden werden. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte in diesem Kontext ein Modell präsentiert, um Rücküberstellungen von Asylbewerbern gemäß den Dublin-Regeln zu beschleunigen. Dies würde voraussetzen, dass die Bundesländer entsprechende Kapazitäten bereitstellen, um Asylsuchende in Gewahrsam zu nehmen.

Ramelow warnte: „Wir sollten nicht das Kind mit dem Bade ausschütten und einfach die Grenzen dichtmachen, denn das schadet der europäischen Solidarität.“ Er fordert, dass es möglich sein sollte, Asylverfahren innerhalb von drei Monaten abzuschließen, eine Forderung, die sowohl praktische als auch politische Dimensionen umfasst.

Diese Debatten zur Migration und Asylpolitik werden in der Zukunft von großer Bedeutung sein, da sie nicht nur die politische Landschaft, sondern auch das Leben vieler Menschen in Deutschland und darüber hinaus betreffen. Die Herausforderung besteht darin, eine Balance zwischen humanitären Verpflichtungen und den Bedürfnissen der deutschen Gesellschaft zu finden.

Details über die aktuelle Migrationsdebatte und weitere Informationen dazu finden sich in einem Bericht auf www.sueddeutsche.de.

Lebt in Mühlheim und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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