In Radeburg steht die Heinrich-Zille-Oberschule vor einer umfassenden Erweiterung, die sowohl die Infrastruktur als auch die Schulnutzung neu gestalten soll. Die größte Herausforderung bleibt die Sporthalle, die im Zuge dieser Umbauten sorgfältig betrachtet werden muss. Ursprünglich war geplant, das bestehende Gebäude zu erweitern und das historische Portal zu integrieren. Doch die Denkmalschutzbehörden haben diesem Vorhaben eine Absage erteilt, wie Sächsische.de berichtet.
Der erste Bauabschnitt wurde im Herbst 2023 abgeschlossen und umfasst zwölf neue Klassenräume auf vier Etagen. Darunter befinden sich zwei Gemeinschaftsräume. Ein besonderes Augenmerk gilt der Umgestaltung der Turnhalle, die künftig als Mensa fungieren wird. Diese wird ab dem nächsten Schuljahr etwa 200 Schülerinnen und Schülern Platz bieten. Aktuell nutzen rund 200 Kinder ein Nebengebäude, das 2007 errichtet wurde. Die Schülerzahl der Heinrich-Zille-Oberschule ist in den letzten Jahren stark gestiegen; sie beträgt mittlerweile etwa 420, während die Zahl vor einigen Jahren mit 240 wesentlich geringer war.
Geplante Bauabschnitte und Herausforderungen
Radeburgs Einzugsgebiet umfasst nicht nur die Stadt selbst, sondern auch die umliegenden Ortsteile sowie den Dresdner Norden. Für die ersten beiden Bauabschnitte der Schulweiterentwicklung wurden insgesamt gut neun Millionen Euro eingeplant, von denen etwa 600.000 Euro für die Außenanlagen vorgesehen sind. Ein dritter Bauabschnitt zur Errichtung einer dringend benötigten neuen Turnhalle ist ebenfalls in Planung. Doch dafür müssen bestehende Bauwerke weichen: Ein seit 2007 genutzter Ersatzneubau steht dem Bau der neuen Turnhalle im Weg und soll abgerissen werden. Dies jedoch könnte kostspielig werden. Der Restbuchwert des zu beseitigen Gebäudes beträgt 720.000 Euro, wobei der Abriss eine Rückzahlung von 230.000 Euro an Fördermitteln nach sich ziehen würde. Bürgermeisterin Michaela Ritter hebt in ihrer Kolumne die bedeutende Abstimmung zwischen Stadtrat, Verwaltung, Planungsbüro, Schulleitung und Lehrerkollegium hervor, die für den Fortschritt des Projekts entscheidend ist Radeburger Anzeiger.
Die Genehmigungsplanung für die Erweiterung wird nun zügig vorangetrieben, nachdem der Stadtrat fast zwei Jahre lang Vorstudien und Varianten für das Gesamtprojekt geprüft hat. Der in der Dezember-Sitzung 2020 gefasste Beschluss zur Genehmigungsplanung markiert einen wichtigen Schritt für die Oberschule. Die Gesamtkosten für die Erweiterungs-, Um- und Ausbaumaßnahmen belaufen sich auf über 13 Millionen Euro. Dabei wird auch der Schulklub „Zillebunker“ im Schulinnenhof weichen müssen, um Platz für moderne Ergänzungsbauten zu schaffen.
Langfristige Vision: Ein barrierefreier Schulcampus
Das langfristige Ziel dieser Maßnahmen ist ein geschlossener, barrierefreier Schulcampus, der den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht wird. Modern gestaltete Ergänzungs- und Zwischenbauten werden nicht nur die Klassenräume erweitern, sondern auch Fachkabinette für unterschiedliche Fächer bieten. Im Hinblick auf die technische Ausstattung wird Direktor Michael Ufert betonen, dass trotz der Einführung digitaler Tafeln die traditionellen Tafelmodelle in den Klassenräumen erhalten bleiben sollen, um eine vielseitige Lernumgebung zu gewährleisten.
Die Endfertigstellung der umfassenden Bauarbeiten wird für 2024 oder 2025 erwartet. Die Herausforderungen sind zahlreich, doch mit der engagierten Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Parteien, wie dem Stadtrat, den Planern und der Schulleitung, wird eine zukunftsorientierte Lösung angestrebt.