Im Kreis Steinfurt tut sich einiges in Sachen Innovation und Digitalisierung. Verschiedene Städte und Gründer aus der Region setzen auf moderne Technologien und kreative Ideen, um den Alltag zu verbessern und neue Lösungen zu schaffen. Unter den Highlights dieser Entwicklungen heben sich smarte Parksysteme, neue Apps für gesundheitsbewusste Menschen und Wachstumsinitiativen für Start-ups deutlich hervor.
Ein besonders bemerkenswertes Beispiel ist das intelligente Parksystem in Tecklenburg. In den letzten Monaten wurde dort ein neues System eingeführt, das Autofahrern hilft, freie Parkplätze schneller zu finden. Bürgermeister Stefan Streit schildert, dass auf sieben öffentlichen Parkplätzen Sensoren und Kameras installiert wurden, die Informationen zur Verfügbarkeit der Stellplätze an eine App übermitteln. Die App leitet dann die Nutzer direkt zum nächstgelegenen freien Parkplatz. Das smarte System hat die Stadt rund 100.000 Euro gekostet, wobei 80 Prozent der Kosten durch Fördergelder aus dem Programm „Vernetzte Mobilität“ des Landes Nordrhein-Westfalen gedeckt werden.
Start-Ups bringen frischen Wind
Innovationsgeist zeichnet auch die Gründer und Gründerinnen aus der Region aus. Besonders hervorzuheben ist Michelle Hoffmann aus Münster. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie die App meal&heal entwickelt, die sich an Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten richtet. Michelle selbst hat aufgrund ihrer gesundheitlichen Probleme die Notwendigkeit für solch eine Lösung erkannt. In Zusammenarbeit mit ihren Ärzten hat sie eine App entwickelt, die nutzerfreundliche Informationen zu geeigneten Lebensmitteln und Rezepten bietet.
Ein Meilenstein für die App ist die Kooperation mit der Krankenkasse DAK, die es DAK-Versicherten ermöglicht, diese kostenlos zu nutzen. Michelle, die Ernährungswissenschaften an der FH Münster studiert, sieht darin eine wichtige Unterstützung auf dem Weg zum Erfolg ihrer App, auch wenn es noch Zeit braucht, bis sie sich finanziell selbst trägt.
Ein weiteres spannendes Projekt kommt von der Heimatboost GmbH in Steinfurt. Inspiriert von der bekannten TV-Show „Die Höhle der Löwen“ bietet Heimatboost Unternehmern aus der Region die Möglichkeit, in Start-ups zu investieren. Melanie Wagenfort, die Geschäftsführerin von Heimatboost, hebt hervor, dass sich etwa 20 große Unternehmen aus der Region zusammengetan haben, um vielversprechende Start-ups zu unterstützen. Die Investitionssummen bewegen sich zwischen 50.000 und 500.000 Euro, wobei die angepeilten Produkte auch mit den Zielen der Vereinten Nationen zur nachhaltigen Entwicklung in Einklang stehen sollten.
Beemo: Vom Start-Up zum etablierten Unternehmen
Das IT-Unternehmen Beemo ist ein Paradebeispiel für den Erfolg regionaler Start-ups. Ursprünglich als Teil eines Forschungsprojekts an der Fachhochschule Steinfurt gegründet, hat Beemo mit seiner App Naviki zur digitalen Radroutenplanung hohe Nutzerzahlen erreicht. Prof. Gernot Bauer und sein Team haben 2011 aus dieser Idee ein florierendes Unternehmen entwickelt, das heute mit namhaften Kunden wie Volkswagen und dem Naturschutzbund NABU zusammenarbeitet.
In den letzten Jahren hat Beemo sein Team auf etwa 20 Mitarbeiter erweitert und verfolgt mit Nachdruck das Ziel, mehr Menschen für das Radfahren zu begeistern und somit zur Verkehrswende beizutragen. Die Entwicklung von Beemo verdeutlicht, wie regionale Initiativen und Innovationsgeist zusammenkommen können, um praktikable Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu schaffen.
Die Entwicklungen im Kreis Steinfurt zeigen eindrucksvoll, dass die Region nicht nur ein Ort für traditionelle Unternehmen ist, sondern auch ein dynamischer Raum für kreative Ideen und moderne Technologien. Wie www.radiorst.de berichtet, sind die Initiativen in den Bereichen smarte Mobilität, Gesundheitsförderung und Start-up-Unterstützung wegweisend für eine zukunftsfähige Region.