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Kirche und SC Paderborn: Neue Wege zur Fachkräftegewinnung!

Das Erzbistum Paderborn wird neuer Top-Partner des SC Paderborn, um in der Fußball-Zweitliga gezielt Fachkräfte zu gewinnen, während die Kirche mit kreativen Ansätzen die Stadtgesellschaft zusammenbringen möchte – eine Premiere für ein Erzbistum im deutschen Profifußball!

Eine bemerkenswerte Kooperation zwischen SC Paderborn und dem Erzbistum Paderborn hat die Verbindung von Sport und Religion auf eine neue Ebene gehoben. Diese Partnerschaft, die in dieser Saison offiziell begonnen hat, zielt darauf ab, Fachkräfte für die Kirche zu gewinnen. Die katholische Kirche, die für ihre Gemeinschaftsarbeit und sozialen Projekte bekannt ist, nutzt nun eine Fußballplattform, um sich sozusagen in die moderne Arbeitswelt zu integrieren.

Die Arena des SC Paderborn liegt nur rund vier Kilometer vom Paderborner Dom entfernt, der als eines der Hauptsymbole der Stadt gilt. Nachdem der SC Paderborn und das Erzbistum offiziell eine Partnerschaft eingegangen sind, wird das Erzbistum als Top-Partner des Vereins bezeichnet. Dompropst Joachim Göbel betont, dass es sich hierbei nicht um reines Sponsoring handelt: „Wir kaufen als Partner Bandenwerbung beim Verein“, erklärt er und beansprucht eine klarere Motivation hinter der Partnerschaft.

Ein neuer Weg zur Fachkräftegewinnung

Das Erzbistum verfolgt das Ziel, qualifizierte Mitarbeiter zu rekrutieren. Auf den Banden des Stadions sind einladende Slogans wie „Ob Marketing, Finanzen oder Theologie: wir suchen Dich! Komm ins Team“ zu lesen, die dir die Botschaft näherbringen sollen. Aktuell sind etwa 3000 Menschen beim Erzbistum beschäftigt, und es besteht ein Nachfrage nach weiteren Fachkräften. Diese neue Strategie ist ein Zeichen der Anpassung an moderne Rekrutierungsansätze. Anstatt sich auf traditionelle Stellenanzeigen zu verlassen, nutzt die Kirche nun die Sichtbarkeit im Fußball, um Kandidaten auf unkonventionelle Weise anzusprechen.

„Also wir geben jetzt nicht mehr Geld aus, sondern wir sparen woanders Geld ein“, erklärt Göbel und verbindet damit die Absicht, die finanziellen Mittel effektiver zu nutzen. Ein frischer Wind bläst durch die Rekrutierungsstrategien der Kirche, die bereit ist, neue Wege zu gehen.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen spielen dabei ebenfalls eine Rolle. Die Unterscheidung zwischen Sponsoring und der Nutzung von Bandenwerbung zur Personalrekrutierung ist für die Kirche von Bedeutung. Das Erzbistum betrachtet seine Rolle als Partner im Fußball und nicht als inkonsequente Geschäftspraktik. Auf Anfrage betont der SC Paderborn, dass die Kooperation nichts Außergewöhnliches sei, sondern Teil einer langjährigen, positiven Zusammenarbeit sei.

Gemeinsame Ziele und Veranstaltungen

Die Partnerschaft begünstigt auch gemeinschaftliche Veranstaltungen. Geplant sind, beispielsweise, ein SC-Paderborn-Gottesdienst sowie ein Weihnachtssingen im Stadion, was zeigen soll, dass Sport und Kirche nicht getrennt existieren müssen. Göbel ist zuversichtlich: „Wir wollen die Leute zusammenbringen, wir wollen, dass die Stadtgesellschaft zusammenkommt und es eine gute Atmosphäre gibt.“ Diese Ansätze könnten die lokale Gemeinschaft näher zusammenrücken lassen und zeigen, dass die beiden Organisationen auf einem gemeinsamen Nenner unterwegs sind.

Ein weiterer Rekurs auf das Teamgefühl innerhalb der Stadt wird durch die Sichtbarkeit des Erzbistums im neuen Heimtrikot des SCP verstärkt. Das historische Erbe des Vereins wird so durch Symbolik, wie den aufgedruckten Dom, greifbar gemacht. Dompropst Göbel merkt mit einem Schmunzeln an, dass er häufig auf seine Trikotwahl angesprochen wird, was die Reichweite und das Interesse an der Partnerschaft unterstreicht.

Die Kirchenwelt und der Profifußball scheinen ursprünglich wenig gemein zu haben. Doch mit dieser Partnerschaft wird deutlich, dass der Fußball nicht nur für Geschäfte und Zuschauer privater Natur steht, sondern auch soziale Verantwortung übernehmen kann. Auch andere gemeinsame Projekte, wie die Umgestaltung der Dreifaltigkeitskirche zur BVB-Gründerkirche in Dortmund, verdeutlichen, dass die Kirche aktiv im Sportsektor vertreten ist und innovative Wege zur Verbindung von Glaube und Gemeinschaft sucht.

Die Partnerschaft SC Paderborn und Erzbistum Paderborn ist ein Beispiel für eine zeitgemäße Herangehensweise, um die Kirche für eine neue Generation von Fachkräften attraktiver zu machen. Die Initiative könnte nicht nur das Image der Kirche ankurbeln, sondern auch das des SC Paderborn, dessen Ruf durch diese einzigartige Verbindung an Bedeutung gewinnen könnte. Besondere Momente der Begegnung stehen an, und das lässt Raum für neue Erlebnisse sowohl im Stadion als auch im sozialen und religiösen Leben von Paderborn.

Lebt in Brandenburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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